Mit Schampus zur Strafanzeige Betrunken am Steuer: Diese Automarken führen das Ranking an

Schnelle Autos, wenig Vernunft: Eine US-Studie zeigt, welche Autofahrer besonders häufig beim Fahren unter Alkoholeinfluss erwischt werden. Vorn liegen auffallend viele Luxusmarken.
BMW-Fahrer in den USA haben ein Problem – nicht nur mit dem Gaspedal, sondern offenbar auch mit dem Glas. Eine Analyse der Kreditplattform Lending Tree hat Daten zum Fahren unter Alkoholeinfluss ("Driving Under the Influence", kurz: DUI) aus 50 US-Großstädten ausgewertet. Das Ergebnis ist deutlich: Keine andere Marke taucht so oft in Polizeiberichten wegen Trunkenheitsfahrten auf wie BMW.
Pro 1.000 BMW-Fahrer wurden 3,09 Verstöße gezählt – mehr als bei jeder anderen Automarke. Dicht dahinter: Ram (große Pick-up-Trucks) mit 3,00 Fällen. Und auch Platz drei bis fünf sind fest in der Hand der sogenannten Premiumklasse: Acura (2,69), Audi (2,42) und Volvo (2,42) komplettieren die unrühmliche Spitzengruppe.
Luxus macht locker
Offenbar haben leistungsstarke Motoren und riskantes Verhalten mehr gemeinsam, als man denkt. Die Studienautoren vermuten: Wer ein starkes Auto fährt, fühlt sich unverwundbar – und lässt im Zweifel Vernunft und Promillegrenze hinter sich.
Deutlich weniger Verstöße gibt es am anderen Ende der Skala: Fahrer der eingestellten Ford-Tochtermarke Mercury leisten sich nur 0,86 Verstöße pro 1.000 Fahrer. Land Rover und Lincoln (jeweils 1,16) zeigen: Luxus muss nicht zwangsläufig zu Leichtsinn führen.
Jung, schnell, unvernünftig
Neben der Marke ist auch das Alter entscheidend. Vor allem bei der Generation Z (Jahrgänge 1997 bis 2005) liegt die Rate hoch: 2,62 Verstöße pro 1.000 Fahrer. Die Millennials (1981 bis 1996) folgen mit 2,4. Danach sinken die Zahlen rapide – die Nachkriegsgeneration der Babyboomer kommt auf weniger als einen Fall, die sogenannte "Stille Generation" (Jahrgänge 1928 bis 1945) bringt es auf gerade einmal 0,21.
"Mit dem Alter wächst die Vorsicht", sagt Rob Bhatt von Lending Tree. "Und vielleicht wächst auch die Einsicht." Die Hoffnung: Wenn die Generation Z erst einmal in die Jahre kommt, sinkt auch deren Unfallbilanz.
Omaha mit trauriger Dichte
Auch geografisch zeigen sich Unterschiede. In Omaha, Nebraska, ist die DUI-Quote am höchsten: 4,48 Verstöße pro 1.000 Fahrer – mehr als doppelt so viel wie der US-Durchschnitt. Kalifornien ist gleich sechsmal in den Top Ten vertreten, obwohl der Nahverkehr gut ausgebaut ist. Und selbst New York City mit U-Bahn, Taxi und Bus an jeder Ecke gehört zu den Städten mit besonders vielen Alkoholfahrten.
Am diszipliniertesten zeigt sich Chicago: nur 0,45 Verstöße pro 1.000 Fahrer – das Schlusslicht im besten Sinne.
- motor1.com: BMW Drivers Have the Most DUIs In America's Largest Cities: Study (Englisch)