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Bonn: Razzia bei umstrittenem Kinderpsychiater Dr. Michael Winterhoff


Nach Kritik an Behandlungsmethoden
Razzia bei umstrittenem Kinderpsychiater Winterhoff

Von t-online, ads

Aktualisiert am 13.05.2022Lesedauer: 2 Min.
Kinderpsychiater Dr. Michael Winterhoff (Archivbild): Unter anderem seine ehemalige Praxis wurde durchsucht.Vergrößern des BildesKinderpsychiater Dr. Michael Winterhoff (Archivbild): Unter anderem seine ehemalige Praxis wurde durchsucht. (Quelle: Kraufmann&Kraufmann/imago-images-bilder)
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Nach schweren Vorwürfen gegen den Bonner Kinderpsychiater Dr. Michael Winterhoff hat die Staatsanwaltschaft Durchsuchungen durchgeführt. Dabei sollen Patientenunterlagen beschlagnahmt worden sein.

Bei Durchsuchungen in Jugendeinrichtungen in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen hat die Staatsanwaltschaft offenbar Akten von Patienten von Winterhoff beschlagnahmt. Das berichten WDR und die "SZ". Recherchen der beiden Medien hatten im vergangenen Jahr unseriöse Behandlungsmethoden des Arztes ans Licht gebracht.

Am Donnerstag seien 100 Kriminalbeamte in drei Bundesländern im Einsatz gewesen, um im Rahmen der Ermittlungen um Winterhoff umfangreiche Beweismittel zu sichern, so der WDR. Gegen den Kinderpsychologen werde wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung ermittelt. Neben seiner ehemaligen Praxis in Bonn seien 15 Jugendhilfeeinrichtungen, in denen Winterhoff arbeitete, durchsucht worden.

Gegenüber "SZ" bestätigte die Staatsanwaltschaft, dass es eine Razzia "im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens gegen einen Kinderpsychiater aus Bonn wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung durch mögliche nicht fachgerechte Behandlung" gegeben habe.

Razzia in NRW: Winterhoff dementiert weiter Vorwürfe

Eine eigens gegründete Ermittlungsgruppe werte die Akten nun in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft aus, so der WDR. Auf Anfrage habe Winterhoffs Rechtsanwalt die Vorwürfe weiter dementiert und auf die Unschuldsvermutung hingewiesen: Seine Behandlung halte er für "rechtskonform".

Die Recherchen von WDR und "SZ" hatten ergeben, dass der bekannte Kinderpsychologe seinen Patienten stark sedierende Mittel verschrieben und dafür selbst erfundene Diagnosen erteilt hatte. Das Medikament "Pipamperon", welches er offenbar dafür einsetzte, gilt als Notfallmittel und wird nur über einen kurzen Zeitraum verwendet.

Dabei kooperierten auch Jugendämter mit dem Arzt, der unter anderem durch sein umstrittenes Buch "Warum unsere Kinder Tyrannen werden" Bekanntheit erlangte. Bei vielen seiner Patienten handelte es sich deshalb um Kinder und Jugendliche in Heimen, die über Jahre hinweg damit von ihm behandelt wurden. Nach den Medienberichten hatten zahlreiche Betroffene Anzeige erstattet, die berichten, immer noch unter den Folgen des Medikaments zu leiden.

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