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Stuttgart: Kretschmann befürwortet Weiterbetrieb von Atomkraftwerk


Neckarwestheim II
Kretschmann befürwortet Weiterbetrieb von Atomkraftwerk

Von dpa, ads

28.09.2022Lesedauer: 2 Min.
Das Kernkraftwerk Neckarwestheim (Archivbild): Atomkraftgegner hatten vor Schäden im Kraftwerk gewarnt.Vergrößern des Bildes
Das Kernkraftwerk Neckarwestheim (Archivbild): Atomkraftgegner hatten vor Schäden im Kraftwerk gewarnt. (Quelle: Bernd Weißbrod/dpa)
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Atomkraftwerke weiterlaufen lassen, um der Energiekrise vorzubeugen? Baden-Württembergs Ministerpräsident hält das für richtig.

Winfried Kretschmann befürwortet den voraussichtlichen Weiterbetrieb von zwei deutschen Atomkraftwerken. Der Grünen-Politiker nannte die Eckpunkte von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) "einen schlüssigen und verbindlichen Fahrplan". Genau das sei in der derzeitigen schwierigen Lage angebracht, um einen Stromnetzengpass in Süddeutschland zu verhindern.

"Er hat hier für diesen Weg meine volle Unterstützung", sagte Kretschmann. Der Energieversorger EnBW bereitet sein baden-württembergisches AKW Neckarwestheim II im Kreis Heilbronn nun auch für einen möglichen Betrieb bis längstens zum 15. April nächsten Jahres vor.

Habeck hatte am Dienstagabend erklärt, dass er einen Weiterbetrieb von Isar 2 und Neckarwestheim über das Jahresende hinaus erwartet. Man gehe davon aus, dass man die "Reserve" ziehen werde und die beiden Meiler im ersten Quartal 2023 weiter am Netz sein werden. Er habe sich mit den Betreibern der Meiler auf Eckpunkte zur Umsetzung der geplanten Einsatzreserve bis spätestens Mitte April 2023 verständigt.

Kretschmann: Entscheidung schafft "früh Klarheit für die Betreiber und Sicherheit für die Bürger"

Hintergrund sei vor allem die angespannte Lage auf dem französischen Strommarkt: Mehr als die Hälfte der dortigen AKW sei nicht am Netz, es fehlten daher Strommengen, die Deutschland zum Teil mit Strom aus Gaskraftwerken ausgleiche.

Nach Kretschmanns Ansicht schafft die Entscheidung "früh Klarheit für die Betreiber und Sicherheit für die Bürger". Habeck habe berechtigterweise unterstrichen, "dass das Vorgehen mit Blick auf die aktuelle Lage und die Prognosen zur Stromproduktion der französischen Atomkraftwerke dringend geboten und nach dem aktuellen Stand ein Weiterbetrieb nötig ist."

Nach Angaben der EnBW soll der Meiler zunächst am 31. Dezember heruntergefahren werden. Sollte die Bundesregierung entscheiden, dass eine weitere Stromproduktion in Neckarwestheim erforderlich ist, werde der Reaktorkern der Anlage mit vorhandenen teilverbrauchten Brennelementen neu zusammengesetzt und wieder hochgefahren, erläuterte die EnBW. Das solle eine Stromproduktion von bis zu 1,7 Milliarden Kilowattstunden Strom gewährleisten, hieß es.

Kritik wegen Schäden im AKW Neckarwestheim II

Eigentlich war geplant, dass Neckarwestheim II und Isar 2 in Bayern sowie der Meiler Emsland in Niedersachsen als letzte drei in Deutschland noch laufende AKW zum Jahresende vom Netz gehen.

Das AKW Emsland soll nicht Teil dieser Notfallreserve sein und fristgerecht zum Jahresende abgeschaltet werden. Die EnBW hat sich seit dem beschlossenen Atomausstieg Deutschlands nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima 2011 neu aufgestellt und konzentriert sich auf die Energieerzeugung mit Erneuerbaren.

Schäden im AKW Neckarwestheim II hatten in der vergangenen Wochen Protest von Atomkraftgegnern hervorgerufen: Wie im bayrische Atomkraftwerk Isar II, wurden auch in Baden-Württemberg Risse an Röhren festgestellt. Die Gegner stellten deswegen die Betriebsgenehmigung des Landesumweltministeriums für den Meiler GKN II infrage. Die EnBW wies die Darstellung zurück, der Betrieb des von vielen Seiten überwachten Meilers GKN II sei gefährlich.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Eigene Recherche
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