Youngsters sollen verlängern Struber-Stammspieler: Kann der FC diese Talente halten?
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Jonas Urbig und Tim Lemperle zählen zu den größten Talenten des 1. FC Köln und zu Gerhard Strubers Stammpersonal. Beide sollen langfristig bleiben.
Der Blick auf Gerhard Strubers Aufstellungen lässt die Herzen der FC-Fans vor allem aus einem Grund höherschlagen: Mit Jonas Urbig im Tor, Julian Pauli und Jan Thielmann in der Viererkette sowie Damion Downs und Tim Lemperle in der Doppelspitze zählen derzeit gleich fünf Spieler aus dem eigenen Nachwuchs zum Stammpersonal des 1. FC Köln.
Der Saisonstart in der 2. Bundesliga lässt die Vorstellung zu, dass sich die Transfersperre wie erhofft zu einer Chance für die eigenen Talente entwickelt und die "Geißböcke" mehr denn je von ihrer seit Jahren herausragenden Jugendarbeit profitieren können. Wobei aufgrund der Erfahrungen der Vergangenheit immer auch eine Frage mitschwingt: Kann der FC seine Youngsters langfristig halten?
Der Verlust von Jahrhundert-Juwel Florian Wirtz, dessen Marktwert inzwischen auf 130 Millionen Euro geschätzt wird, liegt viereinhalb Jahre zurück – wird den Klub aber wohl so lange begleiten, wie der Nationalspieler die Fußballschuhe schnürt. Gewiss hat der FC keinen zweiten Wirtz in seinen Reihen, doch die aktuellen Talente sollen langfristig gebunden werden.
FC will "selbstverständlich" mit Lemperle verlängern
Die höchste Priorität dürften dabei Tim Lemperle und Jonas Urbig haben. Lemperles Vertrag läuft 2025 aus, ab Januar könnten andere Vereine mit ihm über einen ablösefreien Wechsel im Sommer verhandeln. "Tim hat in seiner Entwicklung große Fortschritte gemacht. In der aktuellen Saison zeigt er, wie wichtig er für unser Spiel ist", lobt Lizenzbereich-Leiter Thomas Kessler in einem Interview mit "Geissblog" und kündigt an: "Selbstverständlich möchten wir die Zusammenarbeit langfristig fortsetzen."
Das Interesse beruht offenbar auf Gegenseitigkeit, wie im Vorfeld der Vertragsgespräche, die im Herbst beginnen sollen, zu hören ist. Helfen könnte dem FC die Tatsache, dass der Weg, den der Verein dem jungen Angreifer in der Vergangenheit aufgezeigt hat, Früchte trägt. Über eine Leihe nach Fürth entwickelte sich Lemperle zum Stammspieler in Köln.
"Ich habe in jedem Gespräch gespürt, dass sein Wunsch, für den FC zu spielen, stark ausgeprägt war – und das nicht nur in kurzen Einsätzen", erinnert sich Kessler an die Zeit vor dem Wechsel nach Fürth, in der Lemperle in Köln nur in der Regionalliga-Mannschaft Stammkraft war. Der Manager ergänzt: "Deshalb war es entscheidend, eine Lösung zu finden, die ihm seine weitere Entwicklung ermöglicht. Dies haben wir intensiv besprochen und gemeinsam eine gute Lösung gefunden." Eine solche wird nun erneut angestrebt, wenn es um eine Vertragsverlängerung geht.
Urbig "natürlich auch außerhalb von Köln bekannt"
Jonas Urbig wiederum ist – Stand jetzt – noch bis 2026 gebunden. Angesichts dessen, dass der 21-Jährige zu den größten Torhüter-Talenten Deutschlands zählt, wird der FC aber verhindern wollen, dass das Eigengewächs mit einem auslaufenden Vertrag in die Saison 2025/26 geht. Das heißt: Bereits im Laufe dieser Spielzeit muss das Gespräch über eine weitere Zusammenarbeit gesucht werden.
"Das Gesamtpaket, das Jonas Urbig mitbringt, ist natürlich auch außerhalb von Köln bekannt", weiß Kessler und betont daher: "Für uns ist es von großer Bedeutung, dass Jonas bei uns unter Vertrag steht, und wir werden alles daransetzen, seine Entwicklung bestmöglich zu fördern."
Das "Ziel" des FC sei es, so der Ex-Torhüter, "langfristig mit Jonas zusammenzuarbeiten und ihn auf seinem weiteren Karriereweg optimal zu begleiten". Zu den Vereinen, die U21-Nationaltorwart Urbig beobachten, sollen unter anderem Manchester United und der FC Bayern München gehören. "Jonas hat über den kommenden Sommer heraus einen Vertrag, und wir sind mit ihm, wie mit allen Spielern, die für uns wichtig sind, kontinuierlich im Austausch", sagt Kessler und versichert damit, dass die "Geißböcke" diese Personalie im Blick haben.
- Geissblog