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"Frühstücksfernsehen"-Star Benedikt Amaras Kinderbuch wird abgelehnt – lesbisches Paar


Benedikt Amara
"Frühstücksfernsehen"-Star stößt mit lesbischem Paar auf Ablehnung

Von Janna Halbroth

Aktualisiert am 15.11.2022Lesedauer: 2 Min.
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Benedikt Amara: Der Fernsehmoderator hat sich einen Traum erfüllt.Vergrößern des Bildes
Benedikt Amara: Der Fernsehmoderator hat sich einen Traum erfüllt. (Quelle: altepetze)

Mit seinem Kinderbuch eckt Benedikt Amara an, ehe er es zu Ende geschrieben hat. Wie konservativ Verlage auf seine Geschichte reagieren, erklärt er t-online.

Wir schreiben das Jahr 2022 und doch ist Toleranz für die reale Vielfalt von Familien in unserem Land keine Selbstverständlichkeit. Moderator Benedikt Amara will das ändern. Wie? Mit einem Kinderbuch über ein lesbisches Fuchspaar. "Mit meinem Buch habe ich die Geschichte geschrieben, die ich als kleiner homosexueller Junge auf der Suche nach Identifikationsfiguren selbst gerne gelesen hätte", sagt er im Gespräch mit t-online.

In seinem Kinderbuch "Flocke" geht es um ein Fuchspaar, das sich nichts mehr als ein Kind wünscht. Es geht um Freundschaften, Familie und eben auch um Toleranz und das Anderssein. Amara stellt unterschiedliche Familienmodelle vor. Das schmeckt nicht jedem.

"Die Suche nach einem passenden Verlag war sehr mühsam und desillusionierend", sagt er. Es sei so frustrierend für ihn gewesen, dass er an einem Punkt sogar lieber habe aufhören wollen. "Andersherum weckte die Ablehnung vor allem von konservativen Stimmen eine Trotzreaktion in mir: Jetzt erst recht."

"Man legte mir nahe, das lesbische zu einem heterosexuellen Paar umzuschreiben"

Amara, der als "Backstage-Moderator" regelmäßig im "Sat.1-Frühstücksfernsehen" zu sehen ist, zeigt sich vor allem von den Reaktionen der unterschiedlichen Verlage schockiert. "Man legte mir nahe, die Familienkonstellationen in meinem Buch 'etwas klassischer' zu gestalten und beispielsweise das lesbische zu einem heterosexuellen Paar umzuschreiben", verrät er. "Ein kleinerer Verlag war sehr offen in seiner Begründung: Man habe Angst vor den Reaktionen seiner vermeintlich sehr traditionellen Leserschaft."

Doch für den Autor kam das Umschreiben seiner Titelfiguren nicht infrage. Er habe mit "Flocke" eine Geschichte über Toleranz und grenzenlose Liebe erzählen wollen, "weil ich glaube, dass das die wesentlichen Werte sind, auf denen eine moderne Gesellschaft aufgebaut sein muss". Es sei unsere Pflicht, diese Werte Kindern als selbstverständlich zu vermitteln. "Insgesamt hätte ich mir mehr Mut, Risikofreude und vor allem Offenheit bei vielen Verlagen gewünscht", stellt er klar.

Ein Happy End gibt es übrigens nicht nur in Amaras Kinderbuch, sondern auch bei seiner Suche nach einem Verlag: Der Buchfink Verlag aus Trier fand die Geschichte nämlich so gut, wie sie ist.

Sein Buch richte sich nicht nur an "Regenbogenfamilien", sondern spreche alle Familien an. Amara, der mit seinem Partner in Berlin lebt, wünscht sich selbst, bald Vater zu werden. Sein Kind soll später nicht erklären müssen, warum es nun einmal zwei Väter hat, sondern in einer aufgeschlossenen und gleichberechtigten Gesellschaft groß werden.

Transparenzhinweis

Benedikt Amara schreibt als freier Autor gelegentlich für die t-online-Redaktion.

Verwendete Quellen
  • Interview mit Benedikt Amara
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