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DFB-Direktor Tobias Haupt mit klarer Kritik: "Komplett Anschluss verloren"


"Komplett den Anschluss verloren"
DFB-Direktor attackiert eigenen Verband mit harschen Worten

Von dpa
Aktualisiert am 23.09.2023Lesedauer: 2 Min.
Tobias Haupt: Der Leiter der DFB-Akademie sieht viele Probleme im eigenen Verband.Vergrößern des BildesTobias Haupt: Der Leiter der DFB-Akademie sieht viele Probleme in seinem Verband. (Quelle: Peter Hartenfelser/imago images)
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Der deutsche Fußball steht zurzeit so schlecht da wie selten zuvor. Ein DFB-Direktor weiß, warum – und lässt kein gutes Haar am eigenen Verband.

Tobias Haupt, Leiter der Akademie des Deutschen Fußball-Bundes, hat ein deutliches Urteil über den Zustand des Fußballs in Deutschland gefällt.

"Wir befinden uns in einer der größten Krisen in der Geschichte des deutschen Fußballs. Uns muss klar sein: Wir haben international komplett den Anschluss verloren! Unsere Nationalmannschaften sind schon lange nicht mehr Weltspitze", sagte der 39-Jährige der "Bild"-Zeitung.

Nach Ansicht des DFB-Direktors, seit 1. Oktober 2018 im Amt, ist die Krisensituation "zum Teil" erkannt worden. "Aber: Zentrale Maßnahmen, die bei uns seit Jahren auf dem Tisch liegen, werden nicht umgesetzt. Und vor allem: Essenzielle Entscheidungen, die für die Zukunft des deutschen Fußballs notwendig sind, werden seit Jahren auf die lange Bank geschoben. So kann der deutsche Fußball künftig nicht erfolgreich sein", mahnte Haupt.

"Der Anschluss geht völlig verloren"

Die letzte große Reform im deutschen Fußball sei bereits 23 Jahre her, seit dem WM-Titel 2014 ruhe man sich auf den Erfolgen der Vergangenheit aus. "Die aktuelle Umsetzungsgeschwindigkeit ist viel zu langsam, um den Rückstand im internationalen Wettbewerb aufholen zu können", sagte Haupt. Ein Grund dafür sei, dass die Kluft zwischen DFB, Deutscher Fußball-Liga und den Profiklubs "aktuell so groß wie nie zuvor" sei. "So wird die Zukunft des deutschen Profifußballs im Exzellenzbereich weiter zurückgefahren. Der Anschluss an Frankreich, England und auch weitere Nationen geht dadurch völlig verloren."

Nach Meinung von Haupt schöpft Deutschland den Talentpool – gemessen an der Zahl der aktiven Spieler – im Vergleich mit den Top-5-Nationen "am schlechtesten aus. Spanien bringt beispielsweise seit 2009 45 Prozent mehr Topspieler hervor als Deutschland. Wir haben in der Spitze zu wenig Breite." Der Trend der A-Nationalmannschaft bei großen Turnieren sei seit 2014 "eindeutig negativ. Die Einsatzzeiten unserer U21-Nationalspieler sind viel zu gering. Die Marktwerte unserer U-Nationalspieler sind weit hinter dem internationalen Durchschnitt", so Haupt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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