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Staatstrojanerhersteller FinFisher macht dicht


Nach Ermittlungen
Staatstrojaner-Hersteller FinFisher macht dicht

Von t-online, sha

Aktualisiert am 28.03.2022Lesedauer: 2 Min.
Symbolische Darstellung des Staatstrojaners: Die Regierung will Geheimdiensten mehr Befugnisse geben.Vergrößern des BildesSymbolische Darstellung des Staatstrojaners: FinFisher hat eine Spionagesoftware entwickelt, die der Bund genutzt hatte. (Quelle: Christian Ohde/imago-images-bilder)
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Der Münchner Softwarehersteller FinFisher ist am Ende. Laut eines Medienberichts hat die Firma hinter dem Staatstrojaner Finspy ihr Geschäft eingestellt und alle Mitarbeiter entlassen.

Der Staatstrojaner-Hersteller FinFisher ist pleite und hat seine Firmen geschlossen. Das berichtet die Nachrichtenplattform Netzpolitik.org und beruft sich auf Aussagen des zuständigen Insolvenzverwalters und eines ehemaligen leitenden Angestellten des Unternehmens.

"Die drei Firmen FinFisher GmbH, FinFisher Labs GmbH und raedarius m8 GmbH haben Insolvenz angemeldet". Entsprechende Verfahren seien eröffnet worden. Außerdem habe das Unternehmen seinen Geschäftsbetrieb eingestellt, "das Büro ist aufgelöst, alle 22 Mitarbeiter sind entlassen".

Auch die Situation am Münchener Standort spricht laut Netzpolitik.org für ein Ende des Geschäftsbetriebs. Dort arbeite niemand mehr und der Briefkasten sei zugeklebt, heißt es. "Die Webseite finfisher.com, die E-Mail-Adressen und die Telefonnummer sind nicht mehr erreichbar". Auf einer Veranstaltung Anfang März habe FinFisher trotz Ankündigung und Vertrag nicht teilgenommen.

Insolvenzverfahren im Dezember eingeleitet

2019 hatten drei Nichtregierungsorganisationen und Netzpolitik.org eine Anzeige gegen FinFisher gestellt. Der Vorwurf: Das Unternehmen soll illegal Software an die türkische Regierung exportiert haben.

2020 wurden Geschäftsräume der Firmengruppe und Privatwohnungen durchsucht. Ende 2021 hatte die Staatsanwaltschaft Vermögen der Firmengruppe pfänden wollen, "das aus mutmaßlich illegalen Geschäften stammt".

Das Amtsgericht München hatte im Dezember 2021 ein Insolvenzverfahren bei FinFisher eingeleitet, wie das IT-Magazin Golem.de berichtete. Es wurde vermutet, dass es sich bei der Insolvenz um ein Manöver gehandelt haben soll, um die juristischen Probleme des Unternehmens unkompliziert zu lösen.

Die Spionagesoftware von FinFisher wurde immer wieder kritisiert, nicht nur, weil der Einsatz von Staatstrojanern in Deutschland umstritten ist. Kanadische Forscher hatten die Software des Unternehmens auch in repressiven Staaten wie Saudi-Arabien, Bahrain oder Äthiopien entdeckt.

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