Beschwerden an BR: Zu wenig Franken? So reagiert der Sender

Fränkische BR-Zuschauer und Zuhörer sind wütend: Sie fühlen sich im Programm des Bayerischen Rundfunks unterrepräsentiert. Der Sender reagiert auf die Vorwürfe.

Eine Reihe von fränkischen Zuschauern findet sich in den Sendungen des Bayerischen Rundfunks (BR) offenbar nicht ausreichend wieder. In Zuschriften werde immer wieder kritisiert, dass es zu wenig Franken im Programm gebe, sagte BR-Beschwerdemanager Ulli Wenger am Donnerstag in einer Sitzung des BR-Rundfunkrats in München.

Dabei gehe es nicht um aktuelle Berichte oder Reportagen. So gebe es die Beschwerde, der Radiosender BR-Heimat spiele zu wenig fränkische Volksmusik. Eine weitere Kritik: Dass in Franken nur ein "Tatort" im Jahr und keine einzige fiktive BR-Serie spielt.

Auch ein Bericht über Landgasthäuser entlang der fränkischen Burgenstraße missfiel einigen, weil er von einem Sprecher aus Oberbayern kommentiert worden sei, sagte Wenger, der den Wert von Beschwerden des Publikums hervorhob. Sie seien eine Chance, um sich stetig weiterzuentwickeln.

Dutzende Beschwerden zum Thema

Mehr als 600 Briefe, E-Mails und Faxe hat Wenger nach eigenen Angaben im Jahr 2022 beantwortet – meist schriftlich, manche am Telefon. Ein Teil der Beschwerden – "weniger als zehn Prozent" – beziehe sich auf den Anteil fränkischer Themen im BR-Angebot, erklärte BR-Sprecher Christian Dück auf Anfrage von t-online.

Anlass zu Änderungen sieht man bei dem öffentlich-rechtlichen Sender offenbar nicht. "Der BR bildet in seinen Angeboten die Lebenswirklichkeit im gesamten Sendegebiet ab, etwa durch seine regionale Berichterstattung von mittlerweile 30 Standorten im gesamten Freistaat aus, davon über ein Drittel in Franken."

Dück verweist unter anderem auf die BR-Live-Produktionen "Fastnacht in Franken" und die "Sternstunden-Gala" aus Franken. "Die Digitalwelle 'BR Schlager' sendet komplett aus dem Studio Franken. Auch in anderen Bereichen arbeiten wir kontinuierlich daran, originär fränkische Inhalte zu produzieren und fränkisches Lebensgefühl im Programm zu spiegeln."