t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalKöln

Emotionen, Fehler, Verletzte: Der 1. FC Köln gerät an seine Grenzen


Emotionen, Fehler, Verletzte
Der 1. FC Köln gerät an seine Grenzen


14.10.2022Lesedauer: 3 Min.
Nachrichten
Wir sind t-online

Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
Kopfballspiel in der Partie in Belgrad: Die Kölner können trotz der Niederlage noch die K.o.-Phase erreichen.Vergrößern des Bildes
Kopfballspiel in der Partie in Belgrad: Die Kölner können trotz der Niederlage noch die K.-o.-Phase erreichen. (Quelle: Ralf Treese/imago-images-bilder)

Gute Nachrichten für den 1. FC Köln: Trotz Niederlage können die Geißböcke noch in die K.-o.-Phase der Conference League einziehen. Doch der Traum fordert seinen Tribut.

Als der Anpfiff im Stadion Partizana ertönte, begann das Feuerwerk. Nicht auf den Rängen, das kam später. Sondern hinter den Rängen. Hinter den beiden Kurven außerhalb des Stadions hatten die Partizan-Anhänger ein fünfminütiges Feuerwerk entzündet, das jeder Silvesterfeier zu Ehren gereicht hätte.

Nachdem dieses verklungen war, ging es mit dem Feuerwerk auf den Rängen weiter. Fackeln, Rauchtöpfe, Böller – alles, was das pyrotechnische Arsenal hergab, hüllte nicht nur die Kurve, sondern auch den Rasen zweimal in derartigen dichten Nebel, dass das Spiel unterbrochen werden musste und der Schiedsrichter mit Spielabbruch drohte.

Baumgart sauer: "Ein sehr ärgerlicher Abend"

Eine Atmosphäre, auf die sich Steffen Baumgart und der 1. FC Köln gefreut hatten. Der so mancher Spieler aber nicht gewachsen war. Die Geißböcke kamen mit den Emotionen auf den Rängen nicht klar. Der zwölfte Mann der Belgrader wog schwer, und so schwer waren denn auch die Kölner Beine. Fehlpässe en masse, schwache Zweikampf-Führung, ziellose Laufwege, Hektik und Unkonzentriertheiten prägten das FC-Spiel beim FK Partizan.

Wer die Emotionen nicht im Griff hat und so viele Fehler macht, kann ein solches Spiel nicht gewinnen. Das wusste hinterher auch Baumgart. Zwar wollte der FC-Trainer die beeindruckende Atmosphäre nicht als Erklärung gelten lassen. Sehr wohl wusste er aber, was zur Niederlage geführt hatte: "Wir tragen viel dazu bei, dass der Gegner es sehr einfach hat", schimpfte der 50-Jährige. "Man kann Fehler machen, aber bei uns häuft sich das zu sehr. Insgesamt war es ein sehr ärgerlicher Abend."

Sieg gegen Dortmund schon in Vergessenheit geraten

Ein Abend und ein Ergebnis, das jedoch freilich Ursachen hat. Denn der 1. FC Köln gerät im Herbst 2022 an seine Grenzen. Der Grund: die Conference League. Die Geißböcke müssen sich eingestehen, dass der Kader nicht für die Doppelbelastung aus Bundesliga und Europa gemacht ist. Die sich häufenden Verletzungen können nicht aufgefangen werden. Einige Spieler sind überspielt, anderen fehlt der Rhythmus.

Das beste Beispiel ist der Sieg gegen Borussia Dortmund: Am Donnerstagabend war das emotionale 3:2 in Müngersdorf gerade einmal zwölf Tage her – doch es fühlte sich an wie eine Ewigkeit. Inzwischen sind drei weitere Spiele gespielt, alle drei gingen verloren. Zweimal gegen Belgrad, weil der FC gegen den erfahrenen, tief stehenden Gegner keine Mittel fand und defensiv zu viele Fehler machte. Und gegen Mönchengladbach, weil eine Gelb-Rote Karte dem FC den Stecker zog.

Kaum Erholung möglich – weder körperlich, noch mental

In Belgrad wurde klar, dass Baumgart auch ein weiteres Problem hat: Wegen der hohen Frequenz an Pflichtspielen hat der FC-Coach kaum mehr normale Trainingseinheiten, um an den Abläufen auf dem Rasen zu arbeiten. Spielvorbereitung, Spiel, Regeneration und von vorn. Normale Trainingswochen wird es bis Mitte November praktisch nicht mehr geben. Und genau das fehlt dem FC, der bislang unter Baumgart davon lebte, sich zwischen den intensiven Bundesliga-Spielen während der Woche körperlich, aber auch mental erholen zu können.

So groß die Freude über Europa war, so hart trifft Europa nun den 1. FC Köln. Die Geißböcke müssen am Sonntag schon wieder ran – dann gegen den formstarken und vor allem extrem ungemütlichen FC Augsburg. Auch die Fuggerstädter stellen sich – wie Partizan – eher hinten rein, setzen auf Härte, Erfahrung, Zweikämpfe, Konter. Auch der FCA setzt darauf, die Fehler des Gegners auszunutzen. Der 1. FC Köln muss daher vor allem die Fehlerquote reduzieren, um wieder eine Chance auf Siege zu haben. Ein Dreier am Sonntag würde vieles wieder leichter machen – vor allem im Kopf.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen und Recherchen des GEISSBLOG
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website