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Trans Politikerin Tessa Ganserer beendet politische Karriere


"Menschenverachtender Hass"
Trans-Politikerin will nicht mehr in den Bundestag

Von t-online
02.10.2024Lesedauer: 2 Min.
Tessa Ganserer (Grüne)Vergrößern des BildesTessa Ganserer (Bündnis 90/Die Grünen) will nicht mehr bei der nächsten Bundestagswahl 2025 antreten (Archivbild). (Quelle: Daniel Karmann/dpa/Archivbild/dpa)

Von der AfD im Bundestag verspottet: Die Trans-Politikerin Tessa Ganserer begründet ihren Schritt, der Politik den Rücken zu kehren.

Nach elf Jahren in der aktiven Politik beendet die Nürnberger Bundestagsabgeordnete Tessa Ganserer (Bündnis 90/Die Grünen) ihre politische Karriere zum Ende der laufenden Legislaturperiode. Die Entscheidung sei ihr "nicht leichtgefallen", erklärte die Politikerin am Mittwoch, die zu den bekanntesten Trans-Politikerinnen Deutschlands gehört.

Die in Zwiesel geborene Politikerin gab am Mittwoch bekannt, dass sie nach dieser Legislaturperiode aus der aktiven Politik ausscheiden wird. Bei den Bundestagswahlen im September 2025 wolle sie nicht erneut kandidieren. Über ein Vierteljahrhundert sei sie bereits bei den Grünen aktiv, darunter von 2013 bis 2021 als Abgeordnete im Bayerischen Landtag und seit Oktober 2021 als Vertreterin des Wahlkreises Nürnberg-Nord im Bundestag.

Im Bundestag wurde sie immer wieder von der AfD verspottet. Für große Empörung hatten die Äußerungen der Vize-Fraktionschefin der AfD, Beatrix von Storch, gesorgt. Sie hatte 2022 in einer Debatte zum Internationalen Frauentag erklärt, Ganserer bleibe ein Mann und von einer "Genderideologie" gesprochen.

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"Menschenverachtendem Hass ausgesetzt"

"Es war und ist für mich ein Privileg, mittlerweile elf Jahre lang Politik mitgestalten zu dürfen, wofür ich meiner Partei und meinen Wähler*innen unendlich dankbar bin," erklärte Tessa Ganserer. Besonders die "vielen persönlichen Bekanntschaften" hätten sie "menschlich enorm bereichert". Unzählige Menschen hätten ihr in den vergangenen Jahren für ihre Arbeit gedankt. "Ich kann gar nicht mehr zählen, wie viele mir gesagt haben, dass ich ihnen mit meiner politischen Arbeit Mut mache," berichtet sie stolz.

Gleichzeitig schildert Ganserer die Herausforderungen ihrer politischen Karriere: "Ich habe mein Leben meinen politischen Zielen und Werten untergeordnet." Ihr Mandat als Abgeordnete habe sie einerseits erfüllt, andererseits aber auch stark vereinnahmt. Zudem habe ihr der menschenverachtende Hass, dem sie als transgeschlechtliche Frau ausgesetzt war, schwer zugesetzt. Der Tod ihres Vaters Anfang August habe sie zusätzlich tief zum Nachdenken gebracht.

Habe nichts mit den aktuellen Entwicklungen zu tun

Diese Ereignisse hätten zu ihrer Entscheidung beigetragen, sich aus der aktiven Politik zurückzuziehen: "Seitdem ist in mir die Entscheidung gereift, nicht erneut zu kandidieren." Sie betont jedoch, dass diese Entscheidung unabhängig von aktuellen parteiinternen Entwicklungen getroffen wurde: "Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen und sie steht in keinem Zusammenhang mit den aktuellen Entwicklungen in der Partei Bündnis 90/Die Grünen und der Grünen Jugend." Auch sei es kein Weglaufen vor jenen, die sie seit Jahren beleidigen und bedrohen.

Abschließend erklärt Ganserer: "Ich werde auch über das Ende meiner Legislaturperiode hinaus für eine nachhaltige Lebensweise, für Freiheit, für unsere Demokratie und für Menschenrechte eintreten." Es sei jedoch an der Zeit, ihrem Leben eine neue Richtung zu geben und sich anderen Aufgaben zu widmen.

Transparenzhinweis
Verwendete Quellen
  • instagram.de: Beitrag von Tessa Ganserer
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