Azubis renovieren GelÀnder entlang der Wupper
Eine Ausbildungsinitiative bietet jungen Menschen in Wuppertal eine berufliche Perspektive. Die angehenden Maler und Lackierer erlernen ihr Handwerk unter anderem an den Ufern der Wupper.
In Wuppertal ist es kaum zu ĂŒbersehen: Bereits seit Wochen erstrahlt zwischen dem Alten Markt und AdlerbrĂŒcke das GelĂ€nder entlang der Wupper in neuem Glanz. Da wurde entrostet, geschliffen und grundiert, bis endlich der Schlussanstrich in einem TeilstĂŒck aufgetragen werden konnte.
DurchgefĂŒhrt wurden die Verschönerungsarbeiten vom Projekt "Ufer", einer Ausbildungsinitiative des Jobcenters Wuppertal und der gemeinnĂŒtzigen Gesellschaft fĂŒr Entsorgung, Sanierung und Ausbildung, Gesa. Am Mittwoch nahmen die Azubis nun einen neuen GelĂ€ndeabschnitt in Angriff. Unter anderem beim ersten Pinselstrich mit dabei: Thomas Lenz, Vorstandvorsitzender des Jobcenters Wuppertal, Gesa-GeschĂ€ftsfĂŒhrer Ulrich Gensch und Stadtentwicklungsdezernent Frank Meyer.
"'Ufer' ist eines der erfolgreichsten Projekte, die vom Jobcenter gemeinsam mit der Gesa und dem Wuppertaler Handwerk umgesetzt werden", zog Thomas Lenz eine Zwischenbilanz. Bereits die erste Ausbildungsrunde habe das Projekt erfolgreich abschlieĂen können. "Von zwölf im MĂ€rz 2015 gestarteten Azubis erreichten acht das dritte Lehrjahr", so Lenz. Vier seien krankheitsbedingt ausgeschieden, "die ĂŒbrigen erzielten ĂŒberdurchschnittlich gute PrĂŒfungsergebnisse".
Mit Zuversicht in die Zukunft
Im August 2018 startete die zweite Ausbildungsrunde. Das Ziel der neun jungen Frauen und MĂ€nner: sich in drei Jahren den Gesellenbrief zum Maler und Lackierer zu erarbeiten. Einer der Azubis, die jetzt so fleiĂig an der Verschönerung des Wupperufers mitwirken, ist Marco Purrmann. Bevor er sich bei der Gesa um einen Ausbildungsplatz bewarb, hatte der 22-JĂ€hrige an einer WiedereingliederungsmaĂnahme teilgenommen. "Doch ich wollte immer schon etwas mit Handwerk machen", erzĂ€hlt er t-online.de. Also nahm er Kontakt mit der Stiftung auf.
"Im Vorfeld testen wir erst einmal jeden Bewerber, ob er den Belastungen einer Ausbildung ĂŒberhaupt gewachsen ist", so Maik DĂŒrrer, der fĂŒr die Ausbildung der zukĂŒnftigen Maler und Lackierer verantwortlich zeichnet. Diesen Test bestand Marco und er zeigt sich, was seine zukĂŒnftigen Berufschancen anbelangt, Ă€uĂerst selbstbewusst.
"Wir werden hier gut geschult", erzĂ€hlt Purrman. Er sei sich ziemlich sicher, dass er 2021 mit dem Gesellenbrief gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben wird. "SchlieĂlich hat Handwerk ja wieder goldenen Boden", so der Azubi verschmitzt.
Das Projekt vereine auĂerbetriebliche Ausbildung mit sozialpĂ€dagogischer Betreuung und folge einem abwechslungsreichen Ausbildungsplan, sagt Gesa-GeschĂ€ftsfĂŒhrer Ulrich Gensch. In den Monaten mit mildem Wetter werden die GelĂ€nder entlang der Wupper renoviert. WĂ€hrend der Wintermonate lernen die Azubis durch Praktika andere Malerbetriebe kennen.
"Dieser Aufbau erwies sich als erfolgreich", resĂŒmiert Gensch. Zudem freue er sich, "mit welchem Eifer die Jugendlichen die Chance eines zweiten Anlaufs zur Berufsausbildung nutzen".
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Dass das Projekt gut ankomme, zeigen auch der RĂŒckhalt und die UnterstĂŒtzung der Wuppertaler Wirtschaft. Derzeit spendet die Lackfabrik Dr. A. Conrads die benötigten Rostschutzlacke. "Unser Familienunternehmen engagiert sich schon seit Jahrzehnten fĂŒr das Gemeinwohl unserer Stadt. Es ist eine Freude, mit unseren Lackspenden etwas zum Gelingen beitragen zu können", so GeschĂ€ftsfĂŒhrer Mathias Conrads.