Feierlichkeiten im Rathaus Fans und Mannschaft feiern 75. Jubiläum des 1. FC Köln
Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.
News folgen
Vor 75 Jahren gründete sich der 1. FC Köln. Am Montag haben die Geißböcke ihr Jubiläum mit Ehrung im Rathaus und einer großen Karnevalsparty gefeiert.
Das größte Geschenk zum 75. Geburtstag hatte sich der 1. FC Köln bereits am Sonntagabend gegen Eintracht Frankfurt selbst beschert. Der 3:0-Sieg hat die Geißböcke weit von den Abstiegsrängen entfernt. Sogar Europa über Platz sieben scheint wieder in Reichweite.
Tags darauf gingen die Feierlichkeiten aber erst so richtig los. Am Vormittag empfing Oberbürgermeisterin Henriette Reker die Geißböcke im Historischen Rathaus. Die FC-Verantwortlichen durften sich im Gästebuch der Stadt Köln eintragen.
Mit dabei waren die amtierenden Vorstände und Geschäftsführer, vor allem aber auch Ehemalige wie Karl-Heinz Thielen, Friedhelm Funkel und der mit großem Applaus begrüßte Christoph Daum. Der Ex-Trainer kämpft gegen Lungenkrebs, sagte am Rande der Veranstaltung offen: "Ich habe als Trainer meine Spieler motiviert. Natürlich ist nicht jeder Tag positiv, aber es gibt keinen anderen Weg."
Reker verspricht Einigung
OB Reker und Präsident Werner Wolf sprachen in ihren Reden von den Verdiensten des FC für Köln als Werbeträger und emotionales Aushängeschild der Sportstadt. Beide hielten aber auch mit Ernsthaftem nicht hinter dem Berg. Schließlich ringen Stadt und Verein seit fast einem Jahrzehnt um eine Lösung, um den Geißböcken ein modernes Leistungszentrum zu ermöglichen. Reker versprach eine Einigung in wenigen Monaten.
Dies wäre für den FC tatsächlich ein wichtiges Geburtstagsgeschenk. Doch am Montag sollten nicht die Probleme und Hürden im Mittelpunkt stehen, sondern die Chancen und die Euphorie, die sich um den Umbruch beim FC eröffnet haben. Das wurde am Abend in der LanxessArena greifbar.
Baumgart lässt Fans jubeln
Der Klub hatte seine Fans zu einer Lachenden FC-Arena geladen, nur drei Tage vor Weiberfastnacht. Rund 10.000 Fans feierten mit den Geißböcken feuchtfröhlich bis in die Nacht. Von den Bläck Fööss über Brings bis zu Cat Ballou waren alle großen Kölner Bands vertreten und brachten die Menge zum Kochen.
Aber auch Steffen Baumgart, Christian Keller und Werner Wolf kamen auf die Bühne. Den größten Applaus mit Fan-Gesängen bekam naturgemäß der Trainer, der wohl alles auf dieser Bühne hätte sagen können und dafür gefeiert worden wäre. Am Ende wünschte sich der 51-Jährige, gekleidet in buntem Sakko, Steampunk-Hut und FC-Trikot, "Ruhe und Klarheit" für die Zukunft der Geißböcke – in einem Moment, in dem er alles bekam, nur keine Ruhe.
"Was gut für den FC ist, ist auch gut für Köln"
Schon gar nicht, weil sein Präsident Minuten zuvor noch seinem Wunsch Ausdruck verliehen hatte, schon bald wieder nach Europa zurückzukehren, und Keller erklärte, man wolle mittelfristig gerne wieder an die erfolgreiche Historie des Klubs anknüpfen. Doch fraglos dürften diese Wünsche auch mit jenen Baumgarts übereinstimmen – allerdings wollte dieser es nicht so ausdrücken.
Den Menschen in der Arena war es egal: Sie feierten ihren FC – für 75 Jahre, für 26 Punkte aus 20 Spielen, für Platz elf, für Baumgart als Kult-Trainer und für eine Stadt, die ohne den Klub nicht kann, genauso wie der Klub nicht ohne die Stadt. Oder, wie OB Reker es ausdrückte: "Was gut für den FC ist, ist auch gut für Köln – und umgekehrt."
