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Autoinspektion: Ist die Vertragswerkstatt Pflicht?


Wichtige Kostenfrage
Autoinspektion: Ist die Vertragswerkstatt Pflicht?

Von dpa, mab

Aktualisiert am 19.05.2023Lesedauer: 4 Min.
Autoinspektion: Auch ein Check des Fahrwerks steht dabei auf dem Plan.Vergrößern des BildesAutoinspektion: Freie Werkstätten können deutlich günstiger sein als die Vertragswerkstatt. Darf man diesen Preisvorteil nutzen? (Quelle: Jochen Zick)
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Mancher bringt das Auto zur Inspektion lieber in die teure Markenwerkstatt als zur freien Konkurrenz. Gibt es dafür einen Grund? Und welche Folgen hat diese Wahl?

Die Autohersteller sehen es gerne, wenn ihre Kunden die teureren Vertragswerkstätten aufsuchen. Viele Autofahrerinnen und Autofahrer wiederum wollen vor allem Inspektion und Reparatur günstig erledigen lassen. Das spricht für die freie Werkstatt. Wie geht es weiter?

Autoinspektion bei Vertragswerkstatt oder bei freier Werkstatt?

Wer einen Gebrauchtwagen fährt, kann Wartungs- und Inspektionsarbeiten in einer freien Werkstatt durchführen lassen, ohne dass die Garantie beeinträchtigt wird. Klauseln, die Garantieansprüche an Arbeiten in Vertragswerkstätten des Herstellers binden, verstoßen gegen deutsches AGB-Recht und sind unwirksam.

Es gibt jedoch eine Voraussetzung für die Inanspruchnahme einer freien Werkstatt: Die Werkstatt muss die Arbeiten fachgerecht nach den Vorgaben des Herstellers ausführen. Zur Sicherheit sollte ein entsprechender Vermerk auf der Rechnung erfolgen.

Anders sieht es bei Garantieansprüchen für Neuwagen aus. Hier kann der Händler im Einzelfall auf eine Vertragswerkstatt bestehen. Außerdem können Fahrzeughersteller eine Kulanzleistung verweigern, wenn das Fahrzeug zuvor in freien Werkstätten gewartet und repariert wurde.

Ist eine Autoinspektion Pflicht?

Im Gegensatz zu den Untersuchungen von Tüv oder Dekra sind die Inspektionen nicht gesetzlich vorgeschrieben. Vielmehr handelt es sich um Empfehlungen der Hersteller zur Erhaltung der Fahrtüchtigkeit.

Wer sein Auto nicht oder nur selten warten lässt, hat ein Problem. Unregelmäßig oder gar nicht gewartete Fahrzeuge können die Funktionsfähigkeit und die Verkehrssicherheit beeinträchtigen.

Außerdem können Sie bei einem Neuwagen auch Ihren Anspruch aus der Herstellergarantie verlieren, denn die Garantie ist ein freiwilliges Leistungsversprechen des Herstellers oder Importeurs.

Die gesetzliche Sachmängelhaftung von zwei Jahren für Neuwagen bleibt davon unberührt. Sie bedeutet: Der Verkäufer haftet für alle Sachmängel des Fahrzeugs, sofern diese bereits bei Übergabe des Fahrzeugs an den Kunden vorhanden oder zumindest angelegt waren. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Auto in einer Marken-Vertragswerkstatt oder in einer freien Werkstatt gewartet wird.

Inspektionsintervall: Wann ist eine Autoinspektion fällig?

Jeder Hersteller legt Umfang und Zeitpunkt der Inspektionen seiner Fahrzeuge selbst fest. Dies kann zu unterschiedlichen Inspektionsintervallen je nach Marke und Modell führen.

Bei den meisten Autos liegt das Serviceintervall zwischen einem und zwei Jahren oder bei einer Laufleistung von etwa 40.000 Kilometern, je nachdem, was zuerst eintritt. Wie oft Sie Ihr Fahrzeug zur Inspektion bringen müssen, entnehmen Sie bitte dem Wartungsheft.

