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Wochenende zwischen Bahnstreik und Autobahnsperrung


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Wochenende zwischen Bahnstreik und Autobahnsperrung

Von dpa
02.09.2021Lesedauer: 3 Min.
"Bitte Ansage beachten" am Hauptbahnhof HamburgVergrößern des Bildes
Der Hinweis "Bitte Ansage beachten" steht am Hamburger Hauptbahnhof auf zwei Anzeigentafeln am Bahnsteig. (Quelle: Georg Wendt/dpa/dpa)
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Bahnstreik im Fern- und Nahverkehr, eine wegen Bauarbeiten komplett gesperrte Autobahn und Schienenersatzverkehr bei der U-Bahn - Hamburgs Bürger müssen in diesen Tagen viel Geduld und Erfindungsreichtum aufbringen, wenn sie in der Hansestadt unterwegs sein wollen. Ungeachtet eines verbesserten Angebots der Deutschen Bahn ging der Eisenbahnerstreik am Donnerstagmorgen in seine dritte Runde - und traf wie bei den vorangegangenen Streiks den Fern-, Nah- und Hamburger S-Bahnverkehr. Insgesamt 120 Stunden, also bis Dienstagmorgen, soll der Ausstand der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) dauern.

Ein Wechsel auf das eigene Auto ist nur bedingt eine Alternative. Denn von Freitag, 22.00 Uhr, bis Montagmorgen um 5.00 Uhr ist die Autobahn A 7 zwischen den Anschlussstellen Hamburg-Volkspark und dem Autobahndreieck Hamburg-Nordwest für 55 Stunden wegen Bauarbeiten gesperrt. Das Stück zwischen dem Dreieck Nordwest und dem Stellinger Tunnel soll neu asphaltiert werden - was auf der wichtigsten Nord-Süd-Achse der Stadt zu erheblichen Behinderungen führen dürfte. Die Autobahn GmbH empfahl bereits, am Wochenende möglichst auf das Auto zu verzichten.

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Und auch bei der U-Bahn drohen Behinderungen. So wird die Linie 1 von Freitag, 21.30 Uhr, bis Sonntag, Betriebsschluss, zwischen Ochsenzoll und Fuhlsbüttel Nord wegen Gleisbauarbeiten gesperrt. Es werde ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet, teilte der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) mit. Der Airport Hamburg riet den Fluggästen, wegen des GDL-Streiks und der gesperrten Autobahn für die An- und Abreise mehr Zeit einzuplanen.

Den Einschränkungen gegenüber steht der Wunsch der Geschäftsleute, die Stadt am Wochenende möglichst voller Kunden zu machen - mit dem ersten verkaufsoffenen Sonntag ohne Corona-Kontaktnachverfolgung. Und auch der HVV hat sich zur Rückerstattung der Mehrwertsteuersenkung aus dem Jahr 2020 unter anderem diesen Sonntag ausgesucht, an dem alle Menschen kostenlos den HVV nutzen können - also auch die S-Bahn, so sie denn fährt.

Am Donnerstag blieben wegen des Lokführerstreiks zumindest die Züge der Linien S11, S2 und S31 in den Depots, die S-Bahnlinien S1, S21 und S3 fuhren im 20-Minuten-Takt. Im Regional- und S-Bahnverkehr sollte rund 40 Prozent des sonst üblichen Angebots Bestand haben. Vom Streik nicht betroffen waren die Bahn-Konkurrenten Metronom, AKN und Nordbahn.

"Das neue Angebot der Deutschen Bahn ist nicht ausreichend", sagte ein GDL-Sprecher am Donnerstagmorgen. Viele Lokomotivführer hätten deshalb ihre Arbeit erneut niedergelegt. Die Bahn hatte angekündigt, rund jeden vierten Fernverkehrszug fahren zu lassen. "Wir hoffen, dass es genauso abläuft, wie bei den letzten beiden Streiks und wir ein verlässliches Mindestfahrplanangebot aufrechterhalten können", sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn am frühen Donnerstagmorgen.

"Je länger der Streik dauert, desto größer sind die Auswirkungen", vermutet der GDL-Sprecher. Denn die Beamten, die nicht streiken dürfen, müssten Ruhetagsregelungen einhalten. Der Sprecher erwarte deshalb im Laufe des Streiks noch weitere Beeinträchtigungen.

Die Bahn hat am Vormittag das Arbeitsgericht in Frankfurt am Main eingeschaltet, um die Rechtmäßigkeit des Ausstands prüfen zu lassen. Eine Entscheidung sollte noch am Donnerstag fallen.

In Schleswig-Holstein fielen einige Regionalbahnen aus. Für die betroffenen Strecken sollte ein Schienenersatzverkehr eingerichtet werden. Der Sylt-Shuttle ist laut der Deutschen Bahn wieder nicht von Streikmaßnahmen betroffen, hier wird der Regelfahrplan gefahren. Zwischen Westerland (Sylt) und Niebüll wird überwiegend ein Zweistundentakt mit einer Verdichtung zu den Hauptverkehrszeiten angeboten.

Die Lokführergewerkschaft kämpft um mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen für ihre Mitglieder. Mit dem Streik will die GDL ihren Forderungen nach insgesamt 3,2 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von 28 Monaten sowie einer Corona-Prämie von 600 Euro Nachdruck verleihen. Die Deutsche Bahn hatte ursprünglich eine deutlich längere Laufzeit von rund 40 Monaten angestrebt. Mit dem neuen Angebot hat sie nun 36 Monate in Aussicht gestellt sowie eine Corona-Prämie von bis zu 600 Euro.

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