Über 30 Ermittlungsverfahren Haben Kölner Corona-Teststellen falsch abgerechnet?

Mindestens 45 Corona-Teststellen in Köln stehen unter Verdacht, Corona-Tests nicht korrekt abgerechnet zu haben. Die Ermittlungen sind aufwendig.
Wegen Betrugsverdachts im Zusammenhang mit Abrechnungen von Corona-Teststellen laufen allein in Köln inzwischen 33 Ermittlungsverfahren. Es gehe um mindestens 45 Teststellen, sagte eine Sprecherin der Kölner Staatsanwaltschaft am Montag auf dpa-Anfrage. Ermittelt werde gegen 55 Beschuldigte, es handele sich in der Regel um Betreiber der Stellen. Der Großteil der Verfahren laufe schon länger. "Die Ermittlungen sind sehr umfangreich und aufwendig", erläuterte die Sprecherin.
Die meisten Teststellen hätten tatsächlich Schnelltests vorgenommen – es müsse nun mit hohem Aufwand genau untersucht werden, wie viele korrekt abgerechnet und wie viele mutmaßlich gemeldet wurden, obwohl keine Leistung erfolgte. Auch in anderen Städten laufen zahlreiche Verfahren wegen Betrugsverdachts gegen Betreiber von Corona-Teststellen.
Köln: Ermittlungen ziehen sich hin
Für die Prüfung der Angaben von Teststellen sind die Kassenärztlichen Vereinigungen zuständig. Es habe allerdings Kritik gegeben, da diese offenbar selbst Millionengewinne mit Corona-Tests machen und mehr Geld bekommen, als eigentlich nötig sei, so der "Kölner Stadt-Anzeiger".
Diese Kritik wiesen die Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) dem Blatt gegenüber zurück. Man nehme den Auftrag zur Prüfung und Abrechnung der Corona-Test sehr ernst und arbeite eng mit den Ermittlungsbehörden zusammen, betonte etwa die KV Westfalen-Lippe.
Nach Angaben der Kölner Staatsanwaltschaft werden sich die Ermittlungen noch hinziehen. Es werde auch einige Zeit dauern, bis es "valide Zahlen zur Schadenshöhe" gebe, sagte die Sprecherin. Zwei Staatsanwältinnen seien mit den Fällen befasst.
- Nachrichtenagentur dpa
- ksta.de: "Kassenärztliche Vereinigungen machten Millionengewinne"