"Aktenzeichen XY": Mehr als ein Dutzend Hinweise auf Schläger vom Ottoplatz

Ende März ist ein Mann am Deutzer Bahnhof angegriffen und beinah getötet worden. Da die Täter noch immer unbekannt sind, wurde der Fall bei "Aktenzeichen XY" thematisiert.

Es ist ein Fall von Gewalt, der Köln seit Wochen beschäftigt und am Mittwoch auch bei der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY" vorgestellt wurde: Vier Männer prügeln auf dem Ottoplatz in Köln-Deutz auf einen 33-Jährigen ein, schlagen und treten ihr Opfer, das bei dem Angriff beinahe ums Leben kommt. Mit schwersten Verletzungen bringen Rettungskräfte den Mann in ein Krankenhaus, die Schläger flüchten unerkannt.

Einen Tag nach der Vorstellung des Falls fahndet die Polizei nun mit neun Bildern. Sie stammen aus den Videosequenzen der Überwachungskamera am Bahnhof Köln-Deutz. Insgesamt erhielten die Ermittler der Mordkommission etwa 15 Hinweise, die jetzt geprüft werden.

Begleiter des Opfers sieht tatenlos zu

Aktenzeichen-Moderator Rudi Cerne fasst den Fall in der Sendung am Mittwochabend noch einmal zusammen: Gegen 23.45 Uhr betreten die vier unbekannten Männer hintereinander den Bahnhof Deutz, gehen "zielstrebig" in Richtung des Vorplatzes, auf dem sich wenige Minuten zuvor das spätere Opfer und ein mutmaßlicher Bekannter getroffen haben. "Aus dem Nichts attackiert die Gruppe einen der Männer und schlägt ihn nieder", so Cerne. "Dabei gehen die Vier so massiv vor, dass das Opfer das Bewusstsein verliert."

Doch auch als der 33-Jährige regungslos am Boden liegt, treten sie immer wieder auf den Kopf des Mannes ein, Passanten werden Zeuge des brutalen Angriffs. Ebenso wie der Begleiter des Mannes. "Der Begleiter des Opfers schaut währenddessen tatenlos zu und entfernt sich anschließend, ohne zu helfen", schildert Cerne die weiteren Geschehnisse.

Cerne: "Nur knapp können die Ärzte sein Leben retten"

Der Geschädigte erleidet ein Schädel-Hirn-Trauma und mehrere Knochenbrüche im Gesicht. Nur knapp, so erläutert Cerne, konnten die Ärzte das Leben des Mannes retten. "Doch die erlittenen körperlichen Schäden werden den Mann sein Leben lang zeichnen."

Noch ist unklar, ob sich die Täter und das Opfer kannten. Die Ermittler gehen nach ersten Erkenntnissen aber davon aus, dass eine Frau die Männer zu der Attacke angestiftet hat – jene 24-Jährige aus Rheinland-Pfalz, die von den Ermittlern vorläufig festgenommen wurde. Das Motiv könnte womöglich Eifersucht sein, erklärt Cerne. Die Verdächtige befinde sich derzeit in Untersuchungshaft, schweige aber zu den Vorwürfen.

Belohnung in Höhe von 3.000 Euro

Für Hinweise, die zur Ergreifung der mutmaßlichen Täter führen, hat die Kölner Staatsanwaltschaft eine Belohnung von 3.000 Euro ausgelobt. Wie auch die 24-Jährige könnten die Verdächtigen aus Rheinland-Pfalz stammen und werden wie folgend beschrieben:

• Der erste Tatverdächtige soll etwa 1,70 bis 1,80 Meter groß und von schlanker Statur sein. Er habe dunkle Haare und einen Vollbart. Zur Tatzeit soll er einen hellgrauen Kapuzenpullover, eine helle Cargohose, weiße Sportschuhe und eine schwarze Jacke mit Symbolen auf der Brust getragen haben.
• Der zweite Unbekannte soll circa 1,75 bis 1,85 Meter groß und ebenfalls schlank sein. Auch er habe dunkle Haare und trage einen Bart. Bekleidet gewesen sei er mit einem olivgrünen Jogginganzug mit schwarzen Applikationen auf der Brust und grauen Sportschuhen der Marke Nike.
• Der etwa gleich große und ebenfalls schlanke dritte Verdächtige soll eine schwarze Cargohose, schwarze Sportschuhe und eine schwarze Jacke mit Kapuze getragen haben.
• Der vierte Unbekannte soll etwa 1,75 bis 1,80 groß sein und eine untersetzte Statur haben. Auch er habe dunkle Haare und einen Bart. Bei dem Angriff habe er eine hellblaue Cargohose, weiße Sportschuhe und eine schwarz-olivgrüne Jacke mit Kapuze getragen.

Hinweise zu den Gesuchten nimmt die Polizei unter der Rufnummer 0221/229-0 oder per E-Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de entgegen.