Muss ich die Handbremse auch bei Automatikautos ziehen?
Die Handbremse wird in der Regel gezogen, um das Auto vor dem Wegrollen zu sichern – auch bei Automatikgetrieben? Oder reicht es, den Hebel auf Position "P" zu platzieren?
Steht bei einem Auto mit Automatikgetriebe der Schalthebel in der Position "P", ist das Auto grundsätzlich gegen eventuelles Wegrollen schon mal gut gesichert. Doch sollten Autofahrer zur Sicherheit nicht auch noch die Handbremse anziehen?
"Technisch gesehen würde in den meisten Fällen sicherlich die Parkposition ausreichen, da hierbei mechanisch ein Sperrstift in die Verzahnung des Getriebes greift und somit das Fahrzeug über die Antriebsräder gehalten wird", sagt Dekra-Experte Reinhard Buchsdrücker.
Bei entsprechenden Belastungen wie beispielsweise einer größeren Steigung oder einem starken Gefälle könnte der Sperrstift aber nachgeben. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Sie deshalb immer auch die Handbremse nutzen.
Wann der Versicherungsschutz entfällt
Das gilt auch in der kalten Jahreszeit, obwohl man davor früher warnte. Denn ein "Einfrieren der Bremsbacken", wie es bei älteren Fahrzeugen mit Trommelbremsen und kaum geschützten Seilzügen nach längeren Standzeiten durchaus mal vorkam, ist beim heutigen Stand der Technik kaum noch möglich.
"Übrigens fordern auch die Versicherungen und Berufsgenossenschaften von Dienstwagennutzern, das Auto auf jeden Fall mit der Handbremse zu sichern, damit es sich nicht unerwartet in Bewegung setzen und einen Unfall verursachen kann", sagt Buchsdrücke. Sonst entfällt der Unfallversicherungsschutz durch die Berufsgenossenschaften.
Wichtig ist außerdem Paragraf 14 der Straßenverkehrsordnung (StVO), in dem es im Hinblick auf die Sorgfaltspflichten beim Ein- und Aussteigen heißt: "Wer ein Fahrzeug führt, muss die nötigen Maßnahmen treffen, um Unfälle oder Verkehrsstörungen zu vermeiden, wenn das Fahrzeug verlassen wird." Daher der Tipp des Dekra-Experten: "Schalthebel auf P stellen, Motor ausschalten und Handbremse anziehen."