• Home
  • Unterhaltung
  • Kino
  • "Die Geschichte der Menschheit – leicht gekürzt" ist ein schlechter Scherz


Meinung
Was ist eine Meinung?

Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.

Kinokomödie mit Starensemble wird zum peinlichen Rohrkrepierer

Ein Rezension von Christoph Driessen, dpa

16.06.2022Lesedauer: 3 Min.
Christoph Maria Herbst als Dr. Georg Friedle: "Die Geschichte der Menschheit – leicht gekürzt" ist zwar stark besetzt, aber schwach im Humor.
Christoph Maria Herbst als Dr. Georg Friedle: "Die Geschichte der Menschheit – leicht gekürzt" ist zwar stark besetzt, aber schwach im Humor. (Quelle: Bernd Spauke/dpa-bilder)
Facebook LogoTwitter LogoPinterest LogoWhatsApp Logo
Schlagzeilen
AlleAlle anzeigen

Symbolbild für einen TextMallorca: Urlauber im Pool vergiftetSymbolbild für einen TextExperte fordert Masken- und TestpflichtSymbolbild für einen TextEsa will Astronauten zum Mars schickenSymbolbild für einen TextModeste überrascht Köln mit AussageSymbolbild für einen TextPSG feuert Trainer – Nachfolger fixSymbolbild für ein VideoRiesen-Feuerwerk in den USASymbolbild für einen TextBericht: Interesse an Bayern-SpielerSymbolbild für einen TextBastler stellt Tesla in den SchattenSymbolbild für einen Text"Spritspartrick" ist reiner BetrugSymbolbild für einen TextSpotify-Rivale floppt bei BörsengangSymbolbild für einen TextGericht verbietet TierkleidungSymbolbild für einen Watson TeaserVox nimmt Show aus dem ProgrammSymbolbild für einen TextSpielen Sie das Spiel der Könige

Die Macher der ZDF-Comedy "Sketch History" wagen sich an ihren ersten Kinofilm. Bei der Besetzung der Rollen bieten sie ein Starensemble auf. Das hilft aber alles nicht, wenn die Witze schlecht sind.

Am Ende des Films machen alle Darsteller zur Sicherheit nochmal unmissverständlich deutlich, dass zumindest sie auf der richtigen Seite der Geschichte stehen. Gemeinsam singen sie den Song "Die Party ist vorbei" und bekennen: "Jeder jeden Tag drei Mal 'n Fleischgericht – wir haben nie genug gekriegt von diesem nicen Schitt! Wer konnte ahnen, dass die Menschheit so schnell pleite ist, dass die Idee vom "immer weiter wachsen" Scheiße ist?"


Das sind die erfolgreichsten Kinofilme aller Zeiten

Platz 20: "Iron Man 3": Die dritte Verfilmung mit Robert Downey Jr. in der Rolle des Tony Stark/Iron Man war besonders in Asien ein voller Erfolg und nahm 2013 1,2 Millionen US-Dollar ein.
Platz 19: "Fast & Furious 8": Der mittlerweile achte Teil der Reihe rund um schnelle Autos und die Familie war ein großer Erfolg an den Kinokassen und konnte 2017 1,23 Millionen US-Dollar erwirtschaften.
+18

Ungefähr auf diesem Level bewegt sich der gesamte Film "Die Geschichte der Menschheit – leicht gekürzt", der am 16. Juni ins Kino kommt. Hinter dem Geschichtsklamauk steht im Wesentlichen das Team, das für die ZDF-Comedy-Reihe "Sketch History" verantwortlich zeichnete. Regie führt Erik Haffner, es spielen Comedians wie Bastian Pastewka, Max Giermann, Matthias Matschke, Holger Stockhaus und Alexander Schubert. In Gastrollen sind aber auch renommierte Schauspieler wie Ulrich Tukur als Erik der Rote, Axel Prahl als Sokrates und Tom Schilling als Graf von Stauffenberg zu sehen.

ANZEIGEN
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Meistgelesen
Neue Corona-Variante beunruhigt Fachleute
Labormitarbeiterin mit einer Corona-Probe: "Noch bevor wir mit der BA.5-Welle durch sind, müssen wir uns vielleicht schon auf die nächste vorbereiten".


Es fehlt eine Handlung

Dazu kommt wie schon bei "Sketch History" eine äußerst aufwendige Ausstattung bei Kostümen, Masken und Kulissen. Was das betrifft, ist der Film ohne Zweifel mit viel Liebe zum Detail gemacht worden. Das Ergebnis ist gleichwohl enttäuschend. Zum einen bleibt es bei der typischen Abfolge von "Sketch History"-Episoden, es fehlt eine durchlaufende Spielfilmhandlung.

