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1. FC Köln: Das Trainer-Duo, das den FC veränderte


Erst gerettet, dann begeistert
Das Trainer-Duo, das den FC veränderte


28.12.2021Lesedauer: 3 Min.
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Athletiktrainer Leif Frach (l.) und Trainer Friedhelm Funkel jubeln nach dem FC-Rückspiel gegen Holstein Kiel: Der Erfolg der Geißböcke im Winter 2021 ist auch Funkels Verdienst.Vergrößern des Bildes
Athletiktrainer Leif Frach (l.) und Trainer Friedhelm Funkel jubeln nach dem FC-Rückspiel gegen Holstein Kiel: Der Erfolg der Geißböcke im Winter 2021 ist auch Funkels Verdienst. (Quelle: MIS/imago-images-bilder)

Vor acht Monaten war der 1. FC Köln so gut wie abgestiegen. Inzwischen stehen die Geißböcke im gesicherten Bundesliga-Mittelfeld. Möglich war das nur dank zwei Trainern: Friedhelm Funkel und Steffen Baumgart.

Als der 1. FC Köln am 11. April 2021 in der Nachspielzeit zuhause gegen den 1. FSV Mainz 05 mit 2:3 verlor, schien diese Niederlage am 28. Spieltag nicht nur das Ende von Markus Gisdol als FC-Trainer zu besiegeln. Auch der FC schien sich aus der Bundesliga zu verabschieden.

Zwar zogen die Geißböcke mit einem Trainerwechsel die letzte Trumpfkarte. Doch nur eine Woche ging der FC mit Neu-Coach Friedhelm Funkel in Leverkusen 0:3 unter. Zudem schien Funkel fast schon wieder am Ende, nachdem er sich eine unbedachte und dumme, jedoch dadurch nicht minder rassistische Aussage geleistet hatte.

1. FC Köln: Eine scheintote Mannschaft

Vor dem folgenden Heimspiel gegen den haushohen Favoriten aus Leipzig lag der FC scheintot am Boden. Die Mannschaft war keine solche. Die Führungsspieler waren keine solchen. Der Kader war ein Flickenteppich jahrelanger Transferfehler. Spielerberater waren für ihre Stars bereits auf Vereinssuche. Und der FC war wegen Corona hochverschuldet. Ein Traditionsklub auf dem Weg in die Zweite Liga – und diesmal wohl für längere Zeit.

Acht Monate später ist bekannt, dass alles anders kam. Dass Jonas Hector als Mittelstürmer gegen Leipzig zwei Tore erzielte. Dass der FC in Augsburg die beste Halbzeit der jüngeren Vereinsgeschichte hinlegte. Dass Funkel mit seinem taktischen 0:0 in Berlin die richtige Entscheidung getroffen hatte. Dass Sebastiaan Bornauw den FC am 34. Spieltag gegen Schalke in der 86. (!) Minute in die Relegation rettete.

Nicht zuletzt auch, dass die Geißböcke trotz einer Hinspiel-Niederlage im Rückspiel in Kiel mit einem fulminanten 5:1 die Klasse hielten. Und natürlich, dass der FC unter Funkel-Nachfolger Steffen Baumgart in der neuen Bundesliga-Hinrunde 25 Punkte holte und damit nur acht weniger in der gesamten Vorsaison.

Vom Trümmerhaufen zur Gemeinschaft

Doch wie war dieser Wandel möglich? Am Geißbockheim in Köln ist man sich sicher: Baumgart weckte den FC für eine grandiose Hinrunde 2021/22. Doch Baumgart baute auf einem Fundament auf, das im April noch nicht einmal in Ansätzen existiert hatte.

Funkel hatte einen Trümmerhaufen übernommen. Körperlich waren die FC-Profis zwar fit gewesen, jedoch unter Gisdol desillusioniert und mutlos geworden. Ihnen war öffentlich erklärt worden, dass sie nicht gut genug seien für die Bundesliga – nicht von den Medien, sondern vom Trainer selbst. Dass Fußballspielen mit dieser Truppe eigentlich unmöglich sei. Und dass es an ein Wunder grenzen würde, wenn die Geißböcke die Klasse halten würden.

Es schien das Paradebeispiel einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung zu werden. Bis Funkel kam. Das Trainer-Urgestein nahm sich umgehend die Führungsspieler zur Seite. Jonas Hector und Timo Horn, Rafael Czichos und Sebastiaan Bornauw, Ellyes Skhiri und Marco Höger, ebenso die beiden Langzeitverletzten Florian Kainz und Sebastian Andersson, auf die es noch einmal ankommen sollte. Funkel machte ihnen klar: Diese Rettungsmission würde nur in einer funktionierenden Gemeinschaft funktionieren.

Die Kehrtwende von Gisdol über Funkel zu Baumgart

Auf dem Trainingsplatz ließ Funkel seinen Assistenten André Pawlak arbeiten. Erst selbst führte lieber Gespräche. Der Trainerfuchs redete die Spieler wieder stark. Er machte aus der Schwierigkeit der Aufgabe keinen Hehl, aber genauso wenig daraus, dass er seinen Spielern zutraute, es noch schaffen zu können. Weil er an ihre fußballerische Qualität glaubte und von ihnen forderte, diese auch selbstverantwortlich auf den Rasen zu bringen.

So waren die Siege in Augsburg und gegen Schalke möglich. So war die Dominanz in der Relegation in Kiel möglich. Und so war es möglich, dass Baumgart nach der Rettung eine intakte Mannschaft zum Beginn der Vorbereitung vorfand.

Baumgart konnte seine Energie, vor allem aber seinen Plan, selbst Fußball spielen zu wollen, sofort umsetzen. Die komplette Kehrtwende zur Fußball-Verweigerung unter Gisdol, jedoch nur die Weiterführung dessen, was Funkel begonnen hatte. Und so ist der Erfolg der Geißböcke im Winter 2021 auch Funkels Verdienst.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen und Recherchen des GEISSBLOG
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