1. FC Köln I Die U-21 Mannschaft darf vom Aufstieg in die 3. Liga träumen

Die U21 des 1. FC Köln mischt die Regionalliga West auf. Sogar der Aufstieg in die 3. Liga ist im Bereich des Möglichen – und im Sinne der Verantwortlichen.

Die Profis taumeln durch die Bundesliga, doch es gibt durchaus auch positive Entwicklungen rund ums Geißbockheim. So gehört die U21 des 1. FC Köln, nach Fast-Abstieg in der Vorsaison, zu den Spitzenteams der Regionalliga West – und darf sogar vom Aufstieg in die 3. Liga träumen.

Samstagnachmittag riss zwar die Siegesserie der Kölner, durch ein 3:3 gegen Gütersloh nach zuvor drei Erfolgen am Stück. Spitzenreiter Bocholt ist einen Spieltag vor Ende der Hinrunde allerdings weiterhin in Reichweite des FC, der auf Rang drei hinter Stadtrivale Fortuna platziert ist. Bei all den Sorgen um die Profis geht beinahe unter, wie viel Spaß die "Jungböcke" bereiten.

FC-Bosse haben U21 neue Ausrichtung verpasst

Der Aufschwung ist alles andere als Zufall. Nach der enttäuschenden letzten Saison, unter Ex-Trainer Mark Zimmermann, haben die Verantwortlichen die U21 umgekrempelt. Geschäftsführer Christian Keller erklärt im Gespräch mit dem "Geissblog": "Wir haben die Ausrichtung der U21 komplett verändert – und dementsprechend das Trainerteam und die Mannschaft zusammengestellt."

Zuvor sei intern nicht klar gewesen, was überhaupt die Ambitionen der U21 sind und ob es sich dabei um "die älteste Nachwuchsmannschaft oder die zweite Herrenmannschaft" handelt, wie Keller beschreibt. Nun liege der "personelle Schwerpunkt" auf "Spielern in den ersten beiden Herrenjahren sowie Spielern im zweiten U19-Jahr".

Talente wie Max Finkgräfe und Damion Downs, die vergangene Saison mit der U19 den DFB-Pokal erobert hatten und in der aktuellen Spielzeit bereits in der Bundesliga debütierten, zählen in der U21 zu den Leistungsträgern. Top-Torjäger der Regionalliga West ist mit Justin Diehl ebenfalls ein FC-Akteur – der für die Profis allerdings keine Option ist, da er seinen auslaufenden Vertrag bislang nicht verlängern möchte.

Keller "sehr zufrieden" mit U21 des 1. FC Köln

Angeführt wird die Mannschaft von einem Routinier, der am Geißbockheim jeden Grashalm kennt: Marco Höger, gebürtiger Kölner und früherer Vize-Kapitän der Profis. Der 34-Jährige ist der verlängerte Arm von Neu-Trainer Evangelos Sbonias, der im Sommer von der SG Sonnenhof Großaspach kam, nachdem er sich in einem umfassenden Assessment-Center gegen andere Kandidaten durchgesetzt hatte.

Die neue U21-Mischung stimmt. "Ich bin sehr zufrieden, wie die Mannschaft und der Trainerstab arbeiten – auch wenn die Saison noch lang und die Tabelle zweitrangig ist", sagt Keller, für den es primär darum geht, "dass die Spieler an die Spielintensität und das Spielniveau des Profifußballs herangeführt werden".

"Wenn die U21 irgendwann aufsteigen sollte ..."

Doch sollte dieses Heranführen im Mai 2024 auf Regionalliga-Platz eins enden, hätte der FC-Sportchef nichts dagegen: "Meine Grundhaltung ist: Du musst so hoch wie möglich spielen, egal mit welcher Mannschaft. Wenn die U21 irgendwann aufsteigen sollte, nehmen wir das natürlich mit – wir könnten unsere Talente dann auf noch höherem Niveau fördern."

Ein Aufstieg wäre übrigens auch im Abstiegsfall der Profis möglich. Aber weder soll es zum Absturz in die Zweitklassigkeit kommen, noch gibt Keller die Regionalliga-Meisterschaft als Ziel aus: "Soweit sind wir zum einen noch lange nicht, zum anderen tun wir gut daran, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren und keine Luftschlösser zu bauen." Dennoch ist die U21 derzeit eine willkommene Abwechslung von den Bundesliga-Sorgen.