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Sekundenschlaf: Hier ist die Gefahr eines Unfalls besonders hoch!


Todesfalle Übermüdung
Was Sie gegen Sekundenschlaf tun können

  • Christopher Clausen Porträt
Von Christopher Clausen

Aktualisiert am 22.08.2022Lesedauer: 2 Min.
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Müdigkeit am Steuer: Plötzlicher Sekundenschlaf endet häufig tödlich.Vergrößern des Bildes
Müdigkeit am Steuer: Plötzlicher Sekundenschlaf endet häufig tödlich. (Quelle: blickwinkel/imago-images-bilder)

Plötzlich fallen die Augen während der Fahrt zu: Sekundenschlaf ist eine tödliche Gefahr im Verkehr – und weiter verbreitet als man denkt. Schätzungen zufolge ist jeder vierte tödliche Autounfall auf Sekundenschlaf zurückzuführen. Wie Sie ihn verhindern und warum Ihr Beifahrer eine entscheidende Rolle spielt.

Sekundenschlaf wird massiv unterschätzt: Laut der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) hat das plötzliche Wegnicken am Steuer mehr tödliche Folgen als Alkohol. Wissenschaftliche Studien legten nahe, dass die Zahl der Todesopfer infolge von Sekundenschlaf mehr als doppelt so hoch liegt.

Wie viele Autofahrer sind schon am Steuer eingeschlafen?

Wie die DGSM berichtet, ist jeder vierte Autofahrer schon einmal hinter dem Steuer eingenickt. Besonders Fahrten in den frühen Morgenstunden seien nach einer kurzen Nacht gefährlich: Die Reaktionszeit nach vielen Stunden ohne Schlaf verringert sich dem Angaben zufolge ähnlich wie nach dem Konsum von Alkohol. Bereits 17 Stunden ohne Schlaf beeinträchtigen das Reaktionsvermögen wie 0,5 Promille Alkohol im Blut, 22 Stunden ohne Schlaf wirken schon wie 1,0 Promille Alkohol im Blut – und Übermüdung steigert zudem die Einschlafgefahr.

Was macht Sekundenschlaf so gefährlich?

Wie riskant das spontane Einschlafen ist, zeigt ein einfaches Rechenbeispiel: Wer bei Tempo 100 für nur drei Sekunden die Augen schließt, legt 80 Meter im Blindflug zurück. Kurven, Fußgänger oder andere Verkehrsteilnehmer sieht man über eine lange Strecke nicht.

Sekundenschlaf – das sind die Anzeichen

Ihre Augenlider werden immer schwerer, Sie müssen häufig gähnen oder zucken vielleicht plötzlich zusammen? Sie übersehen Verkehrszeichen, schweifen gedanklich und mit den Augen ab und können das Tempo nicht halten? Wenn Sie am Lenkrad solche eindeutigen Anzeichen von Müdigkeit an sich feststellen oder sich Müdigkeit unter den Mitreisenden breitmacht, dann ist der gefährliche Sekundenschlaf nicht mehr weit.

Welche Rolle spielen schlafende Beifahrer?

Schlafforscher gehen davon aus, dass die gleichmäßige Atmung eines Schlafenden und dessen Bewegungslosigkeit in bestimmten Situationen eine sehr beruhigende und entspannende Wirkung auf die Menschen in der direkten Umgebung haben. Im Auto könne dieser Effekt so stark sein, dass der Fahrer davon regelrecht angesteckt wird. Monotone Etappen auf der Autobahn und Fahrten bei Nacht begünstigen diesen Effekt.

So kann die Technik helfen
Längst haben moderne Autos eine Reihe von Assistenten, wie etwa eine Müdigkeitserkennung an Bord. Sie weist den Fahrer mit akustischen und optischen Signalen darauf hin, eine Pause zu machen. Das System erkennt zum Beispiel am Lenkverhalten, ob die Konzentration des Fahrers nachlässt. Und ein Spurhalteassistent warnt beim Überschreiten der Spur durch Vibrationen am Lenkrad, am Sitz oder durch akustische Signale. Manche Systeme führen das Fahrzeug auch wieder automatisch in die Spur. Spätestens dann ist es wirklich höchste Zeit für eine ausreichend lange Pause.

So können Sie vorbeugen

  • Besonders vor längeren Strecken, beispielsweise bei der Fahrt in den Urlaub, legen Sie sich am Vorabend frühzeitig schlafen, damit Sie ausgeruht starten können.
  • Machen Sie etwa alle zwei Stunden für etwa 20 Minuten eine Pause.
  • Richtige Ernährung: Lieber mehrere leichte Mahlzeiten als eine schwere zu sich nehmen.
  • Dauert die Fahrt insgesamt länger als acht Stunden, ziehen Sie eine Übernachtung in Betracht, um am nächsten Tag wieder ausgeruht und entspannt weiterzufahren.

Kurz vor dem Sekundenschlaf – was nun?

  • Wichtigste Regel: Fahren Sie schnellstmöglich rechts ran, am besten auf einen Rastplatz (auf der Autobahn) oder einen anderen ruhigen Abstellplatz.
  • Etwas Bewegung auf einem Rastplatz bringt dann den Kreislauf in Schwung. Alternativ trägt auch ein etwa 10- bis 20-minütiger Kurzschlaf zur Regeneration bei.
  • Eine solche Pause mit Powernap unterwegs lässt sich übrigens nicht mit koffeinhaltigen Getränken oder frischer Luft aus einem offenen Fenster hinauszögern, warnt der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR). Müdigkeit lasse sich nicht austricksen.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Eigene Recherche
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