Die besten Gründe gegen ein SUV
Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

Das SUV gilt als gefährlicher, überteuerter Spritvernichter. Trotzdem ist es das beliebteste Auto. Wer hat nun recht? Der ADAC liefert die Antwort.
Mehr Platz, mehr Sicherheit, mehr Übersicht – aus diesen Gründen sind SUVs die beliebtesten Autos Deutschlands. Zu gefährlich, zu durstig, zu überteuert seien die schweren Offroader, sagen hingegen Kritiker. Was stimmt denn nun? Der ADAC weiß es. Der Verkehrsclub stellte zehn SUV einem entsprechenden Standardmodell gegenüber. Welches Auto ist die bessere Wahl? Hier erfahren Sie es.
Gewicht
Das SUV wirkt nicht nur bulliger – sondern es ist auch praktisch immer schwerer als das entsprechende Standardauto. Überraschen dürfte allerdings, wie hoch das Mehrgewicht ausfällt: Es sind bis zu 20 Prozent – oder etwa 250 kg.
Verbrauch
Das höhere Gewicht führt auch zu einer höheren Tankrechnung. Hinzu kommt die größere Stirnfläche – weil die Autos massiger und höher sind, müssen sie mit einem höheren Luftwiderstand kämpfen. Dadurch verbrauchen sie etwa zehn Prozent mehr Sprit als ihre Testrivalen. Wenn noch ein Allradantrieb hinzukommt, kann der Mehrverbrauch bis zu einem Drittel betragen – auch bei Elektroautos.
Sicherheit
Der ADAC sagt: "SUVs sind nicht sicherer, aber auch nicht weniger sicher als Standardmodelle." Dabei verweist der Verkehrsclub auf die Ergebnisse von Crashtests nach der Norm Euro NCAP. Kritiker dürfte überraschen, dass auch SUVs einen ordentlichen Fußgängerschutz bieten können. Hier komme es auf die Gestaltung der Front an. Dass sie höher ist als bei einem normalen Pkw, kann sich als Vorteil erweisen. Dadurch lässt sich nämlich verhindern, dass der Kopf eines Fußgängers bei einem Aufprall an die besonders harte A-Säule oder an den Scheibenrahmen gerät.
Euro NCAP steht für European New Car Assessment Programme, zu deutsch etwa Europäisches Neuwagen-Bewertungsprogramm. Zu den Mitgliedern des NCAP gehören unter anderem der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) und das Bundesministerium für Verkehr.
Kosten
SUVs sind Lifestyle-Autos. Ihren angesagten Look und moderne Komfort-Extras muss der Kunde jedoch teuer bezahlen: Schon im Polo-Segment müssen Sie unter Umständen fast 3.000 Euro drauflegen. In der oberen Mittelklasse liegt der Preisunterschied zwischen Volvo V90 und XC90 sogar bei 17.000 Euro – oder deutlich mehr. Hinzu kommen der höhere Verbrauch und höhere Fixkosten. Dadurch können die monatlichen Kosten für ein SUV um ein Viertel höher liegen als beim Standardmodell. Je nach Segment kann der Unterschied bis zu 200 Euro pro Monat betragen.
Komfort
Wer hohen Nutzwert und Komfort suchte, fand sie meist in einem Van. Das galt besonders im Mini- und Kompaktsegment. Inzwischen sind Vans zur Rarität geworden – verdrängt vom SUV. Zu den großen Vorteilen des Vans (Platzangebot, Vielseitigkeit, bequemer Zustieg) kommt hier noch die deutlich höhere Sitzposition, die eine bessere Übersicht schafft. Diese Vorteile können dem SUV nicht abgesprochen werden, so der ADAC.
Die zehn Duelle im ADAC-Test
Natürlich entscheidet beim Autokauf nicht allein der Kopf, sondern auch der Bauch. Wohl nur aus diesem Grund können die Hersteller so viele SUVs an die Kunden bringen. Denn die Offroader haben kaum wirkliche und messbare Vorteile – im Gegenteil. Die zehn Duelle im ADAC-Test gehen deshalb – von zwei Unentschieden einmal abgesehen – klar zugunsten des jeweiligen Standardmodells aus.
Standardmodell | SUV | Punkte im ADAC-Test |
---|---|---|
VW Polo | VW T-Cross | 5 zu 5 |
Mazda 2 | Mazda CX-3 | 5 zu 3 |
Ford Fiesta | Ford EcoSport | 6 zu 4 |
Hyundai Ioniq (Elektroantrieb) | Hyundai Kona (Elektroantrieb) | 6 zu 4 |
VW Polo (Erdgasantrieb) | Seat Arona (Erdgasantrieb) | 6 zu 3 |
Seat Leon | Seat Ateca | 5 zu 4 |
Mercedes C-Klasse | Mercedes GLC | 6 zu 5 |
BMW 630d Gran Turismo | BMW X5 | 7 zu 2 |
Audi A6 Avant | VW Touareg | 6 zu 4 |
Volvo V90 | Volvo XC90 | 5 zu 5 |
Das wichtigste Ergebnis seines Tests fasst der ADAC so zusammen: "Egal, für welche Karosserie man sich entscheidet – wer die Umwelt und den Geldbeutel schonen will, sollte sich grundsätzlich nur ein Auto kaufen, das so groß wie unbedingt nötig und so klein und leicht wie irgendwie möglich ist."
- Verkehrsclub ADAC