Fünf sichere Orte Hier würden wir den Weltuntergang überleben

Diese Geschichte soll auf keinen Fall die Angst vor dem Weltuntergang schüren. Aber was wäre, wenn? Und wo könnten Überlebende erfolgreich ausharren?
Forscher greifen manchmal zu drastischen Szenarien, um ihre Argumente in Szene zu setzen. In diesem Fall könnte es drastischer kaum sein. In einer aktuellen Studie neuseeländischer Wissenschaftler geht es um die Apokalypse und unsere Chancen auf ein Überleben.
Dazu untersuchten die Forscher der Universität von Otago und des Institutes "Adapt Research" die Auswirkungen einer "schweren, die Sonne reduzierenden Katastrophe", also eines Atomkriegs, eines Supervulkans oder eines Asteroideneinschlags auf die globalen Agrarsysteme. Sie fanden fünf sichere Orte, an denen Überlebende den Wiederaufbau menschlicher Zivilisation betreiben könnten.
Wie gingen die Wissenschaftler vor?
Die Zukunftsforscher bewerteten, und verglichen 38 Inselstaaten auf 13 verschiedene Faktoren hin (unter anderem Selbstversorgung mit Nahrung und Energie, Widerstandsfähigkeit der Infrastruktur und Kommunikation) und veröffentlichten ihre Studie im Fachmagazin "Risk Analysis". Die Überraschung: Einer der fünf Orte ist in Europa.
Welche fünf Orte wählten sie aus?
Diese fünf Inseln sollen am ehesten in der Lage sein, trotz geringer Sonneneinstrahlung und starken Temperaturrückgangs weiterhin Nahrungsmittel zu produzieren:
- Australien
- Neuseeland
- Island
- Salomonen
- Vanuatu
"Selbst bei den schwersten Szenarien von Sonnenlichtreduktion wird es wahrscheinlich einige Überlebende auf dem Planeten geben", heißt es in der Studie, wobei nur die widerstandsfähigsten Nationen überleben werden. Die Hypothese ist dabei, "dass Inselstaaten, insbesondere in der südlichen Hemisphäre, in der Regel weniger leiden würden. Die komplexe technologische Gesellschaft auf solchen Inseln könnte fortbestehen, und eine gezielte Vorbereitung die globale Erholung einleiten."
Warum genau diese fünf Inseln?
Vier der sicheren Plätze liegen in Ozeanien, einer im Atlantik. Hier ein paar Auszüge aus den Begründungen der Weltuntergangs-Experten:
Australien
Australien hat die größte Überschussproduktion an Nahrungsmitteln unter simulierten nuklearen Dunkel-Szenarien. Auch bei den anderen Kriterien für die Widerstandsfähigkeit schneidet Australien insgesamt am besten ab. Australiens Puffer in der Nahrungsmittelversorgung ist gigantisch und hat das Potenzial, viele Millionen Menschen zusätzlich zu ernähren.
Neuseeland
Neuseeland wird zugetraut, einen nuklearen Winter zu überleben, weil es reichlich Nahrungsmittel hat und geografisch günstig liegt.
Island
Die isländische Bevölkerung ist gut ausgebildet, es gibt reiche Fischvorkommen, und der Großteil der Stromerzeugung erfolgt durch Wasserkraft. Die Energieautarkie ist von 50 Prozent im Jahr 1971 auf fast 90 Prozent im Jahr 2018 gestiegen.
Vanuatu und Salomonen
Die Salomonen und Vanuatu sind Beispiele für Inseln, die wahrscheinlich natürliche Zufluchtsorte für Dunkel-Szenarien sind. Aufgrund der tropischen Geografie und reichlicher Nahrungsmittelproduktion in normalen Zeiten werden einige Menschen mit ziemlicher Sicherheit überleben.
Obwohl es ihnen an Energieautarkie mangelt (in beiden Fällen weniger als 50 Prozent), sind traditionelle und technologiearme Produktionsmethoden weit verbreitet. Trotz der Gefahr von Schwierigkeiten bei der Kommunikation, vulkanischen oder durch Asteroiden oder Kometen ausgelösten Tsunamis und der Einschleppung von Infektionskrankheiten sind diese Inseln abgelegen, zahlreich und von Natur aus widerstandsfähig.
- Risk Analysis: "Island refuges for surviving nuclear winter and other abrupt sunlight-reducing catastrophes" (englisch)
- Sky: "Where you should head to survive an apocalyptic nuclear winter, according to scientists" (englisch)
- Guardian: "Australia and New Zealand best placed to survive nuclear apocalypse, study finds" (englisch)