Nürnberg | Schiedsrichter teilt Horror-Fotos von Umkleidekabinen

Ein Nürnberger Schiedsrichter sammelt im Internet Bilder von Schiri-Umkleidekabinen aus dem ganzen Land. Teils sind die wirklich widerwärtig. Das hat er damit vor.

Spinnen an der Decke, Schimmel an der Wand und Haare auf dem Boden – offenbar müssen Schiedsrichter nicht nur auf dem Platz hart im Nehmen sein, sondern auch in den Umkleidekabinen mancher Amateurvereine. Der Nürnberger Schiedsrichter Gerd Lamatsch sammelt in Instagram Bilder von Schiri-Kabinen aus der ganzen Republik.

Und die Sammlung der Bilder hat es bereits in sich. Zu sehen sind Duschen, die so wirken, als ob sie schon jahrelang nicht mehr geputzt worden wären, und Umkleidekabinen, die so vollgestellt wurden, dass sich aufgrund von Platzmangel dort kaum jemand umziehen kann.

Dreckige Kabinen sind ein "No-Go"

Schiedsrichter aus ganz Deutschland schicken Lamatsch mittlerweile Bilder von ihren Kabinen, er veröffentlicht sie dann. Dabei geht es ihm offenbar nicht darum, Fußballvereine bloßzustellen, sondern ein Bewusstsein dafür zu schaffen, welche Verhältnisse Schiedsrichter teils vorfinden. "Manche Vereine haben es immer noch nicht begriffen, dass so eine dreckige Schirikabine ein No-Go ist, wacht endlich mal auf", schreibt er etwa über einer Reihe besonders widerwärtiger Bilder.

Zugegeben: Es gibt aber auch sehr positive Beispiele. Der Fußballclub aus Ezelsdorf im Kreis Nürnberger Land wird von Lamatsch etwa hochgelobt. Dort gebe es für das Schiedsrichtergespann aus drei Mann jeweils eine individuelle Kabine mit moderner Dusche und sogar ein Safe für Wertsachen.

Bilder sollen in einem Buch erscheinen

Lamatsch selbst pfiff laut eigenen Angaben schon fast 2.000 Spiele als Schiedsrichter. "Bild.de" sagte er, dass grundsätzlich gelte, "je höher die Klasse, umso sauberer. Und auf dem Land gibt es bessere Kabinen als in der Stadt."

Er selbst habe sich laut dem Bericht schon in Waschküchen umziehen und mit eiskaltem Wasser duschen müssen. Zudem sei ihm während des Spiels schon Geld aus der Kabine gestohlen worden. Die beeindruckendsten Kabinen-Fotos wolle Lamatsch in einem Bildband veröffentlichen.