Altes Gebäude soll umfunktioniert werden Grüne machen Vorschlag für neuen Drogenkonsumraum

In der Diskussion um eine veränderte Drogenpolitik fordern die Kölner Grünen die Einrichtung eines neuen Konsumraums. Ins Auge fassen sie dafür ein Gebäude, das Schlagzeilen macht.
In der Debatte um die offene Drogenszene am Neumarkt wagen die Grünen einen neuen Vorstoß. In einer Pressemitteilung, die die Fraktion am Mittwochnachmittag verschickte, fordert sie, die ehemalige Kaufhof-Zentrale an der Leonhard-Tietz-Straße zu einem Drogenkonsumraum umzubauen.
"Köln braucht Drogenkonsumräume, die auf Crack konsumierende, suchtkranke und teilweise obdachlose Menschen zugeschnitten sind – mit vielen Inhalationsplätzen, am besten mit einer Zone unter freiem Himmel, mit Ruheplätzen, Dusch- und Waschmöglichkeiten und einer Essensausgabe“, heißt es in der Mitteilung. Ein solcher Raum nach Vorbild des sogenannten Züricher Modells ließe sich in dem ehemaligen Kaufhof-Verwaltungsgebäude realisieren.
Kaufhof-Zentrale: Wirbel um Nutzung und Kosten
Die Partei bringt damit eine neue Nutzungsalternative für ein Gebäude ins Gespräch, das in den vergangenen Monaten mehrfach in die Schlagzeilen geraten war. Die Stadt hatte das Gebäude im August 2022 angemietet und wollte es zunächst für eine neue Feuerwehr-Wache nutzen. Später schwenkte man um auf eine Nutzung für städtische Dienststellen und ein neues Kundenzentrum. Vor dem Einzug sind Sanierungsmaßnahmen notwendig, die immer noch andauern – länger als geplant. Diese sollen nun rund 50 Millionen Euro mehr kosten als ursprünglich angesetzt. Außerdem macht der Eigentümer Swiss Life wegen des verspäteten Einzugs Mietausfälle in Höhe von 15 Millionen Euro geltend.
Baudezernent Markus Greitemann (CDU), der auch als Oberbürgermeisterkandidat antritt, wartet weiterhin auf Zustimmung des Rates zu den erhöhten Sanierungskosten. Diese Entscheidung wurde am 3. Juli im Stadtrat erneut vertagt. Die Fraktionen, allen voran Grüne und SPD, wollen die Unterlagen zur Anmietung des Gebäudes erst prüfen und stellten etliche Rückfragen an die Stadtverwaltung. Neben den explodierenden Kosten treibt die Parteien vor allem die Frage um, wer entschieden habe, dass die Feuerwehr dort nicht einziehen könne und warum.
Die nächste Ratssitzung findet am 4. September statt.
- Pressemitteilung der Grünen vom 16.07.2025 (per E-Mail)