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In Video: Hamas-Geisel muss eigenes Grab schaufeln


In einem Video
Hamas-Geisel muss eigenes Grab schaufeln

Von dpa, reuters
02.08.2025 - 20:31 UhrLesedauer: 2 Min.
Evyatar David: Der Israeli befindet sich in Geiselhaft der Terrororganisation Hamas.Vergrößern des Bildes
Evyatar David: Der Israeli befindet sich in Geiselhaft der Terrororganisation Hamas. (Quelle: @AvivaKlompas/X)
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Die Islamisten nutzen das Aushungern ihrer Opfer für zynische Propaganda. Die Familie einer Geisel stimmt der Veröffentlichung eines Clips zu – sie will das Leid ihres Sohns sichtbar machen.

Eine von der islamistischen Hamas im Gazastreifen festgehaltene Geisel muss in einem Propaganda-Video der Terrororganisation ihr "eigenes Grab" schaufeln. Der knapp fünfminütige Clip zeigt den 24-jährigen Evjatar David bis auf die Knochen abgemagert in einem engen Tunnel. Die Familie des Entführungsopfers stimmte der Veröffentlichung zu.

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"Die Hamas missbraucht unseren Sohn als Versuchsperson in einer bösartigen Hunger-Kampagne", schrieb die Familie in einer Stellungnahme. "Man lässt ihn verhungern, allein für Propagandazwecke der Hamas."

David war am 7. Oktober 2023 als Besucher des Nova-Musikfestivals im Süden Israels beim Überfall der Hamas und anderer palästinensischer Gruppen in den Gazastreifen verschleppt worden. In dem Video zählt er auf, an welchen Tagen im Juli er nur Bohnen oder Linsen oder gar nichts zu essen bekommen habe. Manchmal seien es zwei oder drei Tage in Folge gewesen, an denen er überhaupt keine Nahrung bekam.

"Völlig verlassen worden"

An den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu gewandt sagt er an einer Stelle: "Ich bin von Ihnen, mein Premier, völlig verlassen worden, von Ihnen, der sich um mich und all die anderen Gefangenen kümmern müsste." Die Hamas bezeichnet ihre Geiseln in ihrer Propaganda-Sprache als "Gefangene".

Eine sichtlich gestellte Szene am Ende des Clips zeigt David mit einer Schaufel in der Hand, mit der er im sandigen Boden des Tunnels eine Vertiefung aushebt. "Hier grabe ich mein eigenes Grab", sagt er. Er werde von Tag zu Tag schwächer, und er glaube, dass dies seine Grabstätte sein werde. Der Clip schließt mit der Textbotschaft: "Nur ein Waffenruheabkommen bringt sie (die Geiseln) zurück".

50 Geiseln in Haft, 30 vermutlich tot

Nach israelischer Darstellung befinden sich noch 50 Geiseln in der Gewalt der Hamas und anderer Gruppen, von denen mindestens 20 noch am Leben sein sollen. Monatelange Bemühungen, durch indirekte Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas eine Waffenruhe herbeizuführen und die Freilassung der Geiseln zu bewirken, gelten vorerst als so gut wie gescheitert.

In einer Mitteilung erklärte die Hamas, sie werde die Waffen nicht niederlegen, solange kein unabhängiger palästinensischer Staat gegründet werde. Der bewaffnete Widerstand könne "nur durch die vollständige Wiederherstellung unserer nationalen Rechte aufgegeben werden, zu denen in erster Linie die Errichtung eines unabhängigen, völlig souveränen palästinensischen Staates mit Jerusalem als Hauptstadt gehört", hieß es am Samstag in einer Mitteilung.

Tausende Tote

Der beispiellose Terrorüberfall im Oktober 2023 hatte den Gaza-Krieg ausgelöst. Die Aggressoren hatten mehr als 1.200 Menschen getötet und weitere 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Israel reagierte mit Luftangriffen und einer Bodenoffensive.

In dem bis heute anhaltenden Krieg kamen nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde 60.000 Palästinenser ums Leben. Die Zahl unterscheidet nicht zwischen Kombattanten und Zivilisten. Bei der überwiegenden Mehrheit der Opfer soll es sich um Frauen, Minderjährige und Alte handeln.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und Reuters
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