Feuchtigkeit im Wagen Wenn Autofahrer die Felle schwimmen sehen
Vor jeder Fahrt derselbe Ärger: Wie an einem Schwimmbadfenster perlen Wassertropfen über die Innenseite der völlig beschlagenen Windschutzscheibe. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die Feuchtigkeit aus ihrem Auto verbannen.
Auf dem Armaturenbrett stehen kleine Pfützen, und es mieft modrig. Im Herbst verwandeln sich viele Autos, die Tag und Nacht draußen stehen, in ein Feuchtbiotop. Wie kommt die Nässe in das Fahrzeug hinein?
Nachlässigkeit bei der Fahrzeugpflege
Ursache Nummer eins ist die Nachlässigkeit bei der Fahrzeugpflege. Herabgefallenes Laub einfach nur oberflächlich vom Blech zu fegen, reiche zum Beispiel nicht aus, erklärt Clysters, der Oberbürgermeister der Kfz-Innung Rhein-Neckar-Odenwald: "Blätter sollten auch regelmäßig aus Spalten und Vertiefungen der Karosserie beseitigt werden." Das sei vor allem in der Senke zwischen Motorhaube und Frontscheibe wichtig, wo meist die Scheibenwischer montiert sind.
Denn dort befinden sich Regenabläufe, die durch Laubreste verstopft werden können. "Angestautes Wasser kann dann in die Fahrzeuglüftung schwappen, als feuchte Luft durchs Gebläse ins Auto gelangen, oder es sickert aus den Lüftungskanälen in den Fußraum", erklärt der Experte.
Abflüsse kontrollieren
Solche Regenabflüsse finden sich auch im Schiebedachrahmen. Sitzen diese zu, droht Wasser den Dachhimmel zu durchtränken. Feuchtigkeit kann auch durch nasse Kleidung und Regenschirme oder Schneereste an den Schuhen ins Auto eingeschleppt werden und sich hartnäckig im Innenraum halten. Beim Abstellen des Wagens sind alle feuchten Utensilien herauszunehmen, Wasser auf den Gummimatten abzuschütteln und durchnässte Fußmatten im Keller zum Trocknen aufzuhängen.
Feuchtigkeit durch poröse Dichtungen
Gerade bei älteren Autos droht der Wassereinbruch durch poröse oder eingerissene Gummidichtungen an Türen, Kofferraumklappe und Schiebedach. Der Zustand der Dichtungen sollte ab und zu überprüft werden. Wer die Gummis nach jeder Fahrzeugwäsche säubert und gelegentlich mit einem Fettstift pflegt, kann sie lange in Schuss halten und Reparaturkosten sparen.
Klimaanlage kann helfen
Um Feuchtigkeit erfolgreich aus dem Wagen zu verbannen, muss erst die Ursache gefunden und beseitigt werden. Gelingt das in Eigenregie, leistet anschließend die Klimaanlage gute Dienste: Sie entzieht der Luft im Innenraum Wasser und befördert es nach draußen, erklärt die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) - vorausgesetzt, die Lüftung ist nicht auf Umluftbetrieb eingestellt.
Zeitungen unter den Fußmatten helfen, den Teppich im Fußraum zu trocknen. Für eine gute Durchlüftung des Autos müssen die Zwangsentlüftungen im Kofferraum frei sein. Diese sind meist hinter der Seitenverkleidung versteckt und können zum Beispiel versehentlich durch Gepäck blockiert werden.
Bei Defekten muss der Fachmann ran
Nur in wenigen Ausnahmen bietet die sorgfältige Kontrolle und Pflege eines Autos keinen Schutz vor einem feuchten Innenraum. Dazu gehören laut Clysters zum Beispiel ein beschädigter Heizkühler oder ein gebrochener Schlauch der Heckscheibenreinigungsanlage. "Solche technischen Defekte lassen sich nicht verhindern und können oft nur vom Fachmann aufgespürt werden."