Mutter und Söhne festgenommen Sechs Polizisten bei Familienstreit in Nürnberg verletzt
Ein nächtlicher Streit unter Familienmitgliedern im Westen der Stadt eskaliert. Als die Polizei vor Ort eingreifen will, werden die Beamten selbst zur Zielscheibe.
Bei einem Einsatz wegen eines eskalierten Familienstreits in Nürnberg sind in der Nacht auf Mittwoch sechs Polizisten verletzt worden. Drei Familienmitglieder leisteten in einer Wohnung im Westen der Stadt massiven Widerstand gegen die Beamten und griffen diese tätlich an, wie die Polizei mitteilte.
Den Angaben zufolge war gegen 1.15 Uhr ein Notruf von einem Familienangehörigen eingegangen. Dieser meldete, dass sein Bruder ausgerastet sei und auf seine Verwandten losgehen würde. Bereits beim Eintreffen sei lautes Geschrei aus einer Wohnung im ersten Stock zu hören gewesen, teilte die Polizei mit. In den Räumen trafen die Beamten schließlich auf vier Personen. Das Mobiliar sei bereits beschädigt, die Stimmung aufgeheizt gewesen, hieß es weiter.
Mutter und Bruder gehen auf Polizisten los
Ein 22-jähriger Mann zeigte sich der Polizei zufolge so aggressiv, dass er mit Handschellen gefesselt werden musste. Als er sich dagegen wehrte, eskalierte die Situation weiter: So soll seine 45-jährige Mutter einem Polizisten in den Rücken geschlagen und diesen am Arm gezerrt haben, um ihren Sohn zu befreien. Auch ein 23-jähriger Bruder versuchte demnach mehrfach, auf die Beamten loszugehen, schlug und trat um sich.
Erst durch das Eingreifen weiterer Streifen konnte die Lage von der Polizei unter Kontrolle gebracht werden. Insgesamt wurden sechs Beamte verletzt, jedoch blieben alle dienstfähig. Zur Versorgung der Verletzten wurden mehrere Rettungswagen angefordert.
Polizei leitet Ermittlungsverfahren ein
Die Polizei nahm die drei Angreifer – die Mutter und ihre zwei Söhne – fest und brachte sie zur Dienststelle. Die beiden jungen Männer waren laut Polizei deutlich alkoholisiert; Tests ergaben jeweils etwa 1,6 Promille. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wurden Blutentnahmen durchgeführt und erkennungsdienstliche Maßnahmen vorgenommen.
Gegen die drei Beschuldigten wurden Ermittlungsverfahren unter anderem wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, versuchter Gefangenenbefreiung und Widerstands eingeleitet. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen kamen alle in Gewahrsam.
- Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Mittelfranken vom 15.05.2025
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