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Prinzessin Kates Foto-Manipulation: Skandal oder nur aufgebauscht?


Fake-Wirbel um Prinzessin Kate
Jetzt ist langsam auch mal gut

  • Steven Sowa
Pro & KontraVon Steven Sowa, Charlotte Koep

12.03.2024Lesedauer: 1 Min.
Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

Prinzessin Kate: Jetzt hat sie sich zu den Vorwürfen geäußert. (Quelle: Glomex)

Ein Foto von Prinzessin Kate und ihren Kindern wird nach Manipulationsvorwürfen viel diskutiert. Ist die Debatte aufgebauscht – oder ist die Aufregung berechtigt?

Die Ehefrau des britischen Thronfolgers ist zum weltweiten Diskussionsthema geworden. Prinzessin Kate war wegen der Folgen einer Bauchoperation wochenlang aus der Öffentlichkeit verschwunden, hatte alle Termine bis nach Ostern abgesagt. Verschwörungstheorien über ihren Gesundheitszustand brachen sich bahn, Menschen diskutierten über die Hintergründe, spekulierten – und machten sich Sorgen um die 42-Jährige.

Dann der vermeintliche Befreiungsschlag am vergangenen Wochenende. Zum Muttertag in Großbritannien veröffentlichte der Kensington-Palast ein Foto von Kate und ihren Kindern. Kurze Zeit später zogen Bildagenturen das Foto zurück, der Grund: Manipulationsverdacht. Die Prinzessin gab anschließend zu, das Bild retuschiert zu haben. Nun überschlagen sich die Berichte in den Medien zu dem Thema, in den sozialen Netzwerken läuft die Gerüchteküche heiß.

Damit stellt sich die Frage: Das soll ein Skandal sein?

Pro
Steven SowaSteven SowaStellvertretender Unterhaltungschef

Natürlich ist das ein Skandal

Wir brauchen nicht darum herumreden: Dieses Foto zu diesem Zeitpunkt auf diese Art zu veröffentlichen, war ein Fehler. Eine Unverantwortlichkeit, die einer künftigen Königin nicht würdig ist und erst recht keinem kompletten Königshaus. Wir sprechen hier von einem riesigen Apparat an Palastmitarbeitern, Beratern, Hofdienern: Wie kann es passieren, dass in diesem "Expertenkreis" entschieden wird, ein retuschiertes Bild hochzuladen?

Der Palast hat sich den Skandal selbst eingebrockt. Wie würde man frei nach Christian Lindner sagen? Es ist besser, nicht zu posten, als falsch zu posten.

Denn jetzt stellen sich viele Fragen, zu viele. Sind die von Hobbydetektiven im Internet zusammengesuchten Ungereimtheiten auf dem Foto wirklich alle Manipulationen? Warum schwindelt Kate Teile von Charlottes Kleid weg? Ihre Tochter ist acht Jahre jung. Wenn Kate schon etwas verschönern will, dann doch bitte nur bei sich selbst – oder gehört das Herumtricksen heute zum guten Ton einer vorbildlichen Erziehung, dient es dem Ruf einer fürsorglichen Mutter?

Klar ist: Prinzessin Kate hat ihre ganze Familie in Erklärungsnot gebracht, wilde Verschwörungen nur noch mehr befeuert – und das völlig ohne Not. Die 42-Jährige hat sich krankgemeldet, nach einer Operation. Sie und ihr Palast sollten souverän genug sein, Spekulationen wegen ihrer Ausfallzeit auszuhalten.

Wenn man reagieren will, dann gibt es bessere Methoden als ein Fake-Foto. Die Monarchie will sich modernisieren, nicht mehr heile Welt vorspielen, ihrem Volk näherkommen. Auf diese Art gelingt das nicht.

Man höre und staune, aber: Ja, Menschen dürfen krank sein und das sollten Vorbilder wie Kate mit gigantischer Strahlkraft vorleben – und nicht so tun, als sei alles Friede, Freude, Eierkuchen. König Charles III. hat es mit seiner Krebsverkündung vorgemacht. Erstaunlich, dass er fortschrittlicher ist als seine 33 Jahre jüngere Schwiegertochter.

Kontra
Charlotte KoepRedakteurin Unterhaltung

Jetzt ist langsam auch mal gut

"Fake-Skandal", "Medieneklat", "Vertuschungs-Krimi" oder "PR-Albtraum". Die Medien finden dramatische Schlagwörter, um die Geschichte zu verkaufen. Man könnte meinen, Prinzessin Kate hätte sich völlig daneben benommen. Dem König auf den Kopf gespuckt oder vor den Buckingham-Palast gepinkelt. Aber nein, sie hat sich lediglich vor ihren Bildschirm gesetzt und ein Foto bearbeitet. Und daraus wird jetzt ein royales Kapitalverbrechen gemacht. Können wir bitte mal die Kirche im Dorf lassen?

In den sozialen Netzwerken gibt es kaum ein Foto, das nicht ein wenig aufgehübscht ist. Auch die Bilder der Royals durchlaufen eine kleine Bearbeitung. Wer anderes glaubt, ist schlichtweg naiv. Hinter König Charles III. und Co. steht ein riesiger PR-Apparat, der für die perfekte Inszenierung der Royal Family verantwortlich ist – auch auf Social Media.

Natürlich ist es nicht schön, der Bildbearbeitung überführt zu werden. Vor allem für eine Prinzessin, von der absolute Professionalität und Perfektion erwartet wird. Und die sich gerade im Krankenstand befindet und keine offiziellen Termine wahrnimmt. Dass man die Öffentlichkeit über ihren genauen Gesundheitszustand im Unklaren lässt, hat eh schon die Gemüter erhitzt. Und jetzt ist das erste offizielle Bild der Prinzessin auch noch bearbeitet. Britische Medien schreiben, dass die Royals so das Vertrauen der Bevölkerung verlieren würden.

Das Vertrauen bezieht sich hier auf Social-Media-Auftritte. Auf gestellte Fotos. Würden Sie an Kates Stelle ein Foto hochladen, auf dem alles nicht ganz so perfekt aussieht? Nein. Denn ein schlampiger Schnappschuss würde wieder ganz andere Schlagzeilen produzieren. Egal, wie man's macht, macht man's falsch.

Selbst die britische Boulevardzeitung "Daily Mail", die die Geschichte als Titelstory ausschlachtet, plädiert für Verhältnismäßigkeit – jedoch nicht ohne eine lange Recherche voranzustellen, die Kates angeblich so gewaltigen Fehltritt aufdröselt und analysiert: "Die Ereignisse dieses Wochenendes sind zwar wichtig, sollten aber nicht überbewertet werden. Es scheint keine große Verfälschung zu sein, sondern eine klassische Photoshop-Panne." Rational betrachtet bleibt von dem royalen Skandal also wenig übrig.

 
 
 
 
 
 
 

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