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Studie: "Generation Internet" hat Angst vor digitaler Zukunft


Steigende Abhängigkeit
Fast jeder Dritte hat Angst, internetsüchtig zu sein

Von afp
20.11.2018Lesedauer: 3 Min.
Eine jugendliche hält ihr Handy in der Hand: Die Angst vor Beleidigungen im Internet steigt – das ist einer von vielen Gründen für die verbreitete Skepsis. (Archivbild)Vergrößern des BildesEine jugendliche hält ihr Handy in der Hand: Die Angst vor Beleidigungen im Internet steigt – das ist einer von vielen Gründen für die verbreitete Skepsis. (Archivbild) (Quelle: Silvia Marks/dpa-tmn-bilder)
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Sie kennen kein Leben ohne Internet und trotzdem bereitet der virtuelle Raum ihnen Sorgen: Junge Menschen blicken mit zunehmender Skepsis auf das Web.

Jugendliche und junge Erwachsene sorgen sich um die Verrohung im Netz, fürchten Abhängigkeit und haben sogar Angst vor einer komplett digitalen Zukunft: Ausgerechnet bei der "Generation Internet" wächst die Skepsis gegenüber der digitalen Welt, wie eine Studie des Deutschen Instituts für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI) zeigt.

Die 14- bis 24-Jährigen sind die erste Generation, in der alle online sind und zwar täglich und meist mobil. Doch das Internet ist für diese Gruppe Segen und Fluch zugleich. Zwar sagen 69 Prozent nach wie vor, dass die digitale Welt sie glücklich macht. Auch verbinden sie mit den Netz hauptsächlich Chancen, es ist für sie "praktisch und inspirierend", wie Silke Borgstedt vom Sinus-Institut sagt.

"Der Hype ist vorbei - die Skepsis steigt"

Sie sehen andererseits aber zunehmend Risiken wie persönliche Beleidigungen, Falschinformationen und fehlendes technisches Verständnis. Gruppendruck und Überforderung erzeugen zusätzliches Unbehagen. Die Studienautoren sprechen von einem "grundlegenden Wandel" in der Nutzung und Wahrnehmung sozialer Medien: "Der Hype ist vorbei – die Skepsis steigt."

So sehen viele junge Menschen eine starke Verrohung der Umgangsformen im Netz und verhalten sich vorsichtiger. Zwei Drittel der 14- bis 24-Jährigen nehmen das Internet als Raum wahr, in dem man damit rechnen muss, beleidigt oder beschimpft zu werden. Für 38 Prozent ist dies ein Grund, auf die Äußerung der eigenen Meinung im Internet zu verzichten.

Die stellvertretende DIVSI-Direktorin Joanna Schmölz hält dies für fatal. "Wir müssen uns schon fragen, was es über den Zustand unserer demokratischen Gesellschaft aussagt, wenn junge Menschen ausgerechnet in dem für sie wichtigsten Raum des Austausches aus Angst vor Beleidigungen und 'Shitstorms' aufhören, ihre Meinung zu äußern", warnt sie.

Franzsika Giffey ist von dem Ergebnis erschrocken

Auch Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) sprach von einem "erschreckenden Signal". Die jungen Menschen "brauchen Unterstützung und Begleitung, damit sie das Netz unbeschwert nutzen können".

Deutlich gestiegen im Vergleich zu der Vorgängerstudie von 2014 ist auch die Angst vor der Veröffentlichung peinlicher oder intimer Posts (plus 18 Prozentpunkte) und vor der Täuschung durch gefälschte Nutzerprofile, sogenannten Fake-Profilen (plus 16 Prozent), wie die Umfrage unter 1.730 jungen Leuten weiter zeigt.

Fast jeder Dritte ist in Sorge, internetsüchtig zu sein oder zu werden. Fast zwei Drittel (64 Prozent) haben das Gefühl, im Internet Zeit zu verschwenden. 19 Prozent sind gar davon genervt. Die "gefühlte Abhängigkeit" erzeuge ein diffuses Unbehagen, sagt Borgstedt. "Wer sich ausklinkt, ist ausgegrenzt oder sozial abgehängt".

Im Vergleich zu 2014 hat sich die Zahl der Besorgten verdoppelt

Wie aus der U25-Studie weiter hervorgeht, fürchten sich 41 Prozent und damit rund vier Millionen der Jugendlichen und jungen Erwachsenen vor einer komplett digitalen Zukunft. Das sind fast doppelt so viele wie 2014.


Das heikle Thema Datenschutz ist für die 14- bis 24-Jährigen indes eher ein Nebenschauplatz. Nur noch 30 Prozent glauben an die Sicherheit ihrer persönlichen Daten im Netz. Jedem Fünften ist es sogar egal, was mit seinen Fotos oder privaten Nachrichten passiert. Das ist den Experten zufolge aber keine Gleichgültigkeit – sondern eher Resignation und Überforderung.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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