Jasmin Schwiers als Auszubildende Jessica, Heino Ferch als Captain Smith: "Die Geschichte der Menschheit – leicht gekürzt" ist eine geistlose Blödelei.
Jasmin Schwiers als Auszubildende Jessica, Heino Ferch als Captain Smith: "Die Geschichte der Menschheit – leicht gekürzt" ist eine geistlose Blödelei. (Quelle: Warner Bors/dpa-bilder)

Allenfalls kann man von einer notdürftigen Rahmenhandlung sprechen: 1977 schickt die Nasa die Raumsonde "Voyager" ins All. Für den Fall einer Begegnung mit Außerirdischen bestückt das Team um Forscher Dr. Gerhard Friedle, gespielt von Christoph Maria Herbst, die Sonde mit einer goldenen Scheibe, auf der die zentralen Begebenheiten der Menschheitsgeschichte abgespeichert sind. Eben diese Infos sind der Inhalt des Films.

Junggesellinnen-Abschied im Ersten Weltkrieg

Es ließe sich darüber hinwegsehen, wenn wenigstens die Witze gut wären. Aber das sind sie nicht. Mit deutschem Steinzeithumor kalauern sich die Comedians durch die Menschheitsgeschichte. Der Erste Weltkrieg wird zum Beispiel abgedeckt mit einem Junggesellinnen-Abschied im Niemandsland zwischen den Schützengräben. Wie sich herausstellt, handelt es sich um Vertreterinnen der "Patriarchat unterwandernden Freifrauen" (PUFF), die ihre Gegner mit vergifteten Schnäpsen aus dem Weg räumen.

Christian Tramitz als römischer Offizier: Jasmin Schwiers als Auszubildende Jessica, Heino Ferch als Captain Smith: "Die Geschichte der Menschheit – leicht gekürzt" besticht immerhin durch Kostüme mit Liebe zum Detail.
Christian Tramitz als römischer Offizier: Jasmin Schwiers als Auszubildende Jessica, Heino Ferch als Captain Smith: "Die Geschichte der Menschheit – leicht gekürzt" besticht immerhin durch Kostüme mit Liebe zum Detail. (Quelle: Warner Bros/dpa-bilder)

Im Presseheft heißt es dazu: "Die Mädels verfolgen einen gewitzten Plan (...) und nehmen mit moderner Kriegsführung den Kampf gegen die Feinde selbst in die Hand. Verführung antäuschen, vergiftete Schnäpse reichen, weiterziehen. Frauen bahnen sich ihren Weg eben deutlich subtiler durch den Kampf."

Mangel an Empathie

Die Episode ist nicht nur vollkommen unlustig, sie zeugt letztlich auch von mangelnder Empathie mit jener Generation junger Männer, die von 1914 bis 1918 millionenfach in den Tod geschickt wurden. Mittlerweile muss jede Tragödie zur Belustigung herhalten.

Empfohlener externer Inhalt
Youtube

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen Youtube-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren Youtube-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Der große Loriot, der den Sprung vom Fernsehen ins Kino durchaus glänzend bewerkstelligte, vertrat die heute geradezu altmodisch wirkende Auffassung, dass es generell ein "furchtbarer Irrtum" sei, selbst aus jemandem wie Hitler eine komische Figur machen zu wollen. Man müsse wohl sehr jung sein, um das tun zu wollen, sagte der Humorist, der den Zweiten Weltkrieg noch als Soldat miterlebt hatte und im nächsten Jahr seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte.

Eine geistlose Blödelei

Heutige Komiker sind in diesem Punkt sicherlich anderer Meinung. Und ja, man wird wohl sagen können, dass es durchaus erlaubt ist, auch Witze über Menschheitskatastrophen wie Weltkriege zu machen. Eines wird man in diesem Zusammenhang allerdings auch festhalten dürfen: Wenn man sich an ein solches Megathema heranwagt, hat das schon eine gewisse Fallhöhe.

Will heißen: Die Pointe muss dann einfach ziemlich gut sein, damit das Ganze bestehen kann. Nach Möglichkeit sollte ein aufklärerischer Ansatz vorhanden sein, idealerweise sollte einem das Lachen im Halse stecken bleiben. Dies ist bei "Die Geschichte der Menschheit – leicht gekürzt" an keiner Stelle gegeben. Der Film ist von vorne bis hinten eine geistlose Blödelei.

Facebook LogoTwitter LogoPinterest LogoWhatsApp Logo
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingANZEIGEN

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
  • Steven Sowa
  • Arno Wölk
Von S. Sowa, N. Kögler, A. Wölk
Axel Prahl
Kino

t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online folgen
FacebookTwitterInstagram

Das Unternehmen
Ströer Digital PublishingJobs & KarrierePresseWerbenKontaktImpressumDatenschutzhinweiseDatenschutzhinweise (PUR)Jugendschutz



Telekom
Telekom Produkte & Services
KundencenterFreemailSicherheitspaketVertragsverlängerung FestnetzVertragsverlängerung MobilfunkHilfeFrag Magenta


TelekomCo2 Neutrale Website