Fördereinrichtung in Hürth Prozess: Nachhilfelehrer soll Schüler missbraucht haben

Ein 61-Jähriger soll als Leiter einer Hürther Lerneinrichtung neun Nachhilfeschüler missbraucht haben. Der Angeklagte war auch lokalpolitisch in Köln aktiv.
Am Mittwoch beginnt vor dem Kölner Landgericht der Gerichtsprozess gegen einen 61-Jährigen, der wegen sexuellen Missbrauchs angeklagt ist. Dem Beschuldigten werden insgesamt 40 Fälle vorgeworfen: Er soll minderjährige Nachhilfeschüler einer Lerneinrichtung in Hürth missbraucht und in einigen Fällen "in sexueller Weise berührt und belästigt" haben. Bei den Opfern handelt es sich nach Informationen von t-online um neun Jungen im Alter von etwa elf Jahren. Der mutmaßliche Tatzeitraum liegt zwischen Januar 2021 und Juni 2022.
Wie Recherchen von t-online ergaben, war der Angeklagte seit 1995 sogar Inhaber der Lerneinrichtung, die neben Nachhilfekursen auch Förderunterricht sowie Bewegungs- und Konzentrationstrainings angeboten hat. Der Beschuldigte, ein Diplom-Sozialarbeiter und ausgebildeter Personalreferent, soll die Jungen bei Entspannungsübungen im Rahmen dieser Angebote berührt und missbraucht haben.
Verdächtiger war Mitglied der FDP in Köln
Schon vor der Übernahme der Leitung der Lerneinrichtung arbeitete der angeklagte Kölner mit Jugendlichen zusammen. Auch war er Mitglied in der Kölner FDP, beschwor bei seinem Parteieintritt vor zehn Jahren, dass man sicher wieder verstärkt auf die "Eigenverantwortung und Freiheit für den Einzelnen" konzentrieren müsse. Zudem machte er sich für die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund stark. Noch 2019 bewarb er seine Einrichtung in einer offiziellen "Familienbroschüre" der Stadt Hürth.
Der Prozess gegen den 61-Jährigen ist auf neun Verhandlungstage angesetzt, ein Urteil wird für den 15. März erwartet.
- Eigene Recherche
- Anfrage beim Landgericht Köln