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Wuppertal: Bahnhofskommission am Gleis 1 – Nähe-Ersatz in Corona-Zeiten


Wuppertaler Bahnhofsmission
"Viele wollen nur reden" – Nähe-Ersatz am Gleis 1


Aktualisiert am 22.11.2020Lesedauer: 2 Min.
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Frank Otto, Standortverantwortliche Bogumila Sporin und Fachanleiterin Anja Schneider (v.li.): Sie sorgen sich auch in Corona-Zeiten in der Bahnhofsmission um ihre Gäste.Vergrößern des Bildes
Frank Otto, Standortverantwortliche Bogumila Sporin und Fachanleiterin Anja Schneider (v.l.): Sie sorgen sich auch in Corona-Zeiten in der Bahnhofsmission um ihre Gäste. (Quelle: Ulrich Brüne/Bahnhofsmission)

Corona hat die Arbeit der Wuppertaler Bahnhofsmission zum Teil drastisch verändert. Menschen kommen nicht nur für den Gratis-Kaffee – viele ältere Menschen wollen reden.

Von außen passt sich der kleine Raum der Bahnhofsmission auf Gleis 1 des Elberfelder Hauptbahnhofs ganz dem schäbigen Gesamtbild des Gebäudes am Döppersberg an: schmuddelig, heruntergekommen und unwirtlich. Doch innen ist alles blitzeblank, sauber und ein wenig heimelig. Ein Gast sitzt am Tisch. Mehr geht nicht. "Unter Corona-Bedingungen spielt sich jetzt leider vieles im Außenbetrieb ab", erläutert Bogumila Sporin, Standortverantwortliche der Wuppertaler Bahnhofsmission.

Täglich kommen rund 60 Menschen in die Mission. "Viele Obdachlose kommen oft schon am frühen Morgen", sagt Bogumila Sporin. Dann gibt es den ersten heißen Kaffee und ein kleines Frühstück. Die Tagesbilanz: 20 Kannen des schwarzen Muntermachers – mindestens. "Denn es kommen im Laufe des Tages auch viele Gäste zu uns, die sich einfach keinen Kaffee leisten können und sich ihn dann hier bei uns abholen", so die Standortverantwortliche.

Natürlich alles unter den entsprechenden Hygienebedingungen. "Jetzt gibt es halt 'Kaffee-to-go' und wer möchte, bekommt noch eine kleine Lunchbox dazu." Um hier wirklich dauerhaft helfen zu können, sei man immer wieder auf Kaffee- und Gebäckspenden angewiesen, sagt Sporin.

Ältere Menschen wollen nur reden

"Meist sind es jetzt alte Menschen auf der Suche nach etwas Nähe und Abwechslung, die zu uns kommen", erzählt Bogumila Sporin. Denn: Etwas hat sich mit der Corona-Pandemie verändert: "Viele unserer Gäste kommen zu uns, weil sie einfach nur reden wollen." Menschen mit ganz alltäglichen Problemen, aber auch viele, "die einfach nicht wissen, wie es mit ihnen weitergehen soll".

"Selbstverständlich helfen wir auch in existenziellen Notlagen oder in schwierigen sozialen Situationen", so Sporin. Die Bahnhofsmission hilft aber auch beim Reisen. Die "Blauen Engel", wie die Mitarbeiter der Mission auch genannt werden, unterstützen Menschen beim Ein-, Aus- und Umsteigen. Sie helfen bei der Bedienung der Fahrkartenautomaten und geben Orientierungshilfen auf dem Bahnhofsgelände.

Wer steckt hinter der Bahnhofsmission?

Viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer engagieren sich als "Blaue Engel". "Ohne die würde vieles nicht laufen", sagt Sporin. Hinzu kommen weitere Mitarbeiter aus einem Projekt des Jobcenters, deren Einsätze von der Fachanleiterin Anja Schneider koordiniert und begleitet werden.

Die Bahnhofsmission ist eine ökumenische Institution der evangelischen und katholischen Kirche. In Wuppertal hat die Caritas die Geschäftsführung übernommen. Noch stellt die Bahn die Räume inklusive Strom und Wasser zur Verfügung.

Doch wie geht es weiter? Seit Monaten läuft die Suche nach Investoren für das heruntergekommene Gebäude. Das scheint nun geklappt zu haben. Die Verträge sollen bereits unterschrieben sein, heißt es in nahestehenden Kreisen. Der wichtige soziale Standort am Bahnhof scheint gesichert.

"Für uns würde sich dadurch sicherlich nichts ändern", sagt Sporin. "Soweit ich weiß, gibt es die Zusage, dass wir hier am Wuppertaler Bahnhof immer einen Platz bekommen."

Verwendete Quellen
  • Gespräche vor Ort
  • Eigene Recherche
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