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Köln: "Kulturkiste" ermöglicht armen Kölnern Kultur


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Serie: Helden des Monats
Mit der "Kulturliste" zu den Kulturstätten Kölns


30.08.2023Lesedauer: 2 Min.
Die Mitglieder der "Kulturliste": Sie ermöglichen einkommensschwachen Menschen Teilhabe an Kultur.Vergrößern des Bildes
Die Mitglieder der "Kulturliste": Sie ermöglichen einkommensschwachen Menschen Teilhabe an Kultur. (Quelle: STEFAN DUMBO PAULUS)
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Zahlreiche Menschen in Köln sind von der Inflation betroffen und müssen jeden Cent umdrehen. Die "Kulturliste" ermöglicht auch diesen Menschen, Kultur zu erleben.

Die Inflation drückt vor allem bei einkommensschwachen Menschen auf den Geldbeutel: Die Versorgungskosten steigen, Lebensmittelpreise sowieso. Für kulturelle Aktivitäten bleibt bei vielen kein Geld mehr übrig. Genau hier schreitet in Köln die "Kulturliste" ein. Der gemeinnützige Verein setzt Menschen mit finanziellen Problemen auf die Gästelisten der Kölner Kulturstätten. Damit gewann "Kulturliste Köln e.V." den Ehrenamtspreis der Stadt Köln und zählt zu unseren Helden des Monats im September.

Denn Geldsorgen lähmen, sie sind schambehaftet und schließen langfristig vom sozialen Miteinander aus. Das ist nicht nur für die Betroffenen fatal, sondern auch für das kulturelle Treiben einer Stadt wie Köln, das von seiner Vielfältigkeit lebt.

Menschen abholen, die abgehängt wurden

"Und genau hier wollen wir einschreiten", sagt Felix Mauser, erster Vorstandsvorsitzender der "Kulturliste Köln e.V." und gleichzeitig selbst leidenschaftlicher Kulturkonsument. "Vielen Menschen fehlt das nötige Kleingeld, um an kulturellen Aktivitäten teilzunehmen, diese sind schlicht von viel zu vielen Veranstaltungen ausgeschlossen." Das Konzept der "Kulturliste" holt genau diese Menschen ab und schreibt sich damit das Stichwort "Partizipation" in großen Lettern auf seine Fahne.

"Es gibt viel zu viele Menschen, die durchs Raster fallen", sagt auch Nadine Bolz, ebenfalls im Vorstand des Vereins. Die bei den Bühnen Köln angestellte Ingenieurin wünscht sich ein heterogeneres Publikum im Kultursektor. "Unsere Mitarbeitenden, die sich bei der Kulturliste ehrenamtlich engagieren, fühlen sich auf die eine oder andere Weise mit dem Kulturbetrieb verbunden", erzählt sie. "Wir möchten allen Menschen helfen, Kultur (er)leben zu können."

Wer den Köln-Pass hat, darf auch die "Kulturliste" nutzen

Interessierte könnten sich bei dem Verein als Gast anmelden. Hierfür gelten dieselben Bestimmungen wie auch für den Erwerb des Köln-Passes. Nach der Anmeldung melde sich die "Kulturliste" in relativ regelmäßigen Abständen mit Veranstaltungsvorschlägen bei den Mitgliedern. "Sobald wir Tickets von unseren Partnern erhalten, rufen wir bei allen unseren Gästen an und fragen aktiv nach, wer Lust und Zeit hat."

Durch diesen Kontakt informiere der Verein nicht nur seine Mitglieder über mögliche Veranstaltungen, sondern halte auch Kontakt. "Viele Menschen aus einkommensschwachen Verhältnissen freuen sich einfach nur darüber, mit jemandem sprechen zu können", verrät Mauser. "Das Armutsproblem ist teilweise so eklatant, dass sich Menschen nicht mehr unter Menschen trauen, weil sie Angst haben, mit ihrer Geldsituation konfrontiert zu werden."

Ein Schritt hin zu einer gleichberechtigteren Gesellschaft

Kultur lebt von der Partizipation und der Teilhabe verschiedenster Bevölkerungsgruppen. Wenn Gruppen hier herausfallen, tritt die "Kulturliste" ein und hilft Menschen mit wenig Geld dabei, doch noch Kultur erleben zu können. So will der Verein für mehr Gleichberechtigung in der Gesellschaft sorgen.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
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