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Wuppertal: Frau von vier Männern brutal übefallen und beraubt


Mit Facebook-Beitrag
Frau appelliert nach brutalem Überfall an ihre Peiniger


09.03.2020Lesedauer: 3 Min.
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Die Kriegerheimstraße in Wuppertal: Hier wurde eine Frau von vier Männern überfallen.Vergrößern des Bildes
Die Kriegerheimstraße in Wuppertal: Hier wurde eine Frau von vier Männern überfallen. (Quelle: Besche)

Eine Frau ist in Wuppertal von vier Männern brutal überfallen worden. Mit einem Beitrag bei Facebook wendet sie sich direkt an ihre Peiniger. Die Anteilnahme an ihrem Schicksal ist groß.

Erst in der vergangenen Woche stellte die Polizei in Wuppertal ihre Kriminalstatistik für das Jahr 2019 vor. Polizeipräsident Markus Röhrl sprach vom niedrigsten Kriminalitätsstand seit Jahren und ergänzte: "Sogar seit Jahrzehnten."

Für Tatjana D. ist das kein Trost, denn sie wurde in der Nacht von Freitag auf Samstag Opfer einer Straftat. An der Elberfelder Kriegerheimstraße kam sie nach Polizeiangaben mit ihrem kleinen Yorkshire Terrier von einem Treffen mit Freunden und wurde gegen 2.15 Uhr von vier unbekannten jungen Männern auf eine Zigarette angesprochen.

Während sie in ihrer Handtasche nachschaute, schlugen ihr die Männer mit Fäusten ins Gesicht und traten ihr in den Rücken. Die 39-Jährige verlor das Bewusstsein, Nachbarn fanden sie auf dem Bürgersteig und verständigten Polizei und Krankenwagen. Laut Polizei raubten die Täter ein Portemonnaie mit 100 Euro und einen Designer-Gürtel. Die Fahndung nach den Männern blieb laut Polizei bislang ergebnislos, zu den andauernden Ermittlungen wollte sie keine Einzelheiten bekanntgeben.

Frau unter Schock

Auch am gestrigen Sonntag befanden sich die Wuppertalerin und ihr Ehemann in einem Schockzustand. Aus dem Krankenhaus hatte sich die Frau, die ein blaues Auge, einen abgebrochenen Zahn sowie Prellungen und Schürfwunden davontrug, am Samstag selbst entlassen. "Weil sie die Geschehnisse im Kreise der Familie besser verarbeiten kann", sagte am Sonntag der Ehemann Daniel D. gegenüber t-online.de.

Er ist als Spieler und Trainer äußerst beliebt und geschätzt in der Wuppertaler Amateurfußball-Szene. Entsprechend groß ist die Anteilnahme und Bestürzung von Freunden und Bekannten.

Zumal seine Frau den Überfall auch auf Facebook mit einem Foto ihres sichtlich geschundenen Gesichtes veröffentlichte und sich dazu mit einem Text an die Täter wendete: „An die kleinen 4 Feiglinge gestern Abend, habt ihr gut hinbekommen ihr .......!!!! Na, tat es euch gut eine Frau mit Hund zu überfallen ihr ......!!!! Eine CK Gürtel zu entwenden und 100€ !!!“

"Die Tat öffentlich zu machen ist aus dem großen Frust entstanden, den meine Frau hat. Es kann doch einfach nicht sein, dass vier Männer eine Frau überfallen. Kann man jetzt seine Frau nicht mehr nachts rauslassen?", fragt Daniel D. "Solche Taten sind eigentlich so weit weg von einem, und dann geschieht es einem plötzlich selbst."

Keine Rachegelüste

Die ganze Aufmerksamkeit, die die Tat nun verursacht hat, ist ihm eigentlich unangenehm, man wolle keinen "großen Bohei machen", sagt er beschwichtigend und ist froh, dass die Verletzungen nicht noch schwerwiegender ausfielen. Zwar herrscht auch bei ihm großes Unverständnis über die Skrupellosigkeit der Täter, denn er sagt: Was ist nur aus den Menschen geworden, so kann das nicht weitergehen."

Gleichzeitig hegt er keine Rachegelüste. "Selbstjustiz bringt doch nichts. Wir schauen jetzt, was die Ermittlungen der Polizei erbringen", sagt er und vermeidet dabei auch Anschuldigungen in Richtung bestimmter Bevölkerungsgruppen. "Für meine Frau und mich geht es jetzt darum, dass wir uns nicht die Lebensfreude nehmen lassen und wieder mit dem Alltag beginnen."

Deswegen coachte Daniel D. am Sonntagnachmittag auch das Spiel seiner Kreisliga-Mannschaft. "Das war auch der Wunsch meiner Frau, ich sollte die Mannschaft nicht im Stich lassen."

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Daniel D. (Namen der Redaktion bekannt)
  • Polizeimeldung
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