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Heinz Hoenig: Diskussion um Spendenaufruf – "eine Unverschämtheit"


Spendenaufruf für Hoenig
"Eine Unverschämtheit"

MeinungVon t-online, Mth

09.05.2024Lesedauer: 3 Min.
Heinz Hoenig: Der Schauspieler hat die erste von zwei wichtigen Operationen überstanden.Vergrößern des BildesHeinz Hoenig: Der Schauspieler muss operiert werden. (Quelle: Christian Charisius / dpa)

Heinz Hoenig hat nicht nur ein gesundheitliches, sondern auch ein finanzielles Problem. Dass für ihn gespendet werden soll, erbost manche.

Ohne dass er über eine Krankenversicherung verfügt, muss sich Heinz Hoenig lebensnotwendigen Operationen unterziehen – sein Zustand ist sehr ernst. Aus eigenen Mitteln kann der Schauspieler die Eingriffe nicht bezahlen, weshalb Spenden die Kosten decken sollen.

Das Spendenziel von 150.000 Euro ist beinahe erreicht, unter anderem durch die Unterstützung prominenter Kollegen. Doch in der t-online-Leserschaft gibt es teilweise Unverständnis für die misslichen Umstände.

"Der Spendenaufruf ist eine Unverschämtheit"

Tanja Moser schreibt: "So schlimm es für ihn und seine Familie ist, aber er hatte viele Rollen und als Schauspieler nicht schlecht verdient, sogar ein Luxusleben geführt – aber das Geld für eine Krankenversicherung nicht übrig? Daran hätte er in jüngeren Jahren denken müssen, anstatt auf großem Fuß zu leben. Der Spendenaufruf ist eine Unverschämtheit."

"Natürlich verdienen unsere Stars nicht solche Summen wie die aus den USA, aber dennoch genug, um sorgenfrei leben zu können", sagt Tamara Doerr. "Er hat so viel Geld verdient, das hätte für zwei Leben gereicht. Wie jeder andere Selbstständige muss man fürs Alter vorsorgen. Ich habe kein Mitleid mit Menschen, die ihr ganzes Geld verprassen. Wer knapp bei Kasse ist, aber im hohen Alter noch eine Familie mit Kindern gründet, obwohl er selbst noch nicht einmal eine Krankenversicherung besitzt, hat falsche Prioritäten gesetzt."

"Dieses Gerede ist unterste Schublade"

Auch wenn das Spendenziel beinahe erreicht ist, wundert Hans sich über die Sparsamkeit von Hoenigs Kollegen. "Wie kann es sein, dass so viel Prominenz, die sich angeblich um Spenden für Heinz Hoenig bemüht, gerade mal so einen relativ lächerlichen Betrag zusammenbekommen hat? Da sind Leute dabei, die sich jetzt öffentlich als Spender ausgeben, die über mehrere Millionen Euro Vermögen verfügen. Dafür ist die Summe, die bisher zusammengekommen ist, doch lächerlich wenig."

"Dieses 'Er ist doch selbst schuld'-Gerede ist unterste Schublade", findet Peter Lissewski. "Er hat eben falsch gelebt. Tun das nicht fast alle von uns in irgendeiner Weise? Natürlich wird er die Versorgung bekommen, die er benötigt und natürlich wird es wohl auch irgendwie bezahlt, ob mit oder ohne Spenden. Wer etwas spenden will, der soll es tun. Und der macht das, weil er es für richtig und notwendig erachtet. Es bleibt somit auch immer ehrenwert. Es steht uns allen nicht zu, so etwas zu verurteilen."

"Da kämpft ein Mensch ums Überleben", gibt Diana Kühnel zu bedenken. "Wir wissen doch gar nicht, warum Heinz Hoenig in diese Notlage geraten ist. Ob falsche Berater, falsche Investitionen, eigenes Fehlverhalten: Es kann vieles sein. Dennoch sollte hier, wie bei allen anderen in Not geratenen Menschen, der Sozialstaat greifen."

"Jeder muss selber wissen, ob er spendet"

Das wird er auch, meint Jan Hertel: "Eines muss ja jedem klar sein: Medizinisch notwendige Maßnahmen werden durchgeführt, egal ob der Mann versichert ist oder nicht. Das Krankenhaus wird die entstandenen Kosten allerdings irgendwann eintreiben wollen. Hat Heinz Hoenig das Geld nicht und reichen die Spenden nicht, wird das Krankenhaus ans Sozialamt herantreten."

Dass das Spendenziel nach und nach erhöht wurde, findet der t-online-Leser dubios. Dennoch sei es jedem selbst überlassen, finanziell auszuhelfen. "Am Ende muss jeder selber wissen, ob er hierfür spendet oder nicht. Was am Ende des Tages wirklich mit dem Geld geschieht, darauf hat niemand einen Einfluss." Man müsse einfach darauf vertrauen, dass es tatsächlich für seine medizinische Versorgung verwendet werde.

Verwendete Quellen
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