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"Eingrenzend": Stadt Köln will das Wort "Spielplatz" abschaffen


Streit entbrannt
Stadt will das Wort "Spielplatz" abschaffen

Von dpa
Aktualisiert am 03.07.2025 - 09:51 UhrLesedauer: 2 Min.
Geräte auf einem Spielplatz. (Symbolbild)Vergrößern des Bildes
Spielgeräte auf einem Spielplatz (Symbolbild) (Quelle: Marius Becker/dpa)
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Die Kölner Stadtpolitik streitet sich um den Begriff "Spielplatz". Das Wort soll auf öffentlichen Schildern abgeschafft werden. Die Diskussion ist entbrannt.

Schafft die Stadt Köln die Bezeichnung "Spielplatz" ab? Ein Plan der städtischen Verwaltung, das Wort auf Schildern wegzulassen, hat heftige Diskussionen ausgelöst. Nach Bekanntwerden einer avisierten Umgestaltung von rund 2.000 Spielplatzschildern ging sogar Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) auf Distanz zur Stadtverwaltung. Diese hatte die neuen Schilder präsentiert. Statt "Spielplatz" oder "Kinderspielplatz" stand dort "Spiel- und Aktionsfläche".

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Hintergrund der Umbenennung ist eine schon fast zwei Jahre zurückliegende Entscheidung im Kölner Jugendhilfeausschuss. Dort wurde 2023 beschlossen, dass die Kölner Verwaltung ein neues Schild für die mehr als 700 Spielplätze in der Stadt entwickeln möge.

Das Gremium hatte damals festgestellt, dass es zwischen Klettergerüsten, Sandkisten und Tischtennisplatten Konflikte gebe. Eigentlich seien Spielplätze nicht nur für Kinder, sondern auch für Jugendliche da. "Die oftmals veralteten Schilder geben dies jedoch nicht wieder und suggerieren, dass es sich lediglich um 'Kinderspielplätze' handele, die nicht von Jugendlichen genutzt werden dürfen", so die Annahme. Kinder und Jugendliche wünschten sich eine Verbesserung.

Begründung: Das Wort sei ein "eingrenzender Begriff"

In einer Mitteilung der Verwaltung war dann kürzlich das Ergebnis des damals eingeleiteten Prozesses präsentiert worden. Kinder, Jugendliche und Familien seien an der Entscheidung beteiligt gewesen. Auffällig war vor allem: Das Wort "Spielplatz" fehlte auf dem neuen Schild.

Zur Begründung hieß es, dass es sich um einen "eingrenzenden Begriff" handle, auf den man verzichten werde. Spielplätze sollten heute "dem geschützten Aufenthalt von Kindern und Jugendlichen im öffentlichen Raum dienen" und die Begegnung von Bürgern aller Altersgruppen fördern. Das neue Schild trage daher die Überschrift "Spiel- und Aktionsfläche". Kurz darauf entbrannten Diskussionen um Sinn und Unsinn der Umbenennung

Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos), die bei der kommenden Kölner Oberbürgermeisterwahl nicht mehr kandidiert, zeigte sich nach Bekanntwerden der Pläne unglücklich mit dem Vorgang. Sie forderte, den Austausch der Schilder an eine Entscheidung im Kölner Stadtrat zu knüpfen.

 
 
 
 
 
 
 

Reker will Entscheidung im Stadtrat

"Ich persönlich finde die Bezeichnung 'Spielplatz' klar und verständlich und habe angesichts der Herausforderungen, vor denen Köln steht, kein Verständnis dafür, dass sich die Verwaltung mit der Neugestaltung von Spielplatzschildern beschäftigt", teilte sie der Deutschen Presse-Agentur mit.

Auch sei die Tragweite einer solchen Änderung "allem Anschein nach" nicht in ausreichendem Maße erkannt worden. "Eine solche grundsätzliche Umbenennung ist kein einfaches Geschäft der laufenden Verwaltung", sagte Reker – so etwas müsse im Stadtrat entschieden werden.

So soll es nun auch kommen. Reker will den vorliegenden Vorschlag am 4. September in einer Sitzung des Gremiums zur Entscheidung vorlegen. Nur nach einer Zustimmung würden dann die Schilder erneuert. Der Ausgang im Kölner Schilder-Streit ist damit wieder offen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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