t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalKöln

Köln: Trockenheit macht Eichhörnchen zu schaffen


So könne Sie ihnen helfen
Trockenheit macht Kölner Eichhörnchen zu schaffen

Von t-online, fe, lis

01.05.2025 - 06:30 UhrLesedauer: 3 Min.
imago images 0812590947Vergrößern des Bildes
Ein Eichhörnchen mit einer Walnuss (Symbolbild): Aktuell fällt den Tieren die Futtersuche schwer. (Quelle: IMAGO/Sergei Bulkin)
News folgen

In Köln herrscht aktuell eine große Trockenheit. Darunter leiden auch Eichhörnchen. Sie haben Probleme mit der Nahrungssuche und kommen nur schwer zu Kräften.

Nicht nur Menschen leiden unter der Trockenheit der vergangenen Monate. Auch den Eichhörnchen in Köln setzt die anhaltende Dürre ordentlich zu. Wie Tierärztin Susanne Mitlacher von der Wildtierstation des Umweltbildungszentrums Gut Leidenhausen im Gespräch mit t-online erklärt, macht die Trockenheit vor allem den Jungtieren zu schaffen.

Im April etwa kamen pro Woche drei bis vier junge Eichhörnchen auf die Wildtierstation. Unter ihnen waren auffällig viele sehr abgemagerte Tiere. Diese würden nur knapp mehr als 100 Gramm auf die Wiege, müssten aber "eigentlich das Doppelte wiegen", so Mitlacher. Häufig seien die Tiere auch nur 15 Zentimeter groß, statt der durchschnittlichen 20 Zentimeter ohne Schwanz.

Trockenheit erschwert Eichhörnchen die Futtersuche

Laut Mitlacher könnte das daran liegen, dass die Muttertiere nur wenig Milch produzieren, oder die Milch nur wenig Energie beinhalte. Im Frühjahr essen Eichhörnchen vermehrt Knospen von Büschen und anderen Pflanzen, die Trockenheit aber verhindert eine Knospenbildung. Die fehlende Nahrung führe zu Mangelerscheinung bei den Muttertieren, was wiederum Ernährungsprobleme für die Jungtiere bedeute.

Die Eichhörnchen könnten im Ernstfall dann sogar so geschwächt sein, dass sie aus den Bäumen fallen und sich verletzen. Das sei aber auch ohne Trockenheit ein "sehr großes Problem" in Köln. Die meisten Jungtiere, die auf der Wildtierstation behandelt werden, sind laut Mitlacher von etwas heruntergefallen. Entweder von Bäumen oder von Hausdächern. Dort nämlich errichten die Eichhörnchen aus Mangel an Alternativen häufig ihre Nester.

Erste Kletterversuche der Jungtiere erfolgen dann an der Hauswand – was oftmals kein gutes Ende nimmt. "Die Tiere tragen dann mindestens eine blutige Nase davon", erklärt Mitlacher. Es komme aber auch vor, dass sich Eichhörnchen etwas brechen oder noch schwerere Verletzungen erleiden. "Auf dem Land haben Eichhörnchen mehr Fressfeinde als in der Stadt, aber hier haben sie eben andere Probleme", so die Tierärztin weiter.

So können die Kölner den Eichhörnchen helfen

Zum Glück aber haben die Kölner viele Möglichkeiten, den Eichhörnchen zu helfen. Garten- und Balkonbesitzer können ihnen beispielsweise eine Schale mit Sonnenblumenkernen hinstellen, Nüsse oder Obst hinauslegen – etwa Trauben oder ein Stück Melone. Auch Schüsseln mit Wasser können den Tieren dabei helfen, bei Kräften zu bleiben. Wichtig ist laut Mitlacher jedoch, dass die Schüsseln und Schalen einmal am Tag ausgewechselt und gereinigt werden – mit heißem Wasser oder in der Spülmaschine. Sonst könnten sich in den Schalen Krankheitserreger bilden, die die Gesundheit der Eichhörnchen gefährden.

Empfohlener externer Inhalt
Instagram
Instagram

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen Instagram-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren Instagram-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.

Eine andere Möglichkeit, den Tieren zu helfen, sind Futterkästen mit einer integrierten Klappe. Die Klappe verhindert, dass Vögel den Eichhörnchen das Futter wegessen. Auf der Wildtierstation Gut Leidenhausen lernen die Tiere den Umgang mit den Kästen. Nach der Auswilderung wissen sie dann, dass in ihnen Futter zu finden ist und wie sie daran kommen.

Wildtierstation wildert Eichhörnchen wieder aus

"Wenn jemand Eichhörnchen am Haus hat, kann auch ein Seil aufgehängt werden, an dem die Jungtiere dann erste Klettererfahrung sammeln können", so Tierärztin Susanne Mitlacher weiter. Es gibt also viele Möglichkeiten, wie man den kleinen Eichhörnchen unter die Arme greifen kann.

Wenn ein Eichhörnchen aber sprichwörtlich unter die Räder kommt, wird es auf der Wildtierauffangstation von Gut Leidenhausen wieder aufgepäppelt. In der Regel sind die Jungtiere, die hier betreut werden, zwischen fünf und sechs Wochen alt. Nach vier bis sechs Wochen sind die meisten von ihnen dann wieder soweit, ausgewildert zu werden, schildert Susanne Mitlacher.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Tierärztin Susanne Mitlacher von der Wildtierauffangstation Gut Leidenhausen
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Themen



Telekom