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Verbot für große Fernseher: Bedroht die Energieeffizienz-Verordnung 8k?


Ab März
EU stoppt Verkauf energiehungriger Fernseher

Von Steve Haak

Aktualisiert am 25.02.2023Lesedauer: 3 Min.
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8k-Fernseher auf der IFA: Eine EU-Verordnung regelt die Obergrenze für die Leistungsaufnahme solcher Geräte. (Quelle: IMAGO / STPP)

Eine geänderte EU-Richtlinie verschärft den Energie-Grenzwert für TV-Geräte. Hersteller müssen nachbessern, sonst verschwinden einige Geräte vom Markt.

Wegen einer verschärften EU-Regel droht den TV-Herstellern ein Verkaufsverbot von neuen Fernsehern der Oberklasse. Hintergrund ist eine Änderung der sogenannten Ökodesign-Verordnung, die Energieeffizienzvorgaben (EEI) unter anderem für Fernsehgeräte regelt. Die neuen Vorgaben sehen eine Senkung der Grenzwerte für TVs ab dem 1. März vor.

Demnach dürfen Displays mit HD-Auflösung einen EEI-Wert von 0,75 nicht überschreiten. Bislang galt hier ein EEI-Höchstwert von 0,9. Bei Bildschirmen mit einer UHD-4K-Auflösung liegt der EEI-Grenzwert ab März bei 0,9 statt bisher bei 1,1. Diese minimalen Änderungen dürften für TV-Hersteller einfach umzusetzen sein.

Schwerwiegender fällt die neue Regelung für Geräte mit einer höheren Auflösung als 4k aus. Hier gab es bislang keine Begrenzung des EEI-Wertes. Ab dem 1. März liegt der Höchstwert wie für 4k-Displays dann bei 0,9.

Das ist ein Problem für die TV-Hersteller, da eine höhere Pixeldichte mit einer signifikanten Steigerung beim Energieverbrauch der Geräte einhergeht. Als Faustregel gilt: Je größer das Display, desto höher die Leistungsaufnahme des Geräts, die in die Berechnung des Energieeffizienz-Indexes einfließt.

Media Markt warnt vor dem Verkaufsstopp einiger Geräte

Was bedeutet das für große Fernseher mit hochauflösenden OLED-Displays oder 8k-Bildschirmen? Der Elektronikkonzern Media Markt hat auf der Unternehmensseite eine Auswahl von Fernsehern aufgelistet, die seiner Meinung nach ab dem 1. März nicht mehr verkauft werden dürften.

Darunter steht: "Alle 8K-TVs, größere QD-OLED-Fernseher, microLED-Geräte und einige 4K-LCD-TVs sollen ab März 2023 nicht mehr verkauft werden dürfen, sofern die EU an ihren Plänen festhält". Es handle sich um die Geräte mit der "fortschrittlichsten Technik und der höchsten Bildqualität", warnt der Konzern.

Ganz so dramatisch werde es nicht werden, schreibt das IT-Magazin "heise online". Zwar könne die verschärfte EU-Regelung den technischen Fortschritt bei künftigen TV-Displays bremsen, weil die Fähigkeit der Hersteller zur Senkung der Energieeffizienz zum jetzigen Zeitpunkt begrenzt sei.

Bei vielen ihrer derzeit entwickelten Geräte könnten die Firmen den Energiehunger aber durch "kleine Tricks" anpassen. Dazu gehöre zum Beispiel die Verringerung der Displayhelligkeit als Standardeinstellung, womit das Gerät weniger Energie verbrauchte.

Der Käufer könne die Helligkeit nach dem Kauf erhöhen und auf seine Bedürfnisse anpassen. Wie der Verband der Elektro- und Digitalindustrie (Zvei) schreibt, regelt die EU-Verordnung lediglich "das Verhältnis der Helligkeit im Auslieferungszustand".

Helligkeit bei der Auslieferung der Geräte entscheidend

Im Auslieferungszustand müsse die Helligkeit mindestens 65 Prozent vom hellsten Modus betragen, heißt es. Käufern stehe es also frei, zu Hause andere Einstellungen mit einem höheren oder niedrigeren Energieverbrauch zu wählen.

Davon abgesehen sei die Anzahl der höherpreisigen und hochauflösenden Fernsehgeräte überschaubar, schreibt "heise online" und beruft sich auf einen Bericht des Verbands.

Demnach seien in der gesamten EU im vergangenen Jahr "weniger als 200.000 8K-TVs" verkauft" worden, was etwa 2 Prozent aller in der EU verkauften Fernseher entspreche.

Zusammenfassend bedeutet das also, dass die Hersteller in der Pflicht sind, ihre Geräte den neuen Vorgaben entsprechend anzupassen. Passiert das nicht, dürfen die Geräte nicht mehr verkauft werden.

Wie die Hersteller die Vorgaben erfüllen, kann den Kunden am Ende egal sein. Im schlimmsten Fall verschwinden einige Geräte vom Markt. Im besten Fall sieht das Bild eines neuen 8k-Fernsehers im Verkaufsraum des Elektrofachmarkts etwas dunkler aus als bisher.

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