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Umfrageergebnisse: Luca für Gesundheitsämter kaum sinnvoll


Umfrageergebnisse
Gesundheitsämter nutzen Luca-Daten offenbar kaum

Von t-online, jnm

Aktualisiert am 21.01.2022Lesedauer: 2 Min.
"Keinen großen Mehrwert gezeigt": Luca-App.Vergrößern des BildesLuca-App: Die App habe keinen großen Mehrwert für Gesundheitsämter gezeigt. (Quelle: Christoph Soeder/dpa./dpa)
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Laut Recherchen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" hat die Luca-App in Deutschland kaum zur Erkennung von Infektionsketten beigetragen. Die Luca-Macher können die Kritik nicht nachvollziehen.

Eigentlich hatten die Macher von Luca versprochen, dass ihre App den Pandemiealltag umkrempeln und die Kontaktnachverfolgung bei Covid-Erkrankungen stark beschleunigen und vereinfachen würde. Doch offenbar ist Luca für die deutschen Gesundheitsämter deutlich weniger hilfreich als erhofft.

Das zumindest legen die "Spiegel"-Recherchen nahe: Auf die Anfrage bei den rund 380 Gesundheitsämtern in Deutschland nach Nutzung und Erfolg der App habe sich ein sehr ernüchterndes Bild ergeben. Etwa die Hälfte der angefragten Ämter habe geantwortet, dass 54 von ihnen kein einziges Mal auf die Daten der App zugegriffen hätten.

Weitere 121 Ämter hätten immerhin auswertbare Antworten geliefert und zusammengenommen in nur etwa 1.000 Fällen die Daten auch tatsächlich abgefragt. In 280 dieser Fälle seien die Daten bei der Nachverfolgung auch tatsächlich hilfreich gewesen.

Laut Spiegel ist es in den betreffenden Landkreisen in diesem Zeitraum zu rund 390.000 Neuinfektionen gekommen – die Luca-App hat hier also offenbar keine nennenswerte Rolle bei der Pandemiebekämpfung gespielt.

Keine Hilfe bei der Kontaktnachverfolgung

Das bestätigen auch die Gesundheitsämter. Zwei Drittel der Antwortenden gaben gegenüber dem "Spiegel" an, sie hätten noch nie eine Infektionskette mithilfe der Luca-Daten nachverfolgen können.

Luca-Geschäftsführer Patrick Hennig äußerte auf Nachfrage von t-online dazu Unverständnis: "Die Zahlen können wir leider nicht nachvollziehen, da sie gar nicht vollständig sind und leider nur verzerrt dargestellt wurden. Es gibt 375 Gesundheitsämter in Deutschland. Aber nicht einmal die Hälfte hat dem Spiegel nach seinen eigenen Angaben Daten geliefert, die Mehrzahl der übrigen Gesundheitsämter nicht."

Zudem sei nicht deutlich woher genau die Rückmeldungen stammen, ob etwa "aus Ländern wie NRW, wo es seit Sommer gar keine Nachverfolgung mehr gibt" wendet Hennig ein. Aus den eigenen Zahlen könne er sagen, von "Mai 2021 bis Januar 2022 wurden von den angeschlossenen Gesundheitsämtern rund 550.000 qualifizierte Warnhinweise über Luca verschickt."

Hennig hält seine App deshalb weiterhin für sinnvoll. Sie sei "die verlängerte Werkbank der Gesundheitsämter", erklärte er im Interview mit t-online bereits zu Beginn der Woche. Zudem zeigte er sich optimistisch, dass einige Länder ihre Verträge für die Luca-App verlängern würden.

Im März laufen diese aus. Von den 13 Bundesländern, die im vergangenen Jahr einen Vertrag unterzeichnet hatten, habe bislang nur Schleswig-Holstein offiziell eine Verlängerung ausgeschlossen. Aus weiteren Bundesländern sind aber bereits ähnliche Töne zu hören – oftmals auch, weil die App nicht den erhofften Nutzen gezeigt habe.

Anfang Januar hatte zudem der unberechtigte Abruf von Luca-Daten durch die Mainzer Polizei für Aufregung und Löschaufrufe gesorgt, was die Stimmung gegenüber Luca ebenfalls verschlechtert hatte.

Verwendete Quellen
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