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Schüsse auf FDP-Politiker: Entsetzen in Hattenhofen – und in der Politik


Angriff auf Bauernhof
Schüsse auf FDP-Politiker – in Hattenhofen herrscht Entsetzen

Von dpa, mics

Aktualisiert am 20.03.2023Lesedauer: 3 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:230320-911-005378Vergrößern des BildesPolizeiabsperrband hängt an einem Zaun des Uhlandhofs: In Hattenhofen in Baden-Württemberg ist ein FDP-Kommunalpolitiker durch mehrere Schüsse verletzt worden. (Quelle: Marijan Murat)
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Nach Schüssen auf einen FDP-Politiker herrscht Fassungslosigkeit. Parteigenossen sprechen von einem Mordanschlag, die Ermittler halten sich bedeckt.

Die Schusslöcher in der Fensterscheibe liegen eng beieinander, der oder die Schützen müssen sauber gezielt haben. Das Opfer: der Landwirt und FDP-Kommunalpolitiker Georg Gallus junior aus Hattenhofen.

Am frühen Sonntagmorgen wurde er in seinem abgelegenen Bauernhaus, dem Uhlandhof, durch das Fenster hindurch angeschossen und schwer verletzt. Inzwischen wurde er notoperiert. Gallus schwebe aber nicht in Lebensgefahr, teilte die Staatsanwaltschaft am Montag mit.

Mit einer Sonderkommission versucht die Kriminalpolizei, die Spuren auszuwerten. Klar scheint zu sein, dass der Landwirt kein Zufallsopfer ist. Der Täter muss sich dem abgelegenen Hof durch den Garten genähert haben, im hinteren Bereich des Gebäudes schoss er durch die Fenster und traf den Kommunalpolitiker. Auch mehr als 24 Stunden später sind die Einschusslöcher in den Scheiben noch zu sehen.

Ein ehrenamtlicher Vollblutpolitiker

In seiner Heimat Hattenhofen im Schwäbischen Albvorland herrscht Fassungslosigkeit. Auch die Hintergründe des Verbrechens sind noch immer unklar: Wurde der Mann wegen seiner politischen Tätigkeit Opfer? Oder steckt etwas ganz anderes dahinter?

Der 65-Jährige sei ein ehrenamtlicher Vollblutpolitiker, sagte Hattenhofens Bürgermeister Jochen Reutter der Deutschen Presse-Agentur. Das Opfer habe sich um Themen wie Sparkassengeschäfte oder die Schließung einer kleineren Klinik gekümmert. "Dass sich aus dieser politischen Tätigkeit so eine Tat entwickelt, kann ich mir persönlich schwerlich vorstellen. Aber das sind ja alles nur Mutmaßungen", sagte der Bürgermeister.

Parteifreund vermutet "gezielten Mordanschlag"

Von Anfeindungen gegen den ehrenamtlich tätigen FDP-Politiker sei ihm nichts bekannt, sagte Reutter. Auf dem Hof des Opfers gibt es Weihnachtsbaumverkäufe, einen landwirtschaftlichen Betrieb und auch Feiern wie Hochzeiten. Auch der Vater des Mannes war schon in der Politik. "Die Familie kennt man, ihn kennt man", erzählte der Bürgermeister der beschaulich gelegenen Gemeinde.

Dennoch: Ein politisches Motiv kann nach wie vor nicht ausgeschlossen werden. Parteigenosse Armin Koch vermutet zwar einen gezielten Mordanschlag, wie er "Bild" sagte: "Der Hof liegt abgelegen, der Täter hat mehrere Schüsse abgefeuert." Von einer politisch motivierten Tat geht er allerdings nicht aus: "Ich denke, dass es eher etwas Persönliches ist", wird der FDP-Kreisvorsitzende zitiert.

Fassungslosigkeit in der Politik nach Tat in Hattenhofen

Und obwohl die Hintergründe völlig unklar sind, sorgt die Gewalttat für Fassungslosigkeit bis in hohe politische Kreise. Göppingens Landrat Edgar Wolff zeigte sich in einem Schreiben an die Mitglieder des Kreisrats "zutiefst betroffen und schockiert über diese Gewalttat". Der Chef der FDP-Fraktion im Landtag, Hans-Ulrich Rülke, sagte der dpa: "Ich bin entsetzt über die schrecklichen Nachrichten." Seine Gedanken seien jetzt bei dem Kommunalpolitiker und dessen Familie.

Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) wünschte dem Landwirt und Kreisrat baldige und vollständige Genesung. FDP-Fraktionschef Christian Dürr schrieb bei Twitter: "Der Angriff auf meinen Parteikollegen in Hattenhofen macht mich sprachlos. Ich bin schockiert über diese Gewalttat – und zugleich erleichtert, dass sie keinen schlimmeren Ausgang hatte."

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Die Menschen in dem Ort seien besorgt, schildert der Bürgermeister. Ist der Täter noch im Ort? Was waren die Gründe? Doch die Ermittler sind zurückhaltend, vieles wisse man nicht, manches könne man aus ermittlungstaktischen Gründen derzeit nicht sagen. Bürgermeister Reutter sagt: Das wichtigste sei, dass der Landwirt bald wieder gesund wird.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • presseportal.de: Gemeinsame Pressemitteilung von Staatsanwaltschaft Ulm und der Polizei Ulm vom 20. März 2023
  • bild.de: "Sein Kollege: 'Es war ein gezielter Mordanschlag'"
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