Mercedes-Benz trauert nach der Bluttat in Sindelfingen

Mercedes-Benz bietet seinen Mitarbeitern nach dem tödlichen Vorfall im Sindelfinger Werk verschiedene Möglichkeiten zu trauern.

Mercedes-Benz hat mit Bestürzung und Schock auf die tragischen Ereignisse auf dem Werksgelände in Sindelfingen reagiert. In einer offiziellen Stellungnahme äußerte sich das Unternehmen zu den Vorfällen und zeigte Mitgefühl für die Opfer, ihre Angehörigen und alle betroffenen Kolleginnen und Kollegen.

Vier Tage nach den tödlichen Schüssen auf zwei Männer wird es im Sindelfinger Mercedes-Werk am heutigen Montag um 14.30 Uhr eine Schweigeminute geben. Wie ein Unternehmenssprecher berichtete, sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an anderen Standorten des Autobauers ebenfalls eingeladen, zu diesem Zeitpunkt innezuhalten.

Am Donnerstagmorgen soll ein 53-Jähriger zwei Kollegen – allesamt Mitarbeiter der Logistikfirma Rhenus – erschossen haben. Ein Haftrichter beim Amtsgericht Stuttgart erließ Haftbefehl wegen Totschlags in zwei Fällen gegen den Türken. Dieser kam in Untersuchungshaft in ein Gefängnis. Bei den beiden Toten handelt es sich den Angaben zufolge um zwei 44 Jahre alte Männer.

Unterdessen haben sich der Polizei zufolge am Samstag rund 1.000 Menschen an der Ditib-Moschee in Sindelfingen zu einem Trauergebet versammelt. Die Veranstaltung sei friedlich und ohne Störungen verlaufen, berichtete ein Polizeisprecher auf Anfrage der dpa. Die Moschee gehört nach Angaben der Stadt zur türkisch-islamischen Gemeinde Sindelfingen.

Mercedes-Benz bietet Notfallseelsorge an

Als eine erste Maßnahme entschied sich Mercedes-Benz dazu, die Arbeit in den betroffenen Produktionsbereichen bis zum Ende der Woche ruhen zu lassen. "Am Donnerstagnachmittag wurden am Standort Kränze zum Gedenken an die Opfer niedergelegt und ein Ort der Anteilnahme geschaffen", teilte ein Unternehmenssprecher am Freitag mit.

Zusätzlich bietet das Unternehmen seit Donnerstag Notfallseelsorge für die psychosoziale Nachsorge von Kolleginnen und Kollegen an. Werksärzte stehen zudem als Ansprechpartner zur Verfügung, sowie auch der Betriebsrat, die Sozialberatungen und die Führungskräfte der betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Das Unternehmen steht nach eigener Auskunft im engen Austausch mit den Behörden und unterstützt deren Ermittlungen vollumfänglich. Aufgrund laufender behördlicher Ermittlungen zum Tathergang und möglichen Motiven äußert sich Mercedes-Benz nicht weiter und beteiligt sich nicht an Spekulationen.