Moschee in Köln-Ehrenfeld Kritik an neuem Imam: "Verlängerter Arm Erdogans"
In Köln-Ehrenfeld hat der neue Imam der Zentralmoschee seinen Dienst angetreten. Er kommt von der Ditib – und wird für seine Erdogan-Nähe kritisiert.
Kaum hat er seinen Dienst angetreten, regt sich vonseiten der Politik Kritik. Der neue Imam der Zentralmoschee Adem Kemaneci in Köln-Ehrenfeld gilt vielen als Sprachrohr Erdogans. Dennoch ist er nun seit Anfang Juli einer von drei Imamen dort.
Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" und der "Express" schreiben, habe der 40-Jährige vorher in Ankara in der Moschee des Präsidentenpalastes gepredigt. Deshalb werfen ihm manche eine große Erdogan-Nähe vor. Der Theologe sei allerdings sehr beliebt bei Gläubigen, auch weil er selbst eine "Rezitations-Größe in der religiös-musikalischen Szene für Sufi-Musik" sei, sagte Ditib-Sprecherin Ayse Aydin der Zeitung.
Kritik: "Ditib ist verlängerter Arm von Erdogan"
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Journalisten und Politiker kritisieren die Einsetzung Kemanecis. Der Journalist Eren Güvercin äußerte sich auf Twitter zu der Entscheidung. Er fürchtet zu viel Einfluss des türkischen Präsidenten. "Dass jetzt der Hof-Imam aus dem Palast von Präsident Erdogan als neuer Imam der Ditib-Zentrale fungiert, sagt viel aus", twitterte er.
Auch der Grünen-Politiker Volker Beck nannte die Entscheidung einen Beweis dafür, dass die Ditib "der verlängerte Arm von Erdogan" sei.
- ksta.de: "'Hof-Imam' von Erdogan jetzt in Ehrenfeld"
- bild.de: "Erdogan-Imam jetzt in Ehrenfelder Moschee"