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Köln im Fokus des Terrors: Ermittlungen gegen Schüler dauern an


Karneval, Dom, Weihnachtsmärkte
Köln im Fokus der Terrororganisationen


10.06.2025Lesedauer: 2 Min.
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Polizeiaufgebot am Kölner Dom: An Weihnachten 2023 hatte es Hinweise auf einen geplanten Terroranschlag gegeben. Das Wahrzeichen wurde großräumig abgeriegelt. (Quelle: IMAGO/Christoph Hardt/imago)
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In Köln häufen sich Zwischenfälle, die mit dem "Islamischen Staat" in Verbindung stehen. Die Stadt gerät immer häufiger ins Visier der Terroristen.

Es ist Freitagmorgen, als sich die Welt des 14-jährigen Aykut F. (Name geändert) auf den Kopf stellt. Statt zur Schule zu gehen, findet er sich auf einer Polizeiwache wieder. Die Beamten nehmen seine Fingerabdrücke, parallel durchsucht die Staatsanwaltschaft seine Wohnung. Der Vorwurf: Er soll Inhalte des "Islamischen Staats" (IS) verbreitet und sich über das Verbot der Terrororganisation hinweggesetzt haben.

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Auf seine Spur kamen die Ermittler über seinen TikTok-Account. Dort nannte er sich selbst "Märtyrer", soll dem Kalifen des IS die Treue geschworen haben. Berichte, dass F. einen Anschlag auf einen Kölner Weihnachtsmarkt geplant haben soll, dementierte die Kölner Staatsanwaltschaft auf Anfrage von t-online. Wenn der Jugendliche tatsächlich unter Terrorverdacht stehen würde, wäre er dann allerdings ein Fall für das Landeskriminalamt oder den Generalbundesanwalt.

Köln: Anschlagspläne auf den Kölner Dom – Extremist festgenommen

Die Ermittlungen der Kölner Staatsanwaltschaft folgten nur wenige Monate, nachdem Anschlagsdrohungen den Kölner Karneval aufgeschreckt hatten. Kurz vor dem Sessionshöhepunkt Ende Februar und Anfang März war Köln auf einer Anschlagsliste des IS aufgetaucht.

Die Ermittler sahen darin die üblichen Drohgebärden der Terrororganisation. An den Kölner Feier-Hotspots war es in der Folge weniger voll als üblich. Ob die Anschlagsdrohung ursächlich dafür war, ist nicht klar. Auszuschließen ist es aber nicht.

Mit den kolportierten Anschlagsplänen auf Kölner Weihnachtsmärkte und den Karneval gibt es bereits im dritten Jahr in Serie Terrordrohungen in Köln. 2023 war kurz vor Heiligabend der Kölner Dom abgeriegelt worden, die Weihnachtsgottesdienste fanden unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen statt. In dem Zusammenhang gab es mehrere Festnahmen, darunter ein österreichischer Extremist.

Terroranschlag in Köln? Ermittler tappen wegen Koffern im Dunkeln

Im vergangenen Jahr hielten Köln dann mehrere Kofferfunde in Atem: Auf den Weihnachtsmärkten am Rudolfplatz und Heumarkt wurden zwei Koffer abgestellt, die mit Sand befüllt waren. Die Täter sind nach wie vor unbekannt. Auf einem der Koffer soll ein Zettel gelegen haben, der die militärischen Angriffe Israels auf den Gaza-Streifen anprangert. Hinweise auf Verbindungen zum IS gibt es nicht.

Kurz darauf wurde ein Koffer mit unbekanntem Inhalt an einer KVB-Haltestelle in Bayenthal entdeckt. Auch er entpuppte sich als ungefährlich. Dennoch erhöhten die Kofferfunde die Alarmbereitschaft der Ermittler, auf den Weihnachtsmärkten in der Kölner Innenstadt und im Dom galt fortan ein Kofferverbot.

Mit IS sympathisiert: Ermittlungen gegen 14-jährigen Kölner

Der erst 14 Jahre alte Kölner Schüler wird für die Taten, die ihm vorgeworfen werden, selbst bei einem Urteil vermutlich nicht ins Gefängnis müssen. Sollte er angeklagt und verurteilt werden, ist ein Urteil nach Jugendstrafrecht wahrscheinlich. Dieses zielt meistens darauf ab, dem Jugendlichen trotz der Straftat seine Lebensperspektive nicht zu verbauen. Eine Freiheitsstrafe ist also unwahrscheinlich.

Grundsätzlich ist bei einer Verurteilung wegen des Verstoßes gegen das Vereinigungsverbot, im Fall des Jugendlichen in Form von Unterstützung des IS, mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren möglich. Das gleiche Strafmaß gilt beim Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen – allerdings nach Erwachsenen - und nicht nach Jugendstrafrecht.

Verwendete Quellen
  • Eigene Berichterstattung
  • Anfrage bei der Staatsanwaltschaft Köln
  • Eigene Recherchen

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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