Wer die Neuwagengarantie behalten will, sollte die vorgeschriebenen Inspektionsintervalle einhalten. Dadurch sinkt auch der Wiederverkaufswert des Autos nicht so stark. Auch bei älteren Autos sind regelmäßige Inspektionen sinnvoll. Denn bei der Inspektion werden verschlissene und defekte Teile frühzeitig erkannt.

Was wird bei der Autoinspektion gemacht?

Dem Alter und der Laufleistung entsprechend, schreiben die Hersteller entweder eine große oder eine kleine Inspektion vor.

Kleine Inspektion: Sie beschränkt sich meist auf Ölwechsel, das Nachfüllen von Scheibenwischwasser und Bremsflüssigkeit und das Wechseln der Luftfilter.

Große Inspektion: Bei ihr werden alle Verschleißteile und sicherheitsrelevanten Bauteile überprüft. Dazu gehören

  • Motor,
  • Getriebe,
  • Unterboden,
  • Beleuchtung,
  • Achsen,
  • Bremsen.

Was gilt für Zusatzreparaturen?

Bei der Inspektion kann sich herausstellen, dass über die vereinbarten Arbeiten hinaus weitere Reparaturen notwendig sind oder dass die Werkstatt den vereinbarten Preis nicht einhalten kann. In diesem Fall müssen Sie vor Ausführung der Arbeiten informiert werden.

Wenn Sie nicht mit einer Änderung des Auftrags einverstanden sind, haben Sie das Recht, den Vertrag zu kündigen.

Tipp: Füllen Sie Scheibenwischwasser und Öl selbst nach. Dann kann Ihnen die Werkstatt dafür nichts extra berechnen.

Daran erkennen Kunden eine Qualitätswerkstatt

Auch unter den Werkstätten gibt es Qualitätsunterschiede. Experten empfehlen, eine Kfz-Innung zu wählen, die an einem blau-weißen Kfz-Meister-Schild zu erkennen ist.

Die Qualität der Arbeit hängt aber auch von anderen Faktoren ab, wie dem Know-how und der Erfahrung der Mitarbeiter, der technischen Ausstattung und der Betriebsführung. Dies gilt sowohl für Markenwerkstätten als auch für freie Betriebe.

Zur notwendigen Ausrüstung gehört neben neuen Abgastestern und Motordiagnosegeräten auch die neueste Software. Aufgrund von Software-Updates und serienmäßigen Verbesserungen empfiehlt es sich, in den ersten zwei bis drei Jahren die Markenwerkstatt aufzusuchen.

Mobilitätsgarantie nur bei Vertragswerkstatt

Viele Hersteller locken mit der so genannten Mobilitätsgarantie. Sie erweitert die gesetzliche Gewährleistung um eine freiwillige Garantie. Allerdings gewähren die Hersteller die Mobilitätsgarantie nur, wenn das Auto auch in Markenwerkstätten gewartet wird.

Die freiwilligen Garantien unterscheiden sich von Hersteller zu Hersteller. Allen gemeinsam sind jedoch zwei Leistungen: die Pannenhilfe vor Ort und das Abschleppen in die nächstgelegene Vertragswerkstatt.

Was eine Autoinspektion kostet

Der größte Unterschied zwischen einer freien Werkstatt und einer Vertragswerkstatt liegt in den Kosten. Wenn eine freie Werkstatt die Inspektion nach Herstellervorgaben durchführt, können Sie in der Regel 15 bis 20 Prozent gegenüber einer Markenwerkstatt sparen.

Die Ersparnis ergibt sich aus den in der Regel günstigeren Stundenlöhnen und den überwiegend verwendeten Ersatzteilen von Automobilzulieferern, die dennoch oft Erstausrüsterqualität haben.

Wie viel die Fahrzeugprüfung letztendlich kostet, lässt sich nur schwer vorhersagen. Viele Faktoren beeinflussen den Preis. Die Wahl der Werkstatt, die Anzahl der durchzuführenden Reparaturen und der Arbeitsaufwand des Werkstattpersonals beeinflussen den Gesamtpreis.

Tipp: Lassen Sie sich vor der Inspektion einen Kostenvoranschlag geben. Der tatsächliche Preis darf davon nicht stark abweichen. Ausnahme: Der Werkstatt entstehen große Mehrkosten durch aufwendige Reparaturen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Verkehrsclub ADAC
  • Eigene Recherche
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