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Astronomie: Radioblitz mit bislang größter Entfernung zur Erde gibt Rätsel auf


Acht Milliarden Lichtjahre entfernt
Rätselhafter Radioblitz aus dem All stellt Forscher vor Fragen

Von t-online, lhe

Aktualisiert am 21.10.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 157907309Vergrößern des BildesEin Radioteleskop des Askap-Observatoriums in Australien: Hier fingen die Astronomen den Radioblitz ein. (Quelle: IMAGO/CSIRO/imago-images-bilder)

Astronomen haben eine Entdeckung gemacht, die Rekorde bricht: Ein acht Milliarden Lichtjahre entfernter Radioimpuls gibt ihnen Rätsel auf.

Dank des technologischen Fortschritts machen Forscherinnen und Forscher immer wieder neue Entdeckungen, die unsere bisherigen Erkenntnisse auf den Kopf stellen. Wie ein Team aus Astronomen nun im Wissenschaftsmagazin "Science" berichtet, sind sie im All auf etwas gestoßen, das ihnen Rätsel aufgibt.

Mithilfe des Askap-Radioteleskops in Australien entdeckten die Wissenschaftler einen sogenannten Fast Radioburst (FRB), der volle acht Milliarden Lichtjahre gebraucht hatte, um die Erde zu erreichen. Es ist der am weiten entfernteste Radioimpuls, der jemals eingefangen wurde.

Radioimpuls setzt extrem hohe Energie frei

Aber das ist nicht das einzig Faszinierende an dem Signal. Denn Fast Radiobursts gelten als eines der großen Rätsel der Astronomie. Es handelt sich dabei um intensive Ausbrüche von Radiowellen unbekannten Ursprungs. Sie dauern meistens nur wenige Millisekunden, setzen in der kurzen Zeit aber sehr viel Energie frei.

Der von den Astronomen beobachtete Radioimpuls ist nicht nur der am weitesten entfernte, der bisher entdeckt wurde – sondern auch der energiereichste. In einer Millisekunde setzt der "FRB 20220610A" so viel Energie frei wie unsere Sonne in 30 Jahren.

Damit stellt der Impuls die gängigen Modelle zur Entstehung von Fast Radiobursts grundlegend infrage. Bisher hatten Wissenschaftler zwei mögliche Erklärungen dazu: Entweder sie entstehen an der Oberfläche eines hochmagnetisierten Neutronensterns oder in den Strahlungs- und Teilchenströmen, die ein solcher Stern bei Ausbrüchen ausstößt.

Radioblitz lässt sich nur schwer erklären

In dem "Science"-Beitrag erklären die Astronomen aber, dass sich FRB 20220610A "mit beiden Modellen nur schwer" erklären lasse. In einer weiteren Beobachtung der Ursprungsregion des Radioimpulses entdecken sie eine Gruppe aus zwei oder drei hellen Flecken, die sehr nah beieinander liegen. Merkmale, die den Forschern zufolge "zu zwei interagierenden oder verschmelzenden Galaxien oder einer kompakten Galaxiengruppe" passen.

Was genau in diesen Galaxien passiert und ob und wie der Fast Radioburst von dort stammt, konnte das Team nicht klären. Die Studie bestätige allerdings, dass "schnelle Radioblitze häufige Ereignisse im Kosmos sind" – die auch schon in der fernen Vergangenheit des Universums vorkamen, wie das hohe Alter des Impulses beweise.

Verwendete Quellen
  • science.org: "A luminous fast radio burst that probes the Universe at redshift 1"
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