Köln: Treppenturm als Ersatz für Deutzer Drehbrücke kommt doch nicht

Seit Februar ist die Deutzer Drehbrücke für die Sanierung gesperrt. Mit einem Treppenturm an der Severinbrücke sollte der Weg auf die Poller Wiesen verkürzt werden – diese provisorische Lösung kommt nun doch nicht.

Bereits seit mehr als vier Monaten müssen Anwohnerinnen und Anwohner aus Köln-Deutz einen langen Umweg auf die Poller Wiesen auf sich nehmen. Daran wird sich wohl auch bis zum Ende der Sanierung der Deutzer Drehbrücke nichts ändern. Ein geplanter provisorischer Treppenturm soll nun doch nicht gebaut werden. Ein Grund: Die geplanten Kosten sind gestiegen.

Die Bezirksvertretung Innenstadt hatte nach einem Beschluss des Krisenstabs die Verwaltung damit beauftragt, die Einrichtung des Treppenturms von der Severinsbrücke auf den neben der Hafenzufahrt liegenden Leitdeich zu prüfen. Zunächst waren die Kosten dafür mit rund 370.000 Euro veranschlagt worden – mittlerweile gehe man allerdings von 588.000 Euro dafür aus, auch wegen naturschutzrechtlichen Auflagen durch die Lage im Landschaftsschutzgebiet, heißt es in einer Mitteilung der Stadt.

Poller Wiesen stärker genutzt

Als die Sanierungsarbeiten und die damit einhergehende einjährige Sperrung der Deutzer Drehbrücke geplant worden waren, hatte die Bezirksvertretung von einem Ersatz abgesehen – allerdings war dies vor der Pandemie, während welcher die Kölner vermehrt auf die Poller Wiesen strömten.

Über die Treppen wäre der Weg zu den Poller Wiesen erheblich verkürzt worden im Vergleich zum Umweg, der seit Ende Februar gegangen werden muss. Die Umleitungen seien stark frequentiert gewesen, weshalb ausreichend Abstand halten teilweise kaum möglich gewesen sei. Auch deshalb sollten die Treppen her.

Auch wegen der zunehmend entspannten Corona-Lage sieht man in der Bezirksvertretung Innenstadt nun vom Bau des Treppenturms ab.