Erst mal schonend fahren, zeitig Öl und Filter wechseln lassen und noch einiges mehr: Für die ersten Kilometer in einem Neuwagen gibt es einige wichtige Hinweise. Gelten sie noch heute für moderne Autos?
Wer einen Neuwagen zunächst behutsam einfährt, verlängert dessen Lebensdauer, sagen Generationen von Autofahrern. Beispielsweise komme es anfangs durch kleinste Unebenheiten an Kolben und Zylindern anfangs zu höherer Reibung im Motor – und damit auch zu stärkerem Verschleiß. Dabei werden Autos und deren Technik heute deutlich präziser gefertigt als früher. Ist das Einfahren also immer noch nötig?
Experte rät weiterhin zum Einfahren
Ja, sagt Stefan Ehl: "Auch wenn heutzutage die Fertigungstoleranzen bei allen beweglichen Teilen sehr gering sind – ich würde immer noch zu einem vorsichtigen und gefühlvollen Start mit dem Neuwagen raten", meint der Experte der Sachverständigenorganisation KÜS.
Denn trotz aller Präzision bei der Fertigung müssen sich die einzelnen Teile des Motors erst einmal aufeinander einspielen. Das ist aber nicht alles – das Einfahren dient auch der Sicherheit: Denn Bremsscheiben und Bremsbeläge müssen sich ebenfalls erst aufeinander einschleifen, um die größtmögliche Bremskraft entwickeln zu können. Außerdem wird den Reifen bei ihrer Produktion ein Trennmittel beigegeben, das Sie zunächst behutsam ausfahren sollten. "Und selbst Stoßdämpfer sind nicht vom ersten Kilometer an voll einsatzbereit, sondern sollten zunächst ein paar Tage lang eingefahren werden", sagt KÜS-Experte Ehl.
So fahren Sie Neuwagen ein
Da die einzelnen Bauteile noch nicht perfekt aufeinander eingestimmt sind, fahren Sie das neue Auto zunächst schonend: auf den ersten 1.000 bis 1.500 Kilometern nur mit zwei Dritteln der möglichsten Höchstdrehzahl.
Diese Strecke zum großen Teil im selben Tempo auf der Autobahn abzufahren, erscheint verlockend. Es ist aber nicht ratsam. Stattdessen sollten Sie mit verschiedenen Drehzahlen fahren – nur eben nicht mit zu hohen. Dazu bieten sich kurvige und leicht hügelige Landstraßen am besten an. Vermeiden Sie dabei aber Vollgas aus niedrigen Drehzahlen und auch das Verzögern per Motorbremse.
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Eines können Sie sich übrigens sparen: einen frühen Öl- und Filterwechsel bereits nach etwa 3.000 Kilometern. Mancher Fahrer eines Neuwagens schwört darauf. Aus technischer Sicht ist es aber nicht notwendig.
- Nachrichtenagentur SP-X
- Eigene Recherche