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E10: Test ergibt weniger Verbrauch mit Biosprit


Technik & Service
Test bei "Stern.tv": Weniger Verbrauch mit E10

t-online, ps

18.03.2011Lesedauer: 3 Min.
Biosprit E10: Mehr- oder Minderverbrauch?Vergrößern des BildesBiosprit E10: Mehr- oder Minderverbrauch? (Quelle: dpa)
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Viele Autofahrer lassen den Biosprit E10 immer noch links liegen und tanken lieber das teurere Super oder Super Plus. Durch den höheren Bioethanolanteil gehen Experten von einem leicht steigenden Verbrauch aus - ein DEKRA-Test im Auftrag von "Stern.tv" will das Gegenteil bewiesen haben. Der Wirrwarr um den Biosprit scheint kein Ende zu nehmen.

Erste Hürde - an welcher Tankstelle findet man E10?

Die vielen Klagen im Internet über Motorenprobleme und erhöhten Verbrauch durch E10 verwundern angesichts der Tatsache, dass der Biosprit an den Tankstellen der Bundesrepublik wohl selten anzutreffen ist. Schließlich wurde bislang nur die Hälfte der Tankstellen mit E10 beliefert. Schon im Februar hatten Stichproben des ADAC allerdings ergeben, dass in vielen Tanks kein reines E10 vorhanden war: An dreizehn bayerischen Tankstellen lag der tatsächliche Ethanolgehalt bei zwölf Proben jeweils unter fünf Prozent - es war also E5. Auch die Tester von "Stern.tv" hatten ihre liebe Mühe und Not, reines E10 zu finden. Bei 18 Proben kamen sie auf einen durchschnittlichen Ethanolgehalt von nur 6,3 Prozent.

Biosprit E10 von DEKRA auf dem Prüfstand gemessen

Der neue Sprit E10 soll einen geringeren Energiegehalt haben. Die Folge: Man braucht mehr Benzin für die gleiche Strecke. Wie viel Prozent das ausmacht, ist noch nicht klar. Bei Tests der "Autobild" sollen es fünf Prozent gewesen sein. Der Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft hält maximal zwei Prozent Mehrverbrauch für möglich. Bei "Stern.tv" wurden schließlich zwei Testwagen mit E10 befüllt und zur DEKRA auf den Prüfstand geschickt. Die Tester wollten herausfinden, wie hoch der Mehrverbrauch auf 100 Kilometer wirklich ist.

Überraschung: Beim Test mit E10 sogar sparsamer

Ein Opel Corsa mit 80 PS kam mit einer Tankfüllung E10 beim DEKRA-Test auf einen durchschnittlichen Verbrauch von 6,6 Litern und liegt damit gleichauf mit dem Super 95. Nur mit dem teureren Super Plus ließ sich noch ein Zehntel Liter Sprit sparen. Da E10 bis zu 8 Cent billiger ist, können so beim Tanken gegenüber dem Super Plus mehr als zwei Euro gespart werden. Noch deutlicher wird das Ergebnis laut "Stern.tv" mit einem leistungsstarken Motor: Ein Mini Cooper S mit 184 PS verbrauchte im Schnitt 6,7 Liter E10 - mit dem teuren Super 102 waren es 6,8, mit Super 95 gar 7,1 Liter. Das ergibt eine Ersparnis von über sieben Euro pro Tankfüllung.

E10: Mehrverbrauch oder Minderverbrauch?

Welchen Aussagewert diese und andere Tests (wie der o.g. von "Autobild") haben, wird die Zukunft zeigen. Die Raffinerien produzieren derzeit zu 80 Prozent E10 und nur zu 20 Prozent Super Plus. Durch den Boykott von E10 kommt es vermehrt zu Versorgungsengpässen bei E5 - und vielen Autofahrern wird nichts anderes übrig bleiben, als den Biosprit zu tanken.

E10 vielleicht günstiger, aber nicht besser für die Umwelt

Bleiben die Probleme mit E10, die vorerst nicht wegzudiskutieren sind: Einige Autofahrer können aufgrund alter Motoren die höhere Ethanolbeimischung nicht tanken, ohne Motorschäden zu riskieren. Zudem gibt es Berichte über mögliche Langzeitschäden auch bei anderen Motoren. Auch der angebliche ökologische Effekt von E10 ist allem Anschein nach nicht gegeben: Große Anbauflächen für Weizen, Zuckerrüben und Mais werden benötigt, doch diese Nahrungsmittel werden zu Benzin verarbeitet. Umweltschützer befürchten eine Zerstörung von Wäldern und anderen Naturräumen. Der Umwelt wäre mit einfachen Mitteln besser geholfen: Autos mit kleineren Motoren und weniger Verbrauch, Tempolimits auf den Autobahnen oder einfach mal das Auto stehen zu lassen. Genug Diskussionsstoff ist vorhanden, und nach wie vor will die Mehrheit der Autofahrer kein E10 tanken: Die Debatte um den Biosprit nimmt vorerst kein Ende.

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