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So sicher stellt sich Bosch das Motorrad der Zukunft vor


High-Tech auf zwei Rädern
So stellt sich Bosch das Motorrad der Zukunft vor

Mario Hommen/sp-x

24.05.2017Lesedauer: 3 Min.
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Bosch hat viele Innovationen im Köcher, um das Motorradfahren sicherer zu machen.Vergrößern des Bildes
Bosch hat viele Innovationen im Köcher, um das Motorradfahren sicherer zu machen. (Quelle: Hersteller-bilder)

Auch für Motorräder werden sich die gesetzlichen Anforderungen in puncto Sicherheit und Abgasverhalten weiter verschärfen. Gibt es also in einigen Jahren nur noch elektrisch angetriebene und autonom fahrende Zweiräder?

Ganz so wird es nicht kommen, ist sich Bosch sicher. Der Zulieferer ist optimistisch, dass Motorräder mit Verbrennungsmotoren auch die Euro-5-Normen erfüllen werden. Und autonome Fahrkünste werden wohl auf lange Sicht nicht auf Einspurfahrzeuge übertragbar sein. Dennoch soll das Motorrad der Zukunft deutlich vernetzter und sicherer werden. Verschiedene Szenarien – einige konkret, andere noch vage – hat Bosch jetzt vorgestellt.

Wichtiges Innovationsfeld der Mobilität ist die Vernetzung

Speziell für Zweiräder hat Bosch mit dem sogenannten "Integrated Connectivity Cluster" (ICC) eine auf Konnektivitätslösungen abgestimmte Anzeige- und Bedienbasis zur Serienreife entwickelt. Es handelt sich um eine große, frei programmierbare, gut geschützte und entspiegelte Digitalanzeige.

Diese Display-Lösung – über die bislang ausschließlich die neue KTM 1290 Adventure serienmäßig verfügt – erlaubt schon heute die intelligente Einbindung von Smartphones. Neben einer Halterung für das Telefon mit Ladefunktion lässt sich der mobile Minicomputer per Bluetooth auch mit dem ICC verbinden.

Dieses erlaubt es dem Fahrer, einige Smartphone-Funktionen über Tasten am Lenkrad zu steuern. Einfach und legal kann der Biker so während der Fahrt mit dem linken Daumen zum Beispiel Musiktitel vom Handy abspielen oder auch Anrufe entgegennehmen. Allerdings muss er ein Headset tragen. KTM hat eine solche Lösung integriert im Helm im Angebot, die in der Praxis gut funktioniert.

Smartphone-Inhalte auf dem ICC-Display

Im nächsten Schritt will Bosch auch die Darstellung und Nutzung von Smartphone-Apps über das ICC erlauben. MySpin heißt die kommende Ausbaustufe, die zusätzlich die Darstellung von Smartphone-Inhalten auf dem Display erlaubt. Über die Software lassen sich dann Apps nutzen, die einen definierten Anforderungskatalog erfüllen.

Ein wichtiges Kriterium: Die Programme dürfen den Fahrer nicht ablenken. Ende 2017 wird ein erster Motorradhersteller die MySpin-Technik anbieten. Dann können Biker zum Beispiel eine Wetter-, eine Internetradio- oder eine speziell für Motorradtouren optimierte Navigations-App nutzen.

Über letztere kann sich der Fahrer dann auch Routeninformationen wie Neigungswinkel oder empfohlene Kurvengeschwindigkeiten anzeigen oder sogar als Warnung akustisch übers Helm-Headset ansagen lassen. Und sollte der Spritvorrat zur Neige gehen, zeigt die Navi-App automatisch Tankstellen in der Nähe.

Warnung vor Gefahren über das Internet

Bei Bosch geht man davon aus, dass 2025 rund 70 Prozent aller neuen Motorräder vernetzt sein werden. Durch die wachsende Zahl von Fahrzeugen mit Internetanbindung werden auch neue, cloudbasierte Funktionen kommen. So will Bosch über den sogenannten "Connected Horizon" mit Hilfe cloudbasierter Echtzeitinformationen künftig auch Motorradfahrer vor plötzlich auftretenden Gefahrenstellen warnen.

Registrieren zum Beispiel die Sensoren eines Pkw hinter einer Kurve eine Fahrbahnvereisung, wird diese Information automatisch in einer Datenbank hinterlegt. Nähert sich ein Motorradfahrer dieser Kurve, wird er vor der rutschigen Stelle gewarnt.

"Digitales Schutzschild" warnt bei Kollisionskurs

Darüber hinaus sollen Fahrzeuge in naher Zukunft direkt miteinander kommunizieren, was auch das Motorradfahren sicherer machen soll. So arbeitet Bosch zusammen mit den Entwicklungspartnern Autotalks (Hardware) und Cohda Wireless (Software) an einer Bike-to-Vehicle-Communication. Um untereinander zu kommunizieren, müssen Fahrzeuge über eine Sende-Empfangs-Einheit und entsprechende Rechnerkapazitäten verfügen.

Diese Technik wurde bereits standardisiert und erlaubt den Informationsaustausch über eine spezielle und geschützte WLAN-Frequenz. Die hierüber kommunizierenden Fahrzeuge können sich dann gegenseitig warnen. Zu Demonstrationszwecken hat Bosch einen VW Bus und eine Ducati Multistrada mit der Kommunikationstechnik ausgestattet und einige Szenarien des "digitalen Schutzschilds" aufgezeigt.

Beispiel Kreuzung: Befinden sich Pkw und Motorrad hier auf Kollisionskurs, werden beide Verkehrsteilnehmer per Funk voreinander gewarnt. Ebenso wird der Autofahrer informiert, wenn sich das Motorrad neben oder hinter ihm befindet, zum Beispiel im Toten Winkel. Damit die Kommunikation auch praktisch funktioniert, müssen Fahrzeuge allerdings über kompatible Technik verfügen.

Schon 2019 soll es losgehen, dann wird VW den Golf mit entsprechender Technik serienmäßig ausstatten. Wohl erst in den nächsten fünf Jahren werden erste Motorradhersteller ebenfalls Modelle mit Bike-to-Vehicle-Communication auf den Markt bringen.

Notruf "eCall" auch für Motorräder

Auch die elektronischen Helferlein an Motorrädern bieten noch Innovationspotenzial. Seit ein paar Jahren ist in einigen Modellen die Motorrad-Stabilitätskontrolle MSC verfügbar, die bei Kurvenfahrten für mehr Sicherheit sorgt. Auf Basis der jüngsten Motorrad-ABS-Generation hat Bosch zudem eine Berganfahr- und -haltehilfe entwickelt, die ebenfalls schon in einigen Modellen zum Einsatz kommt.

Auf Basis der modernen Sensortechnik lässt sich die für Pkw ab April 2018 verpflichtende "eCall"-Technik auch auf Motorräder anpassen. Bosch hat Sensoren entwickelt, die erkennen, ob ein Motorrad einen Unfall hatte. Kommt es zum Crash, wird automatisch ein Notruf ausgelöst und der genaue Unfallort übermittelt.

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