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20 Jahre nach "Lost in Translation": So sieht Charlotte heute aus


So sieht Charlotte heute aus

Von spot on news
Aktualisiert am 11.09.2023Lesedauer: 3 Min.
Bill Murray und Scarlett Johansson sind schlaflos in Japan.Vergrâßern des BildesBill Murray und Scarlett Johansson: Sie standen 2003 gemeinsam für "Lost in Translation" vor der Kamera. (Quelle: Focus Films/Courtesy Everett Collection/imago)
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"Lost in Translation" machte Scarlett Johansson vor 20 Jahren zum Star. So hat sich die Schauspielerin seit dem Erfolg des Meisterwerks aus Japan verΓ€ndert.

In Sofia Coppolas zeitlosem Filmklassiker "Lost in Translation" will Comedylegende Bill Murray als abgehalfterter Schauspieler Bob Harris in Japan das schnelle Geld machen. Leicht verdiente zwei Millionen US-Dollar soll er fΓΌr seine Werbeauftritte als Gesicht der Whisky-Marke Suntory erhalten.

Der Legende nach lieh sich Darsteller Murray seinen selbstverachtenden Gesichtsausdruck fΓΌr die Werbeaufnahmen innerhalb der Welt des Films von Kinoikone Harrison Ford. Dessen Konterfei war nΓ€mlich ΓΌberall in Tokio auf Plakaten fΓΌr die Biermarke Asahi zu sehen, als Murray im September 2002 fΓΌr die Dreharbeiten zur romantischen TragikomΓΆdie in der japanischen Hauptstadt eintraf.

Zwei verlorene Seelen vereint im Jetlag

Die eher minimalistische Geschichte von Coppolas zweiter Spielfilm-Regiearbeit nach "The Virgin Suicides" (1999) ist im Grunde rasch erzΓ€hlt: Zwei US-Amerikaner – der eben erwΓ€hnte Filmstar Bob Harris und die 22-jΓ€hrige Philosophie-Absolventin Charlotte (Scarlett Johansson) – steigen im noblen Park Hyatt Hotel in Tokio ab, und leiden unter Schlaflosigkeit.

So kreuzen sich die Wege des unglücklichen, melancholischen Àlteren Mannes, der sich wohl in einer Art Midlife-Crisis befindet, und der so hochintelligenten wie wunderschânen jungen Frau, die sich von ihrem erfolgreichen, permanent arbeitenden Fotografen-Ehemann vernachlÀssigt fühlt, und außerdem nach ihrem ganz eigenen beruflichen Weg im Leben sucht.

Charlotte und Bob verstehen sich von Anfang an prΓ€chtig. In der Folge schlagen sie an dem fΓΌr sie fremden Ort gemeinsam die Zeit tot. Sie lassen sich durch das nΓ€chtliche Tokio treiben, treffen sich gelegentlich mit dem Einheimischen Charlie Brown (der leider viel zu frΓΌh verstorbene Fumihiro Hayashi) oder fΓΌhren GesprΓ€che ΓΌber das Leben, Charlottes Zukunft oder anderweitige existentielle Themen.

Dabei verlieben sie sich ein klein wenig ineinander, doch kΓΆrperlich wird ihre romantische AffΓ€re nie, wenn man einmal von einem kleinen Abschiedskuss absieht. So endet nach rund einer Woche Charlotte und Bobs Ausnahmesituation in der japanischen Bubble. Aller Wahrscheinlichkeit nach kehren beide Protagonisten in ihren jeweiligen Alltag in den USA zurΓΌck.

Sofia Coppola setzte "ihrem" Japan ein Denkmal

Der gar nicht so heimliche Star – neben den famosen Hauptdarstellern Johansson und Murray – ist in "Lost in Translation" das Land Japan selbst und dessen Hauptstadt, die futuristisch anmutende Megacity Tokio. Regisseurin Coppola, die einzige Tochter des großen New Hollywoodauteurs Francis Ford Coppola, verbrachte nach eigener Aussage viel Zeit in dem ostasiatischen Land, bevor in ihr die Idee zu "Lost in Translation" reifte.

An Tokio faszinierte sie die Mischung aus einer "modernen Blade Runner-Stadt" und der bezaubernden japanischen Tradition. Diese zwei gegensΓ€tzlichen Seiten des Landes lΓ€sst sie ihre Charaktere dann auch ausgiebig erforschen. Es geht in Karaoke-Bars, Stripclubs, uralte Tempel und moderne Videospiel-Arkaden.

Die Rolle von Bob schrieb Coppola Comedian Murray auf den Leib. Der Star solch unvergessener Meisterwerke wie "Und tΓ€glich grüßt das Murmeltier" (1993) oder "Ghostbusters" (1984) sagte glΓΌcklicherweise zu – und ließ sich fΓΌr seine Darstellung des gutherzigen Griesgrams Bob von seiner eigenen Japan-Erfahrung inspirieren.

"Es ist fast so, als wΓΌrde man irgendwo gefangen gehalten. Man hat das GefΓΌhl, gefoltert zu werden, weil man nicht schlafen kann, wenn man schlafen mΓΆchte. Man geht zur Arbeit und ist bei der Arbeit stΓ€ndig mΓΌde, und dann geht man nach Hause und kann nicht schlafen. Das geht wochenlang so", beschrieb Murray einmal gegenΓΌber dem britischen "Guardian" seine eigenen Erlebnisse wΓ€hrend der Dreharbeiten des Films, die sich mit denen seiner Figur Bob decken.

Scarlett Johansson wurde zum Megastar

WÀhrend "Lost in Translation" einer der wenigen Filme ist, in denen Bill Murray sein tragikomisches Comedy-Talent voll ausspielen konnte, verhalf Coppolas Meisterwerk Scarlett Johansson, die erst nach Abschluss der Dreharbeiten volljÀhrig wurde, zum großen internationalen Durchbruch. Zuvor war die gebürtige New Yorkerin lediglich in Nebenrollen in Indie-Produktionen wie "Ghost World" (2001) oder dem Coen-Brothers-Film "The Man Who Wasn't There" (2001) aufgefallen.

Im Anschluss eilte sie in Werken wie "Match Point" (2005), "Vicky Cristina Barcelona" (2008) oder ihren umjubelten Auftritten im Marvel Cinematic Universe von Erfolg zu Erfolg – und wurde zu einer der profiliertesten und am besten bezahlten Darstellerinnen der Gegenwart.

Ganz unproblematisch ist ihre Figur Charlotte aus heutiger Sicht dabei mit Sicherheit nicht. Ohne erkennbares eigenes Ziel im Leben reist sie mit ihrem berufstΓ€tigen Ehemann nach Japan, hΓΆrt sich in ihrer freien Zeit im Hotelzimmer ein aberwitziges Selbstverwirklichungs-Audiobuch an, und wird – so scheint es zumindest – von einem Γ€lteren, erfahreneren Mann ein StΓΌck weit gerettet.

Und dennoch: Seit nunmehr 20 Jahren, seit dem US-Kinostart von "Lost in Translation" am 12. September 2003, kΓΆnnen sich Zuschauer der eigentΓΌmlichen, zarten Verbindung zwischen den verlorenen Seelen Charlotte und Bob in Sofia Coppolas Meisterwerk nicht entziehen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur spot on news
  • theguardian.com: "Bill Murray: 'I know how to be sour'" (englisch)
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