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Stern verschluckt Planeten: Forscher beobachten Phänomen in Echtzeit


Schicksal unseres Sonnensystems
Sterbender Stern verschluckt riesigen Planeten

Von t-online, lhe

04.05.2023Lesedauer: 2 Min.
Schicksal unserer Erde: Forscher beobachten Stern beim Verschlingen eines Planeten. (Quelle: Glomex)
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Forscher konnten erstmals in Echtzeit beobachten, was uns bevorsteht: Ein sterbender Stern verschluckt einen Planeten. Was können wir daraus lernen?

Sterne existieren nicht über einen unendlichen Zeitraum. Irgendwann stehen auch sie am Ende ihres Lebenszyklus. Was dann passiert, ist spektakulär – und gibt einen Ausblick darauf, was auch irgendwann mit unserem Sonnensystem passieren wird.

Denn sterbende Sterne blähen sich zu einer enormen Größe auf. Kreisen Planeten um einen Stern, wie es etwa bei unserem Sonnensystem der Fall ist, bedeutet das auch für sie das Ende. Denn der sterbende Stern verschluckt die Planeten einfach. Diesen Vorgang hat nun ein Forscherteam erstmals in Echtzeit beobachtet.

Stern verschluckt Planeten in 12.000 Lichtjahren Entfernung

Da dieser Vorgang in 12.000 Lichtjahren Entfernung stattgefunden hat, konnten die Wissenschaftler ihn von der Erde aus nur indirekt anhand der veränderten Helligkeit und chemischen Zusammensetzung des Sterns erschließen.

Ihre Beobachtungen teilten die Forscher im Fachblatt "Nature". Wie es in dem Beitrag heißt, ging das Team um Kishalay De vom Kavli Institute for Astrophysics am Space Research des Massachusetts Institute of Technology zuerst von einem anderen Phänomen aus.

Das Team dachte, es handele sich bei dem Vorgang um zwei Sterne, die eng aneinander kreisen. Auch dabei kann es vorkommen, dass ein Stern das Material eines anderen verschluckt. Allerdings passten die Daten nicht zu den Modellen solcher Binärsysteme, weshalb die Wissenschaftler diese Option ausschlossen. Eine andere Erklärung musste her.

Auch unsere Sonne wird eines Tages sterben – und Planeten schlucken

Wie es in dem Beitrag von "Nature" heißt, konnten die Forscher bei dem betroffenen Stern einen starken Anstieg der Helligkeit beobachten, der etwa zehn Tage dauerte. Anschließend folgte ein halbes Jahr lang eine Periode des "kühlen" Nachglühens.

Mit Hilfe von Infrarotteleskopen und spektroskopischen Analysen konnten die Wissenschaftler ihre andere Vermutung schließlich bestätigen – ein Stern hatte tatsächlich einen Planeten verschluckt, dessen Masse ungefähr das Zehnfache von unserem Planeten Jupiter beträgt.

Der eigentliche Zusammenprall der Planeten fand wohl bereits im Jahr 2020 statt. Als der Planet vom Stern verschluckt wurde, wurde vermutlich Material seiner äußeren Hülle abgestoßen, das abkühlt und für das Nachglühen sorgte.

Das Schicksal des fernen Planeten steht auch unserem Sonnensystem bevor. Eines Tages wird sich auch die Sonne am Ende ihres Lebenszyklus aufblähen und einige Planeten verschlucken – Merkur, Venus und möglicherweise auch die Erde. Die gute Nachricht: Bis es so weit ist, vergehen noch etwa fünf Milliarden Jahre.

Verwendete Quellen
  • nature.com: "An infrared transient from a star engulfing a planet" (PDF, Englisch, 3. Mai 2023)